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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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war.
    Das hörte er aus den Worten Toms heraus: „Mensch, du kannst einem vielleicht einen Schrecken einjagen. Ich hab fast in die Hose gemacht. Andermal sagst du das in einem anderen Ton.“ Doch kaum hatte Tom diese Worte ausgesprochen, verfinsterte sich der Himmel noch mehr.
    Sie hörten wildes Flügelschlagen. Dann sahen sie ihn. Einen Varleturen, der sich von einer der oberen Plattformen gelöst hatte und nun auf sie zuflog. Sie sahen sich nach einem Versteck um, doch sie konnten nichts entdecken. Weder eine Höhle noch einen schützenden Busch oder Baum.
    „Presst euch an die Felswand. So dicht wie möglich!“, rief Vinc. Nun war er froh, die vorherige Feststellung laut geäußert zu haben, denn das hatte sie aufgeschreckt und so aufmerksamer werden lassen.
    Sie schmiegten sich vor Angst so dicht an die Wände, dass ihnen die Seite weh tat, die zu dem schroffen Gestein gerichtet war.
    Doch sicher konnten sie hier nicht sein, denn jederzeit konnte der Varleture landen und sie mit seinen scharfen Zähnen töten. Vinc beobachtete das angreifende Unikum. Er sah, wie er versuchte, zur Landung anzusetzen. Doch dann flog er wieder hoch und verschwand.
    Die Abenteurer hatten Glück, denn sie befanden sich in einer engsten Stelle der Passage, deshalb konnte der Varleture nicht landen. Seine breiten Flügel hätten sonst die Felswände berührt und ihn zum Absturz gebracht. Doch eines war auch Vinc klar: Dieser listige Vogel würde an einem breiteren Ort auf sie lauern, denn eine einmal gesichtete Mahlzeit gab er wohl nicht so schnell auf.
    Vanessas Stimme klang zittrig, als sie fragte. „Was nun? Wir sitzen in einer Falle. Zurück können wir nicht, wir wissen nicht, ob die Arlts bereits in der Passage sind und vorne erwarten uns bestimmt mehrere dieser Biester.“
    Sie stand immer noch dicht an der Felswand gepresst. Sie wagte sich nicht zu rühren. Vinc zog sie etwas von dieser rauen Stelle weg und meinte: „Um ehrlich zu sein, mir wären die Arlts im Moment lieber.“
    „Bei dir piept es wohl? Die töten uns doch auch.“ Tom verhehlte nicht seine Angst, die hatten sie alle. Vinc konnte sie besser verbergen, das tat er schon um seine Führerposition hervorzuheben und um Stärke zu zeigen, vor allem auch Vanessa gegenüber, denn er wollte ihr ein wenig imponieren.
    „Wir werden schon eine Lösung finden“, sagte Vinc.
    „Finde sie schnell. Ich höre Geräusche, als würden sich die Arlts nähern.“ Vanessas ausgeprägtes Gehör nahm bereits Laute wahr, die noch in weiter Ferne lagen.
    „Dann haben wir gar nicht so großen Vorsprung“, stellte Tom fest.
    „Scheint so“, war Vinc knappe Antwort.
    Unerwartet setzte dichtes Schneetreiben ein. „Das ist unsere Rettung!“, rief Vinc begeistert.
    „Was ein Quatsch. Unsere Rettung soll das sein? Wir sehen doch nix“, sagte Tom und rieb sich die Flocken aus den Augen, die zu brennenden Wassertropfen wurden.
    „Na klar. Vinc hat recht. Wenn wir nichts sehen, dann sehen auch diese Viecher nichts. Das ist unsere Chance vorwärtszukommen. Allerdings“, Vanessa stockte, um mutloser fortzufahren, „wenn das Treiben aufhört, dann sehen sie uns wieder und dann …“ Sie beendete den Satz nicht, denn auch ihre Begleiter wussten, was sie damit meinte.
    Sie entschlossen sich, diese Situation zu nutzen, um vorwärtszukommen. Das Schneetreiben wurde einige Male so dicht, dass sie gegen die Wände liefen. Durch diese enorme Sichtbehinderung bestand auch die Gefahr, in eine unverhoffte Tiefe zu fallen, sie konnten nicht wissen, wie lange der Boden eine ebene Fläche blieb und der Weg ohne Hindernisse zu passieren war. Woher auch, in dieser ihnen vollkommen unbekannten Gegend.
    Aber nicht nur der herabfallende Schnee machte ihnen zu schaffen, auch der, der liegen blieb. Er wuchs zu einer beachtlichen Höhe. Trotz der Sorge wegen dieser Tatsachen ging noch etwas anderes durch Vinc Kopf. Diese Unmengen von Schnee würden ebenfalls den Arlts mit ihrem schweren Gerät zu schaffen machen. Ein Vorwärtskommen wäre für sie kaum noch möglich. Damit hätten sie einen größeren Vorsprung. Doch wieder schoben sich die Varleturen in den Vordergrund seines Gedankenspiels. Von ihnen ging im Moment die größere Gefahr aus.
    Es kam das, was sie befürchteten. Das Schneetreiben wurde lichter, die Passage breiter. Kurze Zeit später befand sich über ihnen wieder klarer blauer Himmel.
    Vanessa deutete nach oben: „Da, auf dem Plateau hat sich was bewegt“, sagte sie

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