Unheimliche Begegnungen (German Edition)
der Eisregion. Geht immer nach Norden, dann werdet ihr schon die Eiskuppen sehen. Doch zuvor muss sich der Junge noch warm einkleiden, denn in seiner bisherigen Kleidung konnte er zwar der Hitze widerstehen, aber er kann mit ihr nicht der Kälte trotzen“, sagte der Eremit.
Vor Vinc lagen plötzlich die Klamotten, die er einst von dem Zwerg bekommen hatte.
„Wieso sind die hier?“, fragte er verwundert.
„Als du in das Auge gesaugt worden bist, wurde deine Kleidung gewechselt. Ich habe sie mit hierher gebracht.“
Vinc wechselte rasch seine Kleidung. Er merkte, wie ein angenehmes Prickeln durch seinen Körper ging.
An Marxusta gewendet sprach der Seher: „Deine Zauberkutte kennt ja keinen Unterschied zwischen Kälte und Wärme. Sie sorgt für immer angenehme Temperaturen. Und nun sputet euch! Sucht die Höhle des Bösen. Seid auf der Hut, sie ist sehr gefährlich.“
Er gab Vinc einen Gegenstand, der aussah wie ein Hammer. Ein dünner Stil mit einem verzierten Kopf am Ende, der hinten breit war und nach vorne spitz zusammenlief.
„Das ist der magische Hammer. Er wird dir beim Kampf gegen das Böse nützlich sein.“
Er erklärte ihnen noch den Weg zur Eisregion und war dann, wie damals in der Höhle, plötzlich verschwunden.
25.Kapitel
Die Gegend war immer noch einladend mit saftigen Wiesen überzogen, durch die sich ein Bach schlängelte. Trauerweiden, die links und rechts am Ufer standen, deren Geäst bis ins Wasser hinab hingen, als wollte es das köstliche Nass in sich einsaugen, gaben dem Verlauf ein eigentümliches Aussehen. Durch das Schattenspiel der Sonne konnte ein fantasiereicher Beobachter kleine Wesen in die dichten Gewächse hinein spinnen.
Unheimlich wirkte nur, dass die ertragreichen Wiesen nicht für Weideflächen genutzt wurden, noch irgendwo eine Ortschaft war, in denen Bauern ihre Höfe bewirtschafteten.
Trotz dieser Idylle hatten sie ständig das Gefühl, als sei der schwarze Magier in ihrer Nähe.
Irgendwann wurde die Vegetation weniger und die Luft kühler, was sie aber nur in ihren Gesichtern merkten, denn die Kleidung schien tatsächlich die Temperaturen zu regeln.
Sie erblickten in der Ferne eine weiße Fläche. Bei ihrem Anblick spürten sie eine innere Unruhe, bedingt durch die Gedanken, es könnte dort der alles entscheidende Endkampf stattfinden.
Mit gemischten Gefühlen näherten sie sich der eisigen toten Fläche und da bemerkten sie eine Gefahr. Ein riesiges Untier flog in Richtung der Berge. Vinc hörte Marxusta sagen: „Das sind Varleturen.“
„Was sind Varleturen?“, fragte Vinc.
Das sind drachenartige Schneebiester. Sie haben nicht nur ein feines Gehör, sondern sehen wie ein Adler und spüren Lebewesen in ihrer Nähe.“
Marxusta konnte seine Sorge nicht verhehlen. Er wusste, dass der Kampf härter würde als angenommen. Nicht nur gegen die Monster, sondern gegen das Böse und die Magie.
Gegen Xexarus, den schwarzen Magier, und wer weiß, gegen wen noch. Einige dunkle Gestalten seiner Gesellschaft waren ja bereits bekannt.
Sie wagten sich kaum auf der weißen Fläche zu bewegen. Durch das Knistern an einigen Stellen erkannten sie, dass sie sich auf einem zugefroren Gewässer befanden. Auf manchen Ausdehnungen überzogen netzartige Risse das Eis. Das würde noch fehlen, dass sie in die kalte Flüssigkeit einbrachen, um als Eisklumpen zu enden.
Das Untier, das sie überflog, hatte sie noch nicht bemerkt. Aber allein die Tatsache, dass es sie überflogen hatte, ließ ihnen die Haut frösteln.
Sie schritten schnell voran, um so rasch wie möglich von der verräterischen Fläche zu verschwinden. Der Einblick für die Varleturen und von ihnen entdeckt zu werden, war sehr groß.
Dann ereignete sich etwas, was sie befürchtet hatten, aber nicht erhofft.
Der Himmel bezog sich und ein Schneesturm verfinsterte die Gegend. Sie besaßen keine schützenden Brillen. Sie kniffen die Lider zu kleinen Schlitzen zusammen, die zwar das Eindringen der Flocken verhinderten, aber trotzdem die Sicht einschränkten.
Dadurch kam eine neue Gefahr hinzu, die darin bestand, dass sie die Eisfläche nicht mehr sehen konnten. So mussten sie sich auf ihr Gehör verlassen und den knisternden Flächen ausweichen. Bei diesem pfeifenden Wind war es fast unmöglich, dieses kaum vernehmbare Brechen des Eises zu erlauschen.
Das einzige Gute an diesem Sturm war nur, dass er sie vor den Blicken dieser Biester schützte.
Ihnen wurde auch klar, warum der Varleture schnell
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