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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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saßen, sahen sie eine Silhouette, die groß und breit war, daher kein Mitglied ihrer Truppe sein konnte.
    Vorher nicht wahrgenommen, aber auch nicht beachtet, weil sie niemanden Fremden in ihrer Nähe vermuteten, hörten sie nun den schweren Atem eines Mannes.
    Sie saßen zunächst wie erstarrt da. Zubla, der neben Vinc saß, stand auf, um mit seinem Mund dicht an Vinc Ohr zu kommen. Er flüsterte kaum hörbar „Das ist ein Arlt.“
    Vinc wagte nicht, zu antworten. Er hätte es auch nicht gekonnt. In durchfuhr ein eisiger Schreck. Er kauerte ja erst vor kurzem neben einem dieser grausamen Krieger und hatte dessen Bewaffnung gesehen.
    Sie hatten, trotz ihrer Überlegenheit, außerdem noch unbewaffnet, nicht die geringste Chance gegen so eine hünenhafte Kreatur zu gewinnen.
    Vinc suchte, wieder gefasst, Zublas großes längliches Ohr und flüsterte ebenso leise: „Du kannst ihn doch nicht sehen. Woher weißt du es?“
    „Ich kann ihn riechen. Der stinkt wie ein Arlt. Ich war einmal in der Nähe eines solchen. Den Geruch werde ich nie vergessen.“
    Der Arlt musste ihr Flüstern, das kaum vernehmbar war, dennoch gehört haben, denn er murmelte einige unverständliche Worte in ihre Richtung. Sie hörten einen Klang, als würde eine Waffe aus der Scheide gezogen.
    Plötzlich wurde der Keller taghell.
    Sie schlossen geblendet ihre Augen, die sich erst vor kurzem an die Finsternis gewöhnt hatten. Was sollte das bedeuten? Wo kam dieses gleißende Licht her?
    Sie sahen den Arlt in voller Kriegsmontur vor sich. Er wirkte noch riesiger, weil er sich aufrecht gestellt hatte und sie vor ihm saßen.
    An ein Erheben ihrerseits war nicht zu denken, denn die Beine würden ohnehin, vor Zittern geschwächt, den Dienst versagen.
    Dann entdeckten sie die Lichtquelle. Der Arlt hielt keine Waffe in der Hand, wie anfangs vermutet, sondern einen Gegenstand, der aussah wie ein kleiner Dolch.
    Er legte dieses leuchtende Gebilde auf die Erde und zog dann eine Waffe, die an seinem breiten Lenden schützenden Gürtel hing. Sie hatte einen Stiel, der in einer Halbmond ähnlichen Fläche steckte. Diese glitzerte und funkelte in der Helligkeit, besonders die scharfe Seite.
    Die Kinder und Zubla duckten sich. Sie befürchteten, dass jeden Moment der Arlt diese trennscharfe Waffe auf ihre Häupter führen könnte.
    Es wurde zu einem Alptraum. Sie kamen sich vor, wie zum Tode verurteilte vor ihrem Scharfrichter.
    Die Köpfe zur Erde gerichtet, warteten sie auf das Ende ihres noch so jungen Lebens. Sollte Arganon wirklich ihr Schicksal sein und die bösen Mächte den Sieg davon tragen? War der Arlt ein Verbündeter von ihnen?
    Doch da sahen sie voller Verwunderung, in ihren auf den Boden gerichteten Blicken, wie der Arlt die Waffe vor ihnen auf die Erde legte, dazu noch eine zweite und dritte. Dann setzte er sich zuvorderst zu ihnen.
    „Ich seien nicht böse. Nur sehr traurig“, sagte er mit seiner rauen Stimme.
    Es war schwer für die Anwesenden Worte zu finden, zu sehr saß das Misstrauen, aber auch die Angst, in ihnen. Das Niederlegen der Waffen hatte nichts zu bedeuten, zumal er sie noch vor sich hatte. Er brauchte sich nicht einmal bücken, um sie aufzunehmen. Wollte er nur ihr Vertrauen gewinnen und dann zuschlagen? Fürchtete er die zahlenmäßige Überlegenheit der Vier? Wollte er sie für sich gewinnen oder sie nur mürbe machen?
    Der Arlt sendete seine Augen aus den Höhlen und sah jeden Einzelnen von oben herab an. Er konnte in verschiedenen Richtungen zur gleichen Zeit sehen. „Mein Bruder  liegen da draußen. Entehrt und von seinen Kameraden im Stich gelassen. Ich später gehen zu ihm. Ich ihn begraben und ich ihm geben eine Waffe, damit er kommen in das Reich der großen Krieger. Nach Halladana.“
    Vanessa sah als Erste wieder nach oben, zu dem Kämpfer. In ihren Augen lag Mitleid mit dieser fremden Kreatur. „Aber wieso bist du hier unten alleine?“, fragte sie, obwohl es ihr noch schwer fiel, überhaupt zu sprechen.
    „Als Kameraden suchten meinen Bruder, ich waren dabei. Ich haben gesehen wie sie abnahmen seine Waffen. Auf dem Rückweg ich heimlich flüchteten in die Keller hier. Sie nicht bemerkten, dass ich fehlte. Vielleicht erst jetzt, wenn sie landen im Lager.“
    Er seufzte. Die Übrigen hatten inzwischen auch ihre Häupter wieder erhoben und sahen zu ihm auf. Konnte es sein, dass in diesem wilden blutrünstigen Krieger sich eine gute Seele befand?
    Der Arlt spürte ihre Abneigung. Er versuchte weiter ihr Vertrauen

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