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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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aufgeregt.
    Vinc sah dorthin. „Das ist loser Schnee, der herabfällt.“ Doch sogleich musste er feststellen, dass er sich irrte. Vanessa hatte richtig beobachtet. Ein Varleture erhob sich und flog hastig davon.
    „Was hat den denn so erschreckt?“, fragte Tom und sah nur das fast gleichzeitige Achselzucken von Vanessa und Vinc.
    „Hört ihr auch dieses eigenartige Pfeifen?“, fragte Vanessa.
    Die Jungen bestätigten es mit Nicken.
    „Das muss der Varleture schon vor uns vernommen haben, deshalb ist er so überstürzt davon geflogen. Aber vor was oder wem ist der geflüchtet?“, fragte Vinc.
    „Kann ich dir sagen.“ Tom deutete gen Himmel, wo eine schwarze Wolke heranzog. „Das sind die schwarzen magischen Winde“, erklärte er.
    „Legt euch flach auf den Boden!“, befahl Vinc.
    Nachdem sie seinem Befehl gefolgt waren, hörten sie, dass das Heulen immer stärker wurde. Sie vernahmen, wie die Luft über ihnen zu wirbeln begann.
    Vinc hatte sich seitlich auf die Trage von Zubla gelegt, um sie zu beschweren und dadurch am Fortfliegen zu hindern. Mit seinem Arm umschlang er schützend den Körper des Kleinen. Die magischen Winde zogen über die Passage, ohne Schaden anzurichten.
    Sie fegten nur über die Felsspitzen. So stellte Vinc nebenbei fest, dass Spalten oder Gräben einen gewissen Schutz vor ihnen boten.
    Zunächst einmal atmeten sie tief durch. Diese gefährlichen Situationen hintereinander gingen ihnen gehörig an die Substanz. Während sich ihre Nerven wieder erholten, machte ihnen der tiefe Schnee zu schaffen. Das ständige Einsinken in die lockere Masse und Herausziehen der Füße zehrte an ihren Kräften. Vinc und Tom, die Zubla auf der Trage trugen, mussten ständig jonglieren, um ihn nicht in den Schnee zu kippen. Sie beobachteten ihn fortwährend, denn sein Atem wurde unregelmäßiger.
    Nach etlicher Zeit, sie kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, wurde der Schnee weniger und sie konnten wieder freier laufen. Doch die Gefahr der Varleturen bestand immer noch und so hieß es, größte Wachsamkeit walten lassen.
    „Was ist das da vorn?“ Vanessa deutete auf einen riesigen Brocken, der den Weg versperrte. Sie waren noch etliche Meter davon entfernt. Er sah aus wie ein Felsstück, das abgebrochen war und ihnen nun den Weg verbaute. Doch als sie näher kamen, erkannten sie das Hinterteil eines Varleturen.
    Sie behielten zu ihm einen respektvollen Abstand.
    „Wow“, meinte Tom, um dann bewundernd fortzufahren: „Das ist vielleicht ein Monstrum.“
    „Der lauert auf uns“, sagte Vanessa und trat Schutz suchend hinter Vinc, der beruhigend sagte: „Dann würde er den Kopf zu uns gewendet haben.“
    „Der scheint tot zu sein“, mutmaßte Tom.
    Doch Vinc schüttelte den Kopf. „Wie willst du das denn wissen?“
    „Der liegt doch mit der Seite an der Felswand. Sie stützt ihn ab. Sonst wäre er bestimmt zur Seite umgefallen“, erklärte Tom.
    „Du hast recht. Habe ich noch gar nicht bemerkt. Man merkt, dass du viele Sherlok Holmes liest“, sagte Vinc anerkennend.
    „Klar. Mein Lieblingsroman ist der Hund von …“ „Fängst du schon wieder mit deinem dämlichen Hund an?“, unterbrach ihn Vanessa. Sie konnte es nicht mehr hören.
    Vinc wagte näher an das Tier zu gehen, zumal er ihnen rückwärts ja nicht sehen konnte. Dann eilte er schnell zu den Wartenden zurück.
    „Der lebt. Ich sah, wie seine Seiten sich hin und her bewegten, als würde er atmen. Scheint nur ohnmächtig zu sein. Aber warum?“
    „Bestimmt hatten ihn die magischen Winde eingeholt und zum Absturz gebracht.“ Tom, auch durch das Lob von Vinc beflügelt, war in seinem Element. Er war ja kein dummer Junge, sondern nur etwas schwerfällig und mundfaul.
    „Wir müssen an ihm vorbei. Die Arlts sind nicht weit entfernt.“ Vinc war entschlossen das, was er sagte, auch umzusetzen.
    „Die können doch nicht so schnell vorankommen. Der Schnee wird sie aufhalten“, gab Tom zu bedenken.
    „Denk mal nach, Sherlok. Sie werden bestimmt einen Trupp vorausschicken, um die Gegend zu erkunden. Wenn die auf uns treffen, rate mal, was dann passiert?“ Vinc sah Tom an und machte eine Geste mit der Hand, damit er antworten möge. Doch Tom verkniff sich eine.
    „Aber wenn der aufwacht und wir gerade vor oder neben ihm sind, was dann?“, fragte Vanessa ängstlich.
    „Das müssen wir riskieren“, antwortete Vinc.
    Langsam schlichen sie sich an das Monstrum heran. Dadurch, dass der Varleture zur linken Seite an die Felswand gekippt

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