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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Lachen auch nur kurz war, aber wie immer befreite es.
    Zubla konnte seine Belustigung nicht zeigen, denn sein Zustand war sehr ernst. Er deute Vinc an, er möge mit seinem Ohr dicht an seinen Mund kommen, dann flüsterte er: „Ich brauche die Wurzel Aldraun. Ich habe nach dem Blitzzauber nach ihr gesucht. Normal wachsen hier welche, doch die Forettenjäger haben fast alles kahlgefressen.“
    „Ich denke die fressen nur Fleisch?“, meinte Vinc.
    „Beides, aber hauptsächlich Fleisch. Ich glaube das Grünzeug brauchen sie zur Verdauung“, antwortete Zubla.
    „Weil du nach dieser Wurzel gesucht hast, konnte ich dich nicht finden“, erklärte Vinc sich selbst.
    „Du hast nach mir gesucht? Trotz der Sorge um Vanessa? Ihr seid wahre Freunde“, sagte Zubla. Als Vinc darauf antworten wollte, winkte der Kleine ab und bat zu schweigen: „Ich werde bald nicht mehr sprechen können, also hör, was ich noch zu sagen habe: Ich war auf der Suche nach der Wurzel an einem Wagen vorbeigekommen, der der Führung gehörte. Da habe ich folgendes vernommen: Sie wollen Madison, die Hauptstadt von Arganon erobern, um dort ihre neue Heimat zu finden.“
    Vinc wurde hellhörig und zugleich misstrauisch: „Ich denke, du verstehst die Sprache der Arlts nicht?“
    „Die haben auch nicht so gesprochen. Da muss jemand da gewesen sein, der sie auch nicht beherrscht, denn sie redeten in der hiesigen Sprache“, sagte Zubla unter großer Anstrengung.
    „Wer war das?“, fragte diesmal Tom.
    „Ich weiß es nicht. Jedenfalls bot er an, die Stadttore zu öffnen, damit die Arlts des Nachts einfallen können.“ Zubla musste sich immer mehr beim Reden anstrengen.
    „Also ein Verräter“, stellte Vinc fest und fragte aber aus Sorge um Zubla: „Aber das ist im Moment unwichtig. Wo finden wir deine Wurzel?“, fragte Vinc.
    „Es ist sogar sehr wichtig. Die Arlts scheinen Arganon erobern zu wollen und es beherrschen. Und das geht nicht ohne Blutvergießen ab. Wenn sie erst einmal die Hauptstadt haben, dürfte der Rest ein Klacks sein. Ihr müsst die Bewohner warnen. Auf den Weg zum magischen Moor liegt Madison. Ihr müsst vor den Arlts dort sein.“ Zubla konnte kaum noch reden.
    „Wir werden dorthin gehen“, sagte diesmal Vanessa und sah Zubla in seine Kulleraugen.
    „Ich wäre nur Ballast. Lasst mich hier liegen.“
    „Du und Ballast. Dass ich nicht lache. Du kleiner Haufen. Dich stecke ich in meine Hosentasche, da merke ich dich nicht einmal.“ Toms Worte ließen ein müdes Lächeln auf Zublas Gesichtchen erscheinen. „Dich nehmen wir mit. Und keine Widerrede, sonst binde ich deine Klappe zu“, fügte er noch hinzu.
    „Wo finden wir die Wurzel?“, fragte Vinc erneut.
    „Die einzige Stelle ist leer gefressen. Die, die mir noch helfen kann, ist die Eishexe. Sie haust in der Eiszone, durch die wir noch müssen. Aber sie ist hinterlistig und sehr gefährlich. Sie schuldet mir noch einen Gefallen.“ Das waren die letzten Worte Zublas, dann fiel er in einen tiefen Schlaf.
    Vinc sah ihn an: „Selbst wenn wir die Wurzel von der Hexe bekommen, dann gibt es noch ein Problem. Wenn Zubla ohnmächtig bleibt, wie will er sie denn essen?“
    Abgelenkt durch Zubla hatten sie ganz und gar Vanessas Zustand verdrängt. Sie war inzwischen aufgestanden und reckte und streckte sich. Vinc und Tom erklärten ihr, was unterdessen geschehen war und wie Zubla sie gerettet hatte, was Vanessa veranlasste, ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. Zubla schlug die Augen auf und meinte: „Du bist ein Engel.“ Noch einmal mühte er sich zu reden: „Beeilt euch. Meine Zeit ist bald abgelaufen. Ich brauche die …“ Er fiel ohne den Satz zu beenden wieder in Ohnmacht.
    Sie aber wussten, was er sagen wollte.
    Die Zeit lief ab jetzt gegen sie.
    „Wir müssen los!“, befahl Vinc.
    Doch Tom gab zu bedenken: „Es wird bald Tag. Wenn es hell ist, ist die Gefahr zu groß, entdeckt zu werden.“
    „Wir müssen es riskieren. Du hast ja gehört, was Zubla sagte: Er hat keine Zeit mehr und wir müssen vor den Arlts in Madison sein“, sagte diesmal Vanessa und bekam Zustimmung von Vinc. Er wusste, seine Freundin würde alles daran setzen, um Zublas Leben zu retten.
    Sie suchten sich zwei dünne Bäumchen aus und brachen sie unter viel Mühe. Dann spannten sie ein Fell über sie und stellten so eine Trage für Zubla her. Da der Kleine ein Federgewicht war, war er leicht zu transportieren. Mehr Sorge bereiteten ihnen die umherschweifenden Trupps der Arlts. Es waren

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