Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Ich meine, das sind bestimmt zwanzig Meter.“
„Wozu bin ich ein Zauberlehrer, wenn ich nicht etwas zaubern kann, damit wir dort hinauf können?“, fragte Marxusta.
„Du willst und hinauffliegen lassen?“, meinet Vinc begeistert.
„Nein, mein Junger Freund. Das kann ich nicht, aber ich kann ein magisches Seil entstehen lassen. Es wird uns hinauftragen.“
Als Marxusta einige Schritte nach hinten trat, um den Zauber zu vollbringen, lief er gleich wieder nach vorne an die Felswand.
Vinc sah den Grund. Der Himmel verfinsterte sich, einer der Varleturen befand sich im Anflug.
Vinc und Marxusta schmiegten sich eng an das Gestein.
Ohne sie bemerkt zu haben, flog das große Wesen weiter, gefolgt von einigen anderen seiner Rasse.
„Die werden wohl Futter suchen“, meinte Marxusta, dem man den Schreck noch ansehen konnte. Nach kurzer Pause des Nachdenkens aber meinte er besorgt: „Ich glaube etwas Schlimmeres. Sie fliegen Angriffe.“
Doch sie hatten keine Zeit, darüber nachzudenken, denn Marxusta schritt wieder vorsichtig von der Felswand und zauberte ein flimmerndes Gebilde, im Aussehen eines Seiles, das dicht an dem Hang bis an die Höhle reichte.
„Nun gehe an das Seil und fasse es an, es trägt dich ohne Weiteres nach oben!“, forderte er Vinc auf. „Schaust du nach oben, wirst du dahin gebracht, schaust du nach unten geht es abwärts.“
Vinc umfasste das magische Seil und siehe da, als würde sie von einer unsichtbaren Gewalt gezogen, ging es aufwärts. Er sah nach unten zu Marxusta und wollte ihm zunicken, als er wieder abglitt. Schnell blickte er wieder empor und aufwärts ging es.
Dann war Marxusta dran. Als er sich in der Mitte befand, verdunkelte es sich um ihn und eines der Untiere tauchte auf und versuchte einen Angriff.
Allein der Flügelschlag des Tieres ließ den Mann am Seil hin und her baumeln. Die Zauberkraft des dünnen Taues schien davon nicht beeindruckt, es hielt den Kletterer fest.
Der Varleture konnte aber nicht dicht an Marxusta heran, denn die Gefahr, an die Felswand zu prallen, war zu groß. Dann flog er weg.
„Der gibt doch nicht so ohne Weiteres auf. Ich muss machen, dass ich schnell nach oben komme!“, rief Marxusta. Und er hatte recht. Diesmal tauchte das Untier weiter oben über der Höhle auf. Was er in der Klaue hielt, beunruhigte Marxusta sehr. Er sah einen riesigen Klumpen Eis. Er wusste, was das Vieh damit vorhatte und er sollte recht haben.
Es ließ den Batzen dicht an der Felswand fallen und er verfehlte ihn knapp.
Der Magier erreichte trotzdem die Höhle.
Der Varleture erschien nicht mehr. Wahrscheinlich war sein Weg zum Nachschub doch weiter.
Sie sahen sich um. Die Höhle war nicht vereist. „Scheinbar sind die Berge nur außerhalb mit Eis und Schnee überzogen.“
Die Höhle wurde plötzlich dunkel und sie sahen die Gestalt des Untieres davor fliegen. Es versuchte am Eingang der Höhle zu landen, aber der kleine Einlass ließ es nicht zu.
„Sie geht nach hinten weiter.“ Meinte Vinc. Es war ihm anzumerken, dass er so schnell wie möglich diese Gefahrenzone verlassen wollte.
Es wurde dunkler, Marxusta zauberte mit einem Spruch und einem Pülverchen Licht.
In ihrer Höhe und Weite ständig wechselnde Gänge führten sie in das Innere, weiter in das Ungewisse.
Nach etlicher Zeit sahen sie einen Ausgang, an dessen Öffnung Helligkeit hereindrang. Nachdem sie ankamen und hinausblickten, wären sie am liebsten umgekehrt.
Auf einer weiten Fläche saßen Varleturen, einige schliefen und einige hielten Wache.
Vinc und Marxusta konnten zum ersten Mal so ein Ungeheuer in Ruhe betrachten. Sie waren beeindruckt von ihrer Größe. „Bei so einem Biest seid ihr in der Höhle gewesen?“ Nach kurzem Schweigen stellte Marxusta fest: „Scheint eine Behausung dieser Wesen zu sein.“
„Ich glaube, das ist ihr Sammelplatz“, beobachtete Vinc und nahm unbewusst seine magische Waffe fester in die Hand.
„Du willst doch nicht etwa mit diesem Ding diese Biester bekämpfen?“ Marxusta zweifelte am Verstand seines jungen Freundes.
„Warum nicht?“, fragte Vinc und hielt es in die Höhe. „Mein Plan ist eigentlich recht einfach. Wir können doch nicht an den Biestern vorbei. Wenn ich nun die magische Waffe gegen eines der Tiere richte und es treffe, wird dieser aufschreien und die anderen werden sich erschrecken. Sollte ich mich nicht täuschen, werden sie emporfliegen, denn sie wissen nicht, was geschehen war und ob irgendwoher Gefahr droht. Den
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