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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Einzelheit ihres Weges einzuprägen. Vielleicht konnte es bei einer womöglichen Flucht hilfreich sein.
    Nach etlicher Zeit erreichten sie eine Siedlung. Sie war mit einem hohen Zaun umgeben, gebaut aus riesigen Pfählen. Dieser Schutzwall hatte die beachtliche Höhe von einem zweistöckigen Haus, wobei die einzelnen Pfeiler oben zugespitzt waren. Sie mussten für dieses Bollwerk ganze Baumstämme verwendet haben, das war daran zu sehen, dass sie nach oben konisch zusammenliefen und dort nur angespitzt und sonst nicht weiter bearbeitet wurden. Daher bildete sich am Ende eine unregelmäßige Breite. Ein Eindringen in dieses Bollwerk war fast unmöglich.
    Nachdem sie nach strenger Kontrolle das Tor passiert hatten, sahen sie das Innenleben dieser Siedlung. Der Ort hatte gewaltige Ausmaße. In weiter Entfernung erblickten sie Berge. Was besonders Vinc ins Auge fiel, waren die zahlreichen gigantischen Steinschleudern, die umherstanden. Bei ihnen hielten sich Arlts auf, das Gesicht gen Himmel gerichtet, als würden sie jeden Moment einen Angriff erwarten. Diese primitiven Waffen erinnerten ihn an die Schleudern im Mittelalter, als damals die Belagerer Angriffe auf Burgen ausführten. Er kannte dieses aus historischen Filmen.
    Die zahlreichen festen Holzbauten, in denen vereinzelt Waren feilgeboten wurden und das rege Leben, das hier herrschte, aber auch, dass zahlreiche Arltskinder die spielten und Erwachsene, die in Zivilkleidung umherliefen, bewiesen, dass es kein Heerlager war, sondern eher eine Stadt. Schwer allerdings war zu erfassen, wer Mann und Frau war, denn sie sahen fast gleich aus. Aber das konnte daran liegen, dass für Menschen dieser Unterschied nicht erkennbar war, wohl aber konnten die Arlts es unter der eigenen Rasse.
    Sie wurden zu einer hölzernen Hütte geführt. Als sie dort eingesperrt worden waren, kamen sie innerlich etwas zur Ruhe. Nachdem sie sich auf den kühlen Boden gesetzt hatten, schwiegen sie eine Weile, wobei ihnen bewusst wurde, dass sie sich in einer Lage befanden, die nur mit ihrem Ableben enden konnte.
    „Ich könnte mir in den Hintern beißen, wenn ich daran denke, in welche Gefahr ich uns gebracht habe“, unterbrach Vinc das längere Schweigen.
    „Wieso hast du uns in eine Gefahr gebracht?“, fragte Vanessa und versuchte Vinc zu erkennen. Es war trotz des Sonnenscheins draußen, aber auch durch die Wände ohne Fenster, in der
    Hütte düster. Nur durch einige kleine Ritzen der Bretter kamen winzige Strahlen, doch kaum nennenswert zur Erkennung der Umgebung. Vanessa erfasste seine Stimme und konnte die Richtung bestimmen, wo er saß.
    „Weil ich euch hätte warnen sollen. Ich meine wegen des Lachens. Und ich Depp lache auch noch lauthals mit.“ Vinc bewies durch diese Worte, dass er sich verantwortlich für das Wohl von Tom und Vanessa fühlte.
    „Du konntest doch nicht ahnen, dass diese blutrünstigen Krieger auf uns lauerten“, antwortete Tom.
    „Kannst du dich nicht anders ausdrücken? Blutrünstig! Da läuft mir ein Schauer über den Rücken!“, schimpfte Vanessa.
    „Das sind Krieger und die sind nun mal …“ Tom konnte seinen Satz nicht beenden, denn Vinc pflichtete Vanessa bei und unterbrach ihn: „Hör auf damit. Musst nicht noch durch dieses Wort alles schlimmer machen.“
    Nach wiederholten Selbstvorwürfen meinte Vanessa zum Schluss: „Nun lass es mal gut sein. Jeder von uns ist mit verantwortlich. Überlegen wir lieber, was wir tun können, um wieder aus dieser Lage herauszukommen.“
    „Du glaubst doch nicht, dass es uns gelingen wird, aus so einer Festung zu fliehen? Hast du gesehen, wie viele schwerbewaffnete Krieger umherstreifen? Wie diese Befestigung eingezäunt ist?“ Toms ganze Verzweiflung lag in seiner Stimme.
    „Gut, aus den Stadttoren können wir nicht gehen, aber irgendwo wird es schon einen Durchschlupf geben“, beruhigte Vinc.
    „Das ist doch nicht dein Ernst?“, zweifelte Vanessa. „Gesetzt den Fall, wir können fliehen, so würden wir nach den ersten Schritten auffallen.“
    „Wieso?“, fragte Vinc und fügte aber verlegen hinzu, weil er nicht gleich begriff, was Vanessa meinte. Um ihr aber einer Antwort zuvorzukommen, sagte er: „Wir würden auffallen, weil wir keine Arlts sind, sondern Menschen.“
    Sie hatten sich nichts weiter zu erzählen, denn einen Fluchtplan zu schmieden, würde in dieser Situation sie nicht beruhigen, sondern nur noch mehr Angst schüren.
    Es dauerte nicht lange und sie hörten, wie ein Schlüssel im

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