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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Dunkelheit. Dann müssen wir draußen nächtigen.“
    „Ist doch nicht schlimm. Die eine Nacht werden wir schon überstehen“, meinte Vinc.
    Zubla schüttelte den Kopf: „Da wäre ich mir nicht so sicher. Dort lauern die Bandios. Es ist ein ziehendes Volk und auf Arganon genauso gefürchtet wie die Arlts. Sie lauern überall und nirgends.“
    „Du redest vielleicht einen Stuss und dumm ist der Satz noch dazu. Entweder lauern sie überall oder nirgends. Beides geht nicht.“ Tom grinste den Kleinen an. So konnte er ihm ein wenig heimzahlen, was seine Äußerung der Dummheit betraf.
    „Fühlst du dich jetzt wohler? Aber es geht beides. Sie sind überall, aber man sieht sie nicht. Sie tarnen und verstecken sich so gut, dass man meint, sie seien nirgends.“ Zubla grinste. „Sie lauern besonders denen auf, die es nicht schafften, in die Stadt zu kommen. Meist liegen dann diese armen mit durchgeschnittener Kehle da.“
    „Musste das sein?“, fragte Vinc und deutete zu Vanessa, die die Geste sah.
    „Lass mal. So empfindlich bin ich nicht.“
    Vinc wusste, dass seine Freundin ein tapferes Mädchen war, aber er dachte bei Zublas Äußerung eher an das zarte Gemüt eines Mädchens. Er wollte nicht, dass durch solche Aussprüche ihre Angst geschürt werde. So hörte er Tom statt Vanessa sagen: „Buh, allein die Vorstellung, dass ich mit durchgeschnittener Kehle aufwache, lässt mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen.“
    Die Worte des Jungen kamen so ernst über seine Lippen, dass sie bereits komisch wirkten, was auch Vanessa zu der Bemerkung veranlasste: „Wenn du mit durchgeschnittener Kehle aufwachst, darfst du nicht in den Spiegel sehen.“
    „Warum nicht?“, fragte Tom weiterhin mit ernster Miene.
    „Na, weil du Hirni es nicht kannst und außerdem, wenn du dein Blut siehst, fällst du vor Schreck tot um“, bemerkte Vinc und konnte vor Lachen nicht mehr weiter reden. Sie das alle mit ein, auch Tom, der erst jetzt seinen Unsinn, den er von sich gab, begriff.
    In ihrer heiteren Stimmung bemerkten sie nicht die Gefahr, in die sie gerieten. Unweit von ihnen näherte sich eine Rotte Arlts. Noch nahmen sie das kleine Grüppchen nicht wahr, aber es war nur eine Frage der Zeit, wann sie sie entdecken würden.
    Selbst Zubla, der durch seine Begabung Gefahren spürte, hatte sich sorglos mit auf den Waldboden gesetzt. Er wollte auch noch etwas ruhen, bevor sie sich auf den beschwerlichen Weg nach Madison begeben wollten.
    Aber dann sprang er auf und erschreckte damit die Übrigen, die ebenfalls schnell aufstanden. Zubla legte einen Finger an den Mund zum Zeichen, dass sie schweigen sollten. Er deutete auf die freie Fläche und führte anschließend die Hände untereinander, dass es aussah, als imitiere er das Hinabsteigen auf einer Leiter. Dann zeigte er auf die Beine und machte mit den Händen schnelle Bewegungen, was so viel hieß, dass sie, so schnell sie könnten, laufen sollten.
    „Nicht schon wieder. Au.“ Tom wurde bei seinem laut geäußerten Satz von Vinc in die Seite geboxt. Vinc hielt den Zeigefinger an den Mund und wies seinen Freund an, zu schweigen.
    Sie hörten plötzlich über sich wieder die lauten Geräusche der Flügel eines Forettenjägers. Der erste Arlt erschien. Noch hatte er das Grüppchen nicht entdeckt, das inzwischen etwas mehr nach links in den Wald geflüchtet war. Dort zog sich die mit Bäumen bedeckte Fläche fast bis an den Eingang mit der Falltür.
    Es war ein Wettlauf mit dem Tod. Über ihnen der nach Fleisch lüsterne Forettenjäger, hinter ihnen die blutrünstigen Arlts.
    Sie erreichten den Rand des schützenden Waldes. Da sahen sie voller Schreck, wie auf der freien Fläche, die sie noch überqueren mussten, um den sicheren Keller zu erreichen, ein Forettenjäger landete und ihnen den Weg versperrte.
    Zubla deutete Vinc an, er möge sich zu ihm herabbeugen und sein Ohr dicht an den Mund halten.
    „Wir können nicht in den Keller. Vielleicht ist es auch gut so, denn die Arlts würden ihn wohl entdecken und hineinschauen“, flüsterte der Kleine.
    Vinc wagte nicht zu antworten, denn in seinem Blickwinkel lag der Kopf des Forettenjägers und dieser schien aufmerksam zum Wald zu lauschen. Das Untier bewegte den Kopf nicht hin und her, wie es sonst seine Art war, sondern hielt ihn starr, als wittere er das Grüppchen.
    „Wir müssen uns hier im Wald verstecken und versuchen, den Arlts auszuweichen“, hörte Vinc noch Zubla sagen. Da sah er, wie der Forettenjäger sich langsam

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