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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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waren überzeugt, Ashak vor sich zu haben. Doch als sie auch die Gesichter der anderen sahen, die sich glichen, kamen Zweifel auf. Nur gewisse fast unauffällige Kleinigkeiten unterschieden sie. Die Breite der Münder, die Form des Kinns und die Höhe der Stirn. Kaum zu erkennen, aber wer es wusste, konnte sie unterscheiden. Vinc Vermutung, Ashak vor sich zu haben, wurde stärker durch die eben vernommenen Worte. Nur Ashak konnte wissen, dass er, Vinc, diesen Kompass besaß.
    Der Arlt trat näher zu Vinc. Der Junge roch seinen widerlichen Atem und drehte den Kopf etwas zur Seite, um ihn nicht direkt in die Nase zu bekommen. „Du leeren deine Tasche.“
    Wieso kommt er gezielt zu mir und fordert mich auf, die Taschen zu leeren? Warum nicht Tom? Diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er verängstigt diesem Befehl nachkam. Doch seine Hosentaschen waren leer. Er zog zum Beweis das Innenfutter heraus. Der Arlts schüttelte den Kopf und forderte das gleiche bei Tom. Doch auch er hatte nur leere Taschen. Vanessa, die Jeans anhatte, zeigte nach der Aufforderung ebenfalls ihr Innenfutter.
    „Ihr werden zurückgebracht in die Gefangenhaus. Wir entscheiden über Schicksal von euch. Ihr kennen unser Lager, ihr seien tot“, sagte der Arlt und seine Untertanen nickten dabei zustimmend, obwohl sie nicht verstanden, was er sagte. „Tot, tot, tot.“ wiederholten sie mehrmals. Dieses Wort und dessen Bedeutung kannten sie allem Anschein nach.
    Zurück in der Baracke setzten sie sich wieder auf den kühlen Boden. Nun hatten sie genug Gesprächsstoff, vor allem aber viele offene Fragen.
    So begann Vinc mit dem nachdenklichen Satz: „Warum ist der Kompass nicht mehr in meiner Tasche?“ Diese Frage konnte natürlich keiner beantworten.
    Die Nächste würde ebenso unbeantwortet bleiben: „Wo ist Zubla?“
    „Pst“, sagte auf einmal Vanessa.
    „Was ist?“, wollte Tom wissen. Doch Vanessa wiederholte nur „Pst!“
    Sie wagten kaum zu atmen, denn Vanessas ‚Pst’ war nicht ohne Grund. Wenn sie diese drei Buchstaben benutzte, hieß es, dass ihr feines Gehör etwas wahrgenommen hatte. Doch dann beruhigte sie: „Ich dachte, ich hätte ein Geräusch vernommen, als sei jemand Fremdes hier im Raum.“
    „Mann, jagst einem einen Schreck ein“, sagte Tom mit erregter Stimme.
    „Pst“, sagte auf einmal Vinc.
    „Jetzt fängst du auch noch an zu spinnen“, sagte Tom gereizter.
    „Halt mal die Klappe!“, forderte ihn Vinc auf. „Ich rieche etwas.“
    „Seit wann riechst du mit den Ohren?“, fragte Tom und bekam einen Rüffel von Vinc: „Kannst du nicht mal deinen Schnabel halten? Ich muss mich auf den Geruch konzentrieren.“
    Vinc sog stark die Luft durch die Nase. „Ich habe diesen üblen Duft irgendwo schon einmal gerochen.“ Vinc konzentrierte sich, um sich zu erinnern, dann kamen die befreienden Worte: „Na klar. Der Arltsführer hatte diesen Geruch. Ich musste meinen Kopf deswegen zur Seite drehen.“
    Er sprang auf: „Hier ist ein Arlt. Vanessa hatte sich nicht getäuscht, als sie ein Geräusch hörte.“
    Es herrschte jetzt totale Stille. Dann hörten sie deutlich eine bekannte Stimme: „Ich seien es, Ashak.“
    Was wird hier gespielt? Vinc bekam Zweifel. Wieso war Ashak plötzlich da und nicht schon, als sie das erste Mal eingesperrt wurden?
    „Bist du wirklich Ashak? Oder hat man dich unter diesem Namen, den ich bei dem Obersten erwähnte, hierher geschickt, um uns auszuspionieren?“, fragte Vinc misstrauisch in die Richtung, aus der er den typischen Geruch eines Arlts wahrnahm. Doch war es wirklich nur der üble Duft, den alle an sich hatten oder nur der des Anführers, der sich in seine Nase festgesetzt hatte? Saß dort der Wortführer der fünf Arlts, die sich im Hauptquartier befanden?
    „Ich seien Ashak. Ich können beweisen durch Worte. Wo seien dieses kleine Wesen, das gewesen sein in Keller damals.“
    Bei diesen Worten wurde nicht nur Vinc, sondern auch Tom und Vanessa hellhörig und räumten ihr Misstrauen beiseite. Nur Ashak konnte von der Existenz Zublas und dem Keller wissen.
    „Sie haben mich verurteilt zu tote“, sagte Ashak traurig.
    „Aber warum bist du jetzt erst in dieser Baracke? Vorher haben wir dich nicht bemerkt“, forschte Vanessa.
    „Ich seinen schon immer in dieser Todeshütte. Ihr seid gekommen neu hierher. Ihr waren vorher in andere“, antwortete der Arlt.
    „Todeshütte?“ Tom sprang auf, als er das Wort wiederholte. Er lief ins Dunkel auf den Arlt zu, um in

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