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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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dunkel geworden.
    „Wir müssen beeilen uns.“ Ashak sagte es, während er zu Tom lief und ihn in seine starken Arme nahm.
    „Raus!“, befahl Ashak.
    Durch diesen barschen Befehl liefen Vinc und Vanessa erschrocken zur Tür hinaus. Doch was sie nicht sahen, ein Varleture hatte sie erblickt und flog auf sie zu.
    Draußen vor der Hütte sahen sie, wie das Feuer mehr und mehr das Holz auffraß. Sie mussten von ihr weglaufen, denn die Hitze wurde unerträglich.
    Das war ihre Rettung. Der Varleture war schon dicht über Vanessa, aber durch ihre schnellen Laufbewegungen verfehlte er sie.
    Sie hörten, wie die Hütte zusammenbrach. Durch den Flügelschlag dieses Riesenvieh entstand ein heftiger Wind, der diesen Zusammenbruch beschleunigte. Noch etwas geschah: Dieser Wind trieb die Funken auf die Hütten zu und zündete die, die nur aus leichtem Holz bestanden, sofort an. So entstand eine Kettenreaktion. Eine Hütte nach der anderen fing Feuer. Die Bewohner, die darin Schutz gesucht hatten, flüchteten in die festeren Bauten. Es zeugte von einem Unterschied zwischen Arm und Reich. Nur die gut betuchten konnten sich festere Unterkünfte leisten. Sie hatten Diener, die für sie schwere Stämme heranschleppten und die sicheren Wohnstätten errichteten. Das Wirrwarr, hervorgerufen durch die Panik, die Angst vor dem Feuer und den wilden Tieren, kam den Flüchtenden zugute.
    Inzwischen flogen die Varleturen davon, weggetrieben durch das Feuer und den dicke beißenden Rauch.
    Nun hieß es, höchste Wachsamkeit walten zu lassen. Denn nach und nach kamen die Bewohner aus den Häusern. Sie eilten zu ihren brennenden Hütten. Einige versuchten in sie, trotz des Feuers, einzudringen, um noch einige Habseligkeiten zu retten. Das Flammeninferno hatte sie bereits schon fast niedergebrannt, dass ein Hineinkommen unmöglich war. So standen die armen Arlts hilflos vor ihren Unterkünften und mussten mit ansehen, wie ihr letzter Besitz verbrannte.
    „Da seien meine Hütte“, sagte Ashak. Er suchte ein sicheres Versteck für die Drei und legte Tom behutsam auf den Boden. Dann schlich er zu seiner Hütte, die von dem Feuer bereits fast niedergebrannt war. Traurig musste er mit ansehen, wie auch sein Hab und Gut Opfer der Flammen wurde. Doch auch sein Talisman und das war das Schlimmste, wurde mit vernichtet.
    Er versuchte erst gar nicht, einzudringen. Er sah die Aussichtslosigkeit ein. Deshalb eilte er zu den Wartenden zurück. Sie sahen durch die Haltung seines Kopfes, dass er betrübt sein musste, denn im Gesicht eines Arlts war kein Mienenspiel, ob er traurig oder fröhlich war, zu erkennen.
    „Wir müssen flüchten in Richtung der Berge“, sagte Ashak, nachdem er sich wieder gefasst hatte. „Nur ich haben Angst, ohne Amulett ich kommen nicht weit.“
    „Du wurdest doch auch ohne gerettet“, tröstete ihn Vanessa.
    „Das sein was anderes. Hat nichts tun mit Rettung, sondern mit Einkehr in Halladana nach tot. Ich bereits sagte“ erklärte Ashak und fügte hinzu: „Ich nicht tapfer ohne Amulett. Ich können nicht kämpfen.“
    „Suchst du das hier?“, fragte eine Stimme und trat hinter den Baumstämmen hervor, die etwas abseits lagen. Sie hatten ebenfalls hinter solchen, die zum Bau neuer Hütten gestapelt waren, Schutz gesucht.
    „Da sein kleiner Wicht“, rief der Arlt.
    „Mensch, Zubla! Kannst du nicht vorher anmelden?“, fragte Vanessa erschrocken. Sie saß wieder bei dem noch ohnmächtigen Tom.
    Zubla hielt einen Gegenstand in der Hand und zeigte ihn Ashak. Hocherfreut hob er den Gnom hoch. „Du haben mein Amulett gerettet. Du tapferere kleines Kerlchen.“
    Zubla zappelte in seinen Händen und meinte nach Luft ringend: „Deshalb brauchst du mich nicht umbringen. Ist das deine Dankbarkeit, mich zu zerquetschen?“
    Ashak murmelte einige unverständliche Worte in seiner Sprache, was wohl eine Entschuldigung sein sollte.
    Dann sah Zubla Tom liegen und eilte zu ihm. „Was ist mit meinem Freund?“
    Vanessa schilderte den Unfall.
    Zubla beugte sich mit seinem Gesicht über das von Tom und berührte mit den Lippen die seinen. Er lächelte Vanessa an und sagte: „Wollen wir wetten, dass er gleich aufspringt und sagt: ‚Pfui Teufel, schmeckt das scheußlich.’ Geh lieber zur Seite.“
    Vanessa stand auf und tat, wie Zubla ihr geheißen.
    Tatsächlich sprang Tom plötzlich auf und sagte die Worte von Zubla. Sie sahen es mit Verwunderung, insbesondere, da Tom noch bis dahin in tiefer Ohnmacht lag.
    Er sah sich um und

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