Unheimliche Begegnungen (German Edition)

in einen Schaft aus Leder mit Diamanten bestückt und überreichte es Vinc mit den Worten: „Halte dieses in Ehren und nimm es als Geschenk von einer Welt, die dir und deinesgleichen fremdartig ist. Es soll dich stets daran erinnern, wenn du nicht mehr bei uns weilst, dass es Dinge gibt, die für euch Menschen unerklärlich sind, aber dennoch existieren. Dieser Dolch besitzt eine Zauberkraft, die dir noch nützlich sein wird. Er kann nicht töten, aber er kann dich schützen. Gebrauche ihn selten und wirklich nur in höchster Not. Wäge ab, wann dies ist und ob du nicht einen anderen Ausweg findest, denn dessen Zauberkraft beschränkt sich nur auf drei Wünsche, dann wird er zu einem gewöhnlichen Gegenstand.“
    Vinc bedankte sich und versprach, ihn in Ehren zu halten.
    Marxusta, inzwischen wieder erholt, fragte besorgt nach einem Weg, der hinaufführte.
    „Da ihr die Rune bei euch tragt, wird einer der Feuervögel euch zu dem Ausgang nach oben tragen“, sagte Zerganon.
    „Warum benutzt ihr nicht so eine und verlasst durch sie diesen Untergrund?“, fragte Vinc misstrauisch.
    „Wir können zwar eine Rune gießen, aber wir sind keine Zauberer, um ihr die nötige Kraft zu verleihen, wie Marxusta es konnte“, antwortete Zerganon.
    Sie gingen mit einem mulmigen Gefühl zu den Feuervögeln. Einer blickte zu den beiden, er schien zu nicken.
    Sie setzten sich auf den Hals des Tieres und flogen mit ihm zum Ausgang empor. Sie mussten nur vorsichtig sein, da durch den ständigen Flügelschlag eine Rotation des Halses entstand und auch die Luft in Schwingungen geriet und damit die Gefahr bestand, abzustürzen. Oben angekommen legte er den Kopf nach vorn, so dass sie an ihm entlang den sicheren Gang erreichten.
    Sie begaben sich zurück zu dem Einsiedler.
    Dort setzten sie sich zusammen. Vinc war neugierig und wollte fragen, wieso er Marxusta in der Schmiede antraf. Doch zuvor sagte Dosan: „Bevor Marxusta seinen Bericht abgibt, möchte ich euch noch jemanden vorstellen. Zeige dich!“
    Vor ihnen tauchte die Gestalt des Büßers, Shratius des Sehers auf.
    „Wo bist du damals geblieben, als wir in der Höhle waren?“, fragte Marxusta vorwurfsvoll.
    „Ich hatte noch eine Mission zu erfüllen. Dann aber kehrte ich zurück zu dir. Kannst du dich erinnern, als du den Jungen verkleinert hattest und ihn in das Auge geschickt hast? Seine letzten Worte galten dir, weil er sich Sorgen um dich machte. Kannst du dich auch an die Zwei Kästchen erinnern, die der Junge wählen musste? Eines gab dem Auge die Kraft wieder und das andere angeblich den tot. Nun, der Junge wählte richtig. Das Kästchen mit dem Symbol des Steines blieb geschlossen. Jedoch war ich wohlweislich vor euch zu diesem Ort geeilt und habe mich versteckt. Denkt dran, ich bin auch ein Seher und ahnte voraus was kommen würde. Deshalb war ich so schnell verschwunden. Als du mit dem Verkleinern des Jungen beschäftigt warst, habe ich das andere Kästchen geöffnet, das dich in die Schmiede der Zexaturen brachte. Natürlich warst du dort Gefangener, aber du musstest nicht die Sperre passieren, die dein Gedächtnis gelöscht hätte.“
    Marxusta hatte bis hierhin schweigend zugehört und meinte dann: „Dann erklärt es meinen Gedächtnisverlust, von dem Zeitpunkt in der Höhle bis zum Erwachen in der Schmiede. Da war wohl Zerganon einem Irrtum unterlegen, weil er glaubte, nur weil ich Zauberer sei, hätte die Sperre mir nichts angetan. Er kannte ja nicht den Umstand, wie ich in die Schmiede kam.“
    „Ja, er hat dich ohnmächtig auf dem Boden gefunden und dann gefesselt auf den Tisch gelegt. Er musste angenommen haben, du wärest eingedrungen“, sagte der Seher.
    „Nun, dann hast du ja das berichtet, was Vinc wissen wollte. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen“, antwortete Marxusta.
    „Aber ich. Ich wusste, dass der Herr des Feuers im Auftrag vom Raxodus die Feuerrune vernichtet hatte und ich wusste, nur ein Zauberer könnte helfen eine neue anzufertigen. Deshalb die Hilfe von den Ykliten und mir“, erklärte noch der Seher. Er fuhr weiter fort: „Nun müsst ihr nur noch den Runenkreis finden. Kehrt zurück zu der Höhle, in der ich euch verlassen hatte und in der sich das Glasauge befindet. Sputet euch, denn der Kampf mit der dunklen Seite hat begonnen. Denkt an die beiden Worte.“
    „Aber wo ist diese Höhle zu finden und in welchem Gebiet liegt sie? Der Junge und ich sind unter anderen Umständen dorthin gelangt“, fragte Marxusta.
    „Sie liegt in