Unheimliche Begegnungen (German Edition)
ins Tal zurück.
Seit einiger Zeit hörten sie ein Rumoren unter sich und auch die Erde bebte ein wenig. Erschrocken sprangen sie auf, dann trat Ruhe ein und es geschah nichts.
„Was war das?“, fragte Vinc.
„Ich weiß nicht“, antwortete der Marxusta.
„Aber ich weiß es.“ Aus dem hinteren Teil der Höhle, der im Dunklen lag, kam eine Stimme.
„Xexarus!“, schrie Vinc ungewollt auf.
„Ihr werdet die Varleturen nicht vernichten. Sie sind mir treu ergeben. Ich, der mächtigste Magier aller Zeiten, habe diese Tiere vor dem Untergang gerettet. Sie wurden in den anderen Eisregionen gejagt. Diese Tiere, intelligent auf ihre Art, erkannten sofort, was ich tat, sie zollten mir als Dank Gehorsam und absolute Treue. So brachte ich sie dazu, ein neues Domizil zu suchen. Aber da sie nur in Eis und Schnee und in den Bergen überleben können, schuf ich mit Hilfe der Zeitfresser diese Landschaft des ewigen Eises. Die Zeitfresser brauchte ich, um mit ihnen das Wetter beeinflussen zu können. Als Dank versprach ich ihnen einen unwichtigen Teil Arganons, wenn es endgültig in meiner Macht ist. Sie tun dort ihr Werk und fressen die Zeit weiter. Wenn ihr jemals, und ich kann euch versprechen, das wird wohl niemals sein, zurückkehren solltet, dann würdet ihr wohl nicht das vorfinden, das ihr einmal gekannt habt. Denn die Zeit wird vernichtet.“
Er schwieg nach seiner längeren Ausführung. Seine Drohungen und Ankündigungen hallten in der Höhle noch unheimlicher.
„Ich sagte, ihr würdet nie mehr zurückkehren, das meinte ich ernst“, fuhr er fort, nachdem weder Vinc noch Marxusta den Mut hatte, ihn zu unterbrechen.
Xexarus, der immer noch hinten in der Höhle stand, hob die Arme und wollte seinen vernichtenden Spruch sagen, als es wieder anfing zu donnern und die Erde erzitterte. Das Beben war dieses Mal so stark, dass sie sich festhalten mussten und der schwarze Magier stürzte.
Plötzlich füllte sich die Höhle mit mehreren Gestalten, die sich auf Xexarus stürzten und ihn fesselten.
„Das sind Krieger der magischen Zwölf“, rief Marxusta erstaunt.
Doch bevor einer Xexarus einen Knebel in den Mund stecken konnte, sprach er: „Ihr Narren. Ihr glaubt, ihr könnt mich für ewig hier fesseln? Eher müsst ihr mich töten!“
„Führe mich nicht in Versuchung“, sagte der Anführer der Krieger und steckte ihm ein Stück Stoff in den Mund.
Sie atmeten auf. Eine Gefahr war gebannt, wenn auch nur vorläufig.
„Ihr werdet mit ihm mehr anfangen können als wir“, sagte Marxusta zu dem Führer der Krieger.
„Ja“, antwortete er, „wir werden ihn sicher verwahren. Zuvor werden wir mit ihm zu Gericht gehen. Selbst wenn jemand noch so böse ist, wir verurteilen nur zum Tode, wenn er eine faire Anhörung bekam.“
„Sag mir, wie konnte er euch folgen?“, wollte Marxusta wissen.
„Unten, an der anderen Seite des Berges, gibt es einen Aufgang zu den Höhlen. Er liegt etwas im Verborgenen, dort wird er hergekommen sein. Ich nehme an, ihr seid auf der Suche in die falsche Richtung gegangen.“
„Wir suchen die Höhle des Bösen. Ist sie euch bekannt?“
„Nein, aber das soll nichts heißen. Es gehen viele Wege nach unten. Wir sind ihnen noch nicht gefolgt, denn unsere Aufgabe besteht darin, die Viecher da draußen zu bekämpfen, um sie endgültig zu vernichten.“
„Wo sind diese Wege nach unten?“, wollte Marxusta wissen, denn er ahnte, dass diese Höhle des Bösen nur dort zu finden war.
„Ungefähr in der Hälfte zwischen dem Aufgang hier und der zu dem Verborgenen führt. Aber die Pfade gehen steil hinab und sie sind kaum begehbar, so teilte ein Späher mit, den wir zur Erkundung nach unten geschickt hatten. Ihr werdet euch abseilen müssen. Doch nützen euch nicht gewöhnliche Seile.“ Der Mann gab Marxusta und Vinc je ein dünnes Tau: „Hier nehmt sie. Ich kenne deine Magie, großer Magie und Zauberlehrer, aber diese Seile übertreffen sie. Auch könnte deine Magie versagen.“
Marxusta nickte: „Ja, das ist möglich. Ich hatte es bereits schon erlebt.“
Der Mann der magischen Krieger erklärte:
„Ihr braucht sie nicht irgendwo befestigen. Sie halten sich von selbst aufrecht. Ihr müsst Folgendes tun.“ Er zog die beiden etwas zur Seite, als befürchtete er, Xexarus könnte jedes Wort verstehen: „Ihr müsst nur das Seil in Augenhöhe nehmen, das Ziel anpeilen, das ihr anstrebt und das Seil wird genau dorthin sein Ende bringen. Nur ist da allerdings ein kleiner Haken
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