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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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„Das wird wohl dem Herrn des Feuers nicht gefallen. Er hat sie bereits vernichtet.“
    Sie hörten es mit Schrecken. Weil diese Rune fehlt, können sie nichts mehr aufhalten. Der Runenkreis wäre ohne Wirkung.
    Zerganon sah ihre Betroffenheit. Er bat beide dichter heranzukommen und flüsterte: „Ich werde eine Zweite gießen. Auch ich möchte, dass Arganon wieder rein wird, um wieder nach oben können. Ein Bann des Herrn des Feuers lässt uns dieses triste Dasein hier unten führen. Die Feuervögel bewachen nicht nur die Eingänge wegen Eindringlinge, sie lassen auch niemand mehr fort. So können wir auch nicht mehr nach oben.“
    Inzwischen erfuhr Marxusta von dem Gedächtnisschwund des Jungen. „Kannst du ihm nicht helfen?“, bat er den Schmied.
    „Nein“, sagte dieser zu seinem Bedauern.
    Der Junge bekam innerlich eine panische Angst, Marxusta erkannte sie und fragte: „Wieso kannst du es denn nicht?“
    „Weil ich kein Zauberer bin. Ich stelle nur Dinge zum Zaubern her, aber ich beherrsche nicht deren Macht. Er wird für immer sein Gedächtnis verloren haben, wenn......“
    „Wenn was?“, unterbrach Vinc rasch, er konnte das Ende des Satzes kaum abwarten.
    „Wenn die Rune Marxusta nicht anerkennt. Ich will damit sagen, dass Marxusta und die Rune eins werden müssen. Erkennt die Rune nicht das Charisma des Zauberers an, hat sie keine Wirkung im Runenkreis. Aber wenn sie zusammenfinden, dann kann er dir dein Gedächtnis bis vor dem Blitz des Schutzes wiedergeben, denn dann besitzt er die Fähigkeit des Heilens, die ihm die Rune überträgt. Da du, Marxusta, auch ein Zauberer bist, konnte dir der Blitz nichts anhaben. Nur durch seine Stärke bist du in Ohnmacht gefallen, aber dein Gedächtnis blieb erhalten.“
    Der Hüne wies sie an, ihm zu folgen. Kurz darauf blieb er an einem seltsamen Gebilde stehen. Es war kein Gegenstand, sondern eher eine Substanz aus Licht und breiiger Masse. Die vielfältigen Farben, die abwechselnd leuchteten, wiesen auf eine Besonderheit hin, die dieses Etwas zu einem wertvollen Arbeitsgegenstand machte. In diesem schwebte eine Form mit einer runden Ausbuchtung, unschwer zu erkennen, was hiermit hergestellt wurde.
    Zerganon nahm eine Kelle, bestehend aus Diamanten, und schöpfte aus einem Kessel, der über einem Feuer hing, unter dem eine Flamme dunkelblau zur Erhitzung entlang lief, eine glühende Flüssigkeit. Dieses breiige Etwas goss er in die Rundung der schwebenden Form, er wartete einen Augenblick, um sie abkühlen zu lassen.
    „Greife hinein und hole die Rune heraus. Nur du darfst sie berühren. Aber ich muss dich vorher warnen. Erkennt die Rune dich nicht an, bist du sofort gelähmt und keine Macht kann dich mehr aus diesem Zustand befreien. Wäge ab, was du möchtest. Mit Sicherheit am Körper unversehrt bleiben oder das Risiko auf dich nehmen.“
    „Habe ich denn eine Wahl? Mein Leben gegen viele?“ Stolz und Mut klang in der Stimme Marxustas.
    Ohne Zögern griff er in diese zähflüssig wirkende Masse und erfasste die Rune. Ein Zittern ergriff ihn, welches immer heftiger wurde. Er versuchte den Arm mit dem Zaubergegenstand zurückzuziehen, aber es gelang ihm nicht, es war, als hielte ihn eine fremde Macht fest. Das Beben an seinem Körper wurde stets heftiger. Er schrie und wand sich. Es war kein Hilfeschrei mehr, sondern der Angstruf des Todes. Dann nach weiterem Kampf konnte er endlich erschöpft den Arm aus der Gefangenschaft befreien und ermattet senkte Marxusta sich mit seinem Körper auf die Erde. Seine Beine versagten ihren Dienst. Sein Arm war immer noch vorgestreckt und in seiner Hand befand sich die heiß ersehnte Rune. Er hörte wie von etlicher Höhe die Worte des Zexaturen: „Herzlichen Glückwunsch. Ihr seid nun eins.“
    Vinc war erleichtert und froh zugleich, als Marxusta sich erholte, und als ersten Zauber den Heilspruch sprach, wobei Vinc sein Gedächtnis zurück bekam.
    „Der Eremit sagte, du würdest als Geschenk mir einen Gegenstand schmieden, den ich mitnehmen könnte“, sagte Vinc.
    Zerganon sann nach und lächelte. Er ging zu einem der Ambosse und schmiedete eine kleine Klinge, dann goss er in einer Form eine Krone, vereinte sie mit der Schneide, entnahm von den Reagenzgläsern eine Flüssigkeit und strich sie darüber. Sie fing sofort an, in einem bläulichen Lichte zu schimmern. Es schien, als würde die Klinge nicht mehr aus Material, sondern nur noch aus Licht bestehen. Dann steckte er das Ding, das die Länge eines Dolches besaß,

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