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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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kam mir hinterher schäbig vor. Alfr e do sah mich müde an und zuckte mit den Schultern.
    Siehst du, sagte Hironimus voller Stolz, du schaffst ihn ohne weiteres. Und wenn wir eine halbe Stunde warten, schaffen wir ihn auch, ohne uns zu verausgaben.
    Ja, fragte ich, und wann ist es mit ihm aus? Ich hoffe, das wollt ihr mir nicht auch noch vorführen.
    In der Regel tritt der Tod nach vierundzwanzig Stunden fehlender Arbeit ein. Sehr geschickt von den alten Lumen ausgedacht, nicht wahr? Um es physiologisch zu erklären: Die Muskeln der Roburen erhalten durch ihre Tätigkeit den gesamten Organismus. Wenn sie untätig sind, ist es so, als ob bei dir, Merkur Erdenson, zum Beispiel der Magen oder das Herz ausfällt. Sieh ihn dir an, die Blässe der Haut hat schon wieder um eine Nuance zugenommen. Ich werde ihm die Temperatur messen.
    Macht doch hier nicht so lange mit ihm. Es genügt mir, sonst stirbt er womöglich noch, sagte ich.
    Ja, sagte Hippo, es kann vorkommen, daß Roburen schon früher als nach vierundzwanzig Stunden Ruhe zusammenbrechen.
    Du darfst wieder an die Arbeit gehen, Alfredo, sagte Hironimus.
    Aber von Gehen konnte keine Rede sein, sie fuhren ihn hinaus.
    Hippo telefonierte nach einem Krankenwagen. Aber expreß, sagte er.
    Ich hörte bloß noch Alfredo sagen, ich darf wieder arbeiten, arbe i ten…
    Mir war, als ob seine Stimme etwas frischer klang und er sich schon durch die Aussicht, wieder schuften zu können, erholte.
    Was macht der denn für Arbeit? fragte ich.
    Er bewegt mehrere hundert Tonnen Stahl bei einer Temperatur von hundert Grad, sagte Hironimus.
    Aber bitte, sagte ich, das ist verrückt. Nach so etwas würde sich bei uns auf der Erde kein Mensch sehnen. Das machen bei uns Automaten. Ja, hier scheint ein Fehler in der Erfindung der alten Lumen zu liegen. Warum haben sie sich nicht auf Automaten geworfen?
    Auf dem Gebiet waren ihre Kenntnisse nicht sehr hoch, sie hatten sich von jeher überwiegend auf die Genetik orientiert. Darin waren sie allerdings Meister. Automaten waren bei ihnen immer so störanfällig. Leute, die sterben, wenn sie nicht arbeiten, erschienen ihnen zuverläss i ger. Und auch billiger. Natürlich haben wir Automaten, aber niemals für Kraftakte. Die Roburen sind produktiver, als es ein entsprechender Automat sein könnte.
    Hoffentlich bricht Alfrede jetzt nicht zusammen, sagte ich, wenn er wieder hundert Tonnen bewegen soll. Er konnte ja vor Schwäche nicht mehr stehen.
    Dafür ist vorgesorgt, sagte Hironimus. Er fängt mit leichten Gewic h ten an, dann nimmt er schwerere, bis er wieder in Form kommt. Das geht sehr schnell. Aber wir wollen jetzt zu dem Problem kommen, das damit zusammenhängt, das aber Valentin Fuks und seine Mitlumen uns in die Schuhe schieben, ich meine den Modderwind. Wir waren wir k lich, das können wir beschwören, ständig daran interessiert, den Mo d derwind, dessen Erzeuger wir sein sollen, einzuschränken oder ganz zu beseitigen. Wir haben auch an einer Anlage gearbeitet, die die Winde absaugen und von schädlichen Chemikalien reinigen soll. Das war übr i gens die Anlage, neben der du uns zum erstenmal gesehen hast. Sie arbeitet nur demonstrativ vor sich hin, ohne Hoffnung auf Erfolg. Denn um den Modderwind zu beseitigen, hätten wir zuerst die Rob u ren davon überzeugen müssen, sich in der Arbeit zu mäßigen. Aber du siehst, daß das nicht möglich ist. Schon durch die Schaffung der Anl a gen, die den Modderwind absaugen sollen, würde die Produktion ste i gen, der Modderwind würde sich durch das Bestreben, ihn zu beseit i gen, noch verstärken. Und so wie die Roburen produzieren, ist es nicht möglich, die Winde abzustellen. Die Produktion ist so ungeheuer groß, daß wir mit den Winden nicht fertig werden können. Und sie wird i m mer größer.
    Aber wenn die Lumen Roburen mit einer solchen Arbeitswut g e schaffen haben, sagte ich, dann müßten sie auch wissen, wo der Schlü s sel zur Beseitigung des Modderwindes liegt.
    Das wissen sie auch, sagte Hironimus, die Roburen liefern den L u men ja alles, Energie, Licht und die Betonteile für ihre Häuser, die g e waltigen Kachel wände, die stellen die Rohstoffe für die Kleidung her, den Stahl für ihre Maschinen. Und sie versorgen nebenbei natürlich auch uns.
    Dann wollen also die paar Lumen nicht auf die Produktion, wie sie jetzt ist, verzichten? fragte ich. Aber ich konnte beobachten, daß die vorhandenen Sachen jeden Tag demontiert, abgefahren und weggewo r fen werden. Jetzt hat man

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