Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
herzustellen, ließ er alle Zwerge frei, außer denen die bereits der Schattenarmee angehörten.“
    Vinc erzählte schnell von dem Kampf, den er im Tal gesehen hatte.
    „Also ist es schon soweit. Das sind die Untertanen von mir, die von hier geflohen sind, um die schwebende Insel, unsere Heimat zu befreien. Der Herr des Feuers hat diese Flucht noch nicht bemerkt, denn er kommt nie in diesen Stollen. Wir schuften Tag und Nacht um soviel Erz abzubauen wie es geht, damit wir nicht auffallen, dass wir so wenige sind. Meine Leute sind durch den geheimen Tunnel geflohen. Ich musste aber hier bleiben sonst wäre es aufgefallen.“
    „Da habe ich die gefährlichen Täler durchquert und Berge überwunden, wo ich hätte bequem durch diesen Tunnel gehen können“, meinte Vinc.
    „Irrtum! Soviel ich gehört habe, kann man zu dem Feuer absteigen, aber nicht mehr hoch“; sagte Gerason und grinste über sein von Bart verdecktes restliches Gesicht.
    „Du meinst, ich kann nicht mehr weg?“, fragte Vinc.
    Gerason machte ein ernstes Gesicht und nickte.
    „Dann gehe ich durch eueren Stollen zurück“, versuchte der Junge noch, die Situation zu retten.
    „Das geht nicht, denn nur wir Zwerge können es tun. Du würdest nicht durch die Sperre gelangen“, entmutigte Gerason.
    Vinc wurde über das Zwiegespräch etwas ungeduldig: „Wie dem auch sei. Darüber können wir immer noch nachdenken. Zunächst muss ich in die Schmiede. Ich brauche die Rune.“ Vinc unterbrach sich, dachte kurz nach und meinte: „Nur wie soll ich dies schaffen? Die Feuervögel würden mich auf der Brücke entdecken und vernichten.“
    „In der Lore kannst du hinüber. Wir lassen eine leer, du setzt dich in sie hinein“, sagte Gerason und bekam einen anerkennenden Tatsch auf die Schulter von seinem Menschenfreund.
    „Die Loren laufen rund. Es gibt noch einen seitlichen Stolleneingang, in dem sie wieder hier herkommen“, klärte Gerason ihn auf. „So kannst du von der Schmiede zu uns zurückgelangen, dann werden wir beraten, wie du schnellstens wieder zurück kannst.“
    Er wies an, eine Lore unbeladen zu ihnen durchzulassen. Er bremste sie mit einer Vorrichtung kurz vor dem Ausgang ab. Vinc stieg hinein. Gerason gab ihm noch einen Ratschlag: „Siehst du den Hebel vorne, der ist zum Abbremsen. Soviel ich gehört habe, kippt die Lore während der Fahrt ihren Inhalt in einer Höhe auf eine Kippe, wobei sie nicht abbremst. Also, sie macht dies während der vollen Fahrt, du musst sie davor schon stoppen, sonst fällst du mit hinunter.“
    „Ist das tief?“, forschte Vinc.
    „Weiß ich nicht. Ich hörte nur davon. Gesehen habe ich es noch nie. Du weißt doch, unser Versprechen.“
    Gerason löste die Bremse, die Lore rollte quietschend auf die Brücke zu, wo kurz vor ihrer Passage die Glut absank.
    Zunächst wurde das kleine Transportmittel per Ketten nach oben gezogen und dann rollte sie auf einer Geraden über das rote Feuer.
    Die Angst, ein Feuervogel mochte aufsteigen und die Glut saugen, saß Vinc im Nacken. Wie leicht konnte er in der Lore entdeckt werden, denn die Sehfähigkeit der Vögel kannte er nicht, zumal Dosan es nicht erwähnte.
    Was ihm aber mehr Kummer bereitete, war die Unwissenheit, was sich direkt hinter dem Eingang der Schmiede befand.
    War da eine Ebene, auf die das Erz gekippt wurde? Ein tiefes Loch? Oder wurde es gar direkt in den Schmelzofen gekippt?
    Eine verspätete Abbremsung würde ihn dort hineinfallen und verbrennen lassen.
    Während er sich mit diesen Fragen beschäftigte, bemerkte er nicht, wie schnell er das Ende der Brücke erreichte, nur an einer rasanten Abwärtsfahrt stellte er fest, dass sich etwas geändert hatte.
    Eigenartigerweise fiel Vinc ein Traum ein, der ihn in ein tiefes Loch fallen sah. War es hier schon?
    Er stand auf und sah die Lore mit beachtlicher Geschwindigkeit auf den Eingang zurasen. Dann blitzte etwas auf und ihm wurde es schwarz vor Augen.
    Als er wieder erwachte, merkte er etwas Hartes unter seinem Körper. Er sah nach oben und erblickte in etlicher Höhe das Ende einer Kuppel.
    Er konnte sich nicht rühren. Nun stellte er fest, dass seine Unbeweglichkeit von Fesseln herrührte. Er hörte ein Quietschen und Hämmern, welches durch seine Kopfschmerzen noch stärker wirkte. Ihm brummte der Schädel, als seien tausend Presslufthämmer darin, die ohne Gnade an seinem Gehirn rüttelten.
    Ringsum zuckten Feuerscheine und immer wieder erklang dazwischen eine liebliche Melodie, dadurch entstand ein

Weitere Kostenlose Bücher