Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Überraschungsmoment nutzen wir und rennen durch ihr Gebiet.“
Marxusta nickte und fand diesen Plan nicht schlecht, aber er hatte auch Einwände: „Und wohin? Und wenn nur einer uns entdeckt? Was dann?“
„Diese Fragen sind berechtigt“, gab Vinc zu. Und kratzte sich am Hinterkopf: „War wohl doch nicht so ein guter Plan?“
„Aber junger Freund, das mit der Waffe gefällt mir. Nur einmal zu sehen, ob es klappt.“
Doch nach kurzer Überlegung meinte Marxusta weiter: „Die Varleturen sind wohl nicht so dumm. Sie scheinen über ein gewisses logisches Denken zu verfügen. Dieser eine kam nicht an mich heran und was tat er? Er holte sich einen Klumpen, flog in die Höhe und ließ ihn ganz dicht an den Felswänden fallen. Da gehört schon eine gewisse Überlegung dazu.“
Die Ausführungen Marxustas überzeugten und einmal dabei, fuhr er fort: „Und ich glaube, dass sie die Höhle vorne noch im Auge haben. Es dürfte für uns wohl schwierig sein, wieder zurückzukehren, wir würden bestimmt getötet. Selbst wenn wir am Seil hinunterkommen, so würden sie uns irgendwann erwischen. Nein, wir sitzen so oder so in der Falle.“
„Sie scheinen hier den Ausgang dieser Höhle nicht zu kennen, sonst würden sie bestimmt von dem vorne anderen alarmiert worden sein“, meinte Vinc.
„Nun gut“, antwortete Marxusta, „ich bin nach wie vor dagegen, denn es kann auch das Gegenteil bewirken. Geht es schief, dann sind wir erst recht in einer Falle, und zwar in einer tödlichen. Aber ich bin geneigt, der magischen Waffe zu vertrauen.“
„Wie wäre es, wenn du einen Zauber vollbringst? Du kannst doch bestimmt Magie gegen diese Tiere anwenden“, schlug Vinc vor.
„Ich könnte es mit einem Blitzzauber versuchen. Schon einmal hat er uns gerettet. Damals in der Höhle gegen diese fliegenden Wesen.“
Er hob seine Hände nach vorne und murmelte einen Spruch. Blitze kamen aus seinen Fingerspitzen. Doch die Tiere flogen erschreckt nur ein paar Meter hoch und setzten sich dann wieder auf die Erde. Keines von ihnen wurde verletzt.
Enttäuscht aber auch zugleich verwundert meinte Marxusta: „Diese Blitze machen ihnen wohl nichts aus. Sie fliegen nicht einmal davon.“
Vinc versuchte es mit seiner magischen Waffe, aber auch sie erzielte keinen Erfolg.
„Wir können aber nicht ewig hier bleiben“, sagte er mutlos. Da fiel ihm der Dolch wieder ein, den er ihn der Schmied gegeben hatte. Er holte ihn aus dem Beutel und richtete ihn gegen die Tiere. Der Strahl, der aus der kleinen Waffe kam, traf das am nächsten sitzenden Tier.
Es schrie auf und die anderen flogen orientierungslos in die Höhe.
Als Vinc und Marxusta zu einem Spurt ansetzen wollten, um das große Feld zu überqueren, bemerkten sie zwei der Tiere, wohl als Schutz dabei geblieben, neben ihrem verletzten Partner. Sie blickten starr zu den Abenteurern, die sofort die Gefährlichkeit erkannten und nach hinten in den Schutz der Höhle flüchteten.
„Das Tier ist geschwächt. Ich probiere es mit der anderen magischen Waffe.“ Er steckte den Dolch zurück in die Tasche. Er wollte ihn nicht noch einmal verwenden, denn es waren nur noch zwei Anwendungen frei.
Doch Marxusta bezweifelte die Wirkung der anderen Waffe, denn Vinc hatte noch keine Übung mit ihr und sagte: „Ich versuche einen anderen Zauber.“
Wieder streckte er die Arme vor und aus seinen Fingerspitzen kamen kleine pfeilartige Geschosse.
Sie trafen den bereits verletzten Varleturen, wodurch das Tier erneut aufheulte. Der Partner bäumte sich vor Zorn und schlug mit den Flügeln so heftig, dass sie fast vom Höhlenausgang weggeblasen wurden.
Sie verbrachten einige Zeit schweigend in der Höhle. Auf einmal sagte Marxusta: „Wir müssen sie überlisten.“
Der weißhaarige Mann schüttelte den Kopf. „Nur weiß ich noch nicht wie.“ Marxusta kam damit Vinc einer Frage zuvor.
Sie saßen weiterhin da und grübelten.
„Wenn die zwei verletzten Untiere den anderen die Ursache ihrer Wunden mitteilen konnten, wahrscheinlich durch Gedankenübertragung, dann sind die vorgewarnt und es dürfte schwer sein, sie zu bekämpfen. Wir müssen für sie unsichtbar bleiben und stets unerwartet angreifen“, meinte Marxusta. „Ich denke mir das so. Wir müssen uns in Höhlen aufhalten und die Nacht abwarten. Diese Tiere werden wohl an diesen Ort zurückkehren, um zu schlafen, denn sie können nicht ewig fliegen.“
Es leuchtete Vinc ein, so warteten sie auf die Nacht, aber die Varleturen kehrten nicht
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