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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Gefühl der Furcht. Furcht, dass etwas schief gehen könnte. Es war absurd und unlogisch, aber das Gefühl war einfach da. Na ja, vielleicht bin ich ein bisschen überarbeitet, dachte er und machte sich auf den Weg nach Berlin. Er hatte dort ein Rendezvous mit seinem Kontaktmann von der CIA. Die Bitte um das Treffen hatte ihn überrascht, er hatte eigentlich nicht erwartet, so schnell über die Fortschritte der gemeinsamen Operation ‚No Nukes’ informiert zu werden.
    Röder kam langsam wieder in Hochstimmung. Ja, das war es, das war sein Ding. Zusammen mit der CIA, und zwar auf Augenhöhe und nicht mehr als Laufbursche, die Geschicke der Welt lenken. Röder fuhr zum Flughafen Kiel, wo eine einmotorige Chessna für ihn bereit stand. Er war leidenschaftlicher Flieger und nutzte jede Gelegenheit, selbst ein Flugzeug steuern zu können.

Stab der Einsatzflottille 1 der Deutschen Marine, Kiel, Deutschland
    Als Vizeadmiral Hermes in sein Vorzimmer kam, sah ihn seine Sekretärin mit besorgter Miene an. „Admiral Evensen wartet auf Sie in Ihrem Büro“, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    Hermes nickte nur und öffnete die Tür zu seinem Büro. Sein Besucher, der stellvertretende Befehlshaber der Flotte, saß an seinem Schreibtisch und blätterte in einer Wehrtechnik-Zeitschrift.
    „Herr Admiral.“ Hermes grüßte seinen Vorgesetzten und ging auf ihn zu. Evensen erhob sich ohne den Gruß zu erwidern und baute sich drohend vor Hermes auf.
    „Können Sie eigentlich keine Befehle befolgen?“, fragte er mit eisiger Stimme.
    „Herr Admiral ...“
    „Ich habe Ihnen absolutes Stillschweigen befohlen und das erste was Sie tun, ist die gesamte Einsatzzentrale zu informieren! Ich habe befohlen, dass nichts unternommen wird und Sie faseln vor versammelter Mannschaft von einer Rettungsaktion!“ Evensen wurde laut. „Wissen Sie denn nicht, um was es hier geht! Was glauben Sie, wenn von der Operation auch nur das Geringste publik wird! Eine einzige, kleine Indiskretion und die Medien und Untersuchungsausschüsse hören nicht auf zu wühlen, bis sie hier jeden Stein zehnmal umgedreht haben! Die nehmen Sie, mich und die ganze Flotte auseinander! Und das lasse ich nicht zu!“, schrie Evensen mit hochrotem Kopf. „Ihre beiden Adlaten habe ich unter Arrest gestellt und Sie würde ich am liebsten kielholen lassen!“
    Admiral Hermes war nicht beeindruckt. Er mochte Evensen nicht besonders und hielt ihn für einen unterdurchschnittlichen Offizier, der nur durch persönliche Verbindungen auf seinen jetzigen Posten gelangt war. Evensens Ausbruch kam ihm etwas inszeniert vor. Er schwieg und wartete.
    „Haben Sie nichts zu sagen?“
    „Darf ich denn jetzt reden, Herr Admiral?“, fragte Hermes mit ruhiger Stimme. Er bekam keine Antwort.
    „Admiral Evensen, wir vermissen ein U-Boot im Einsatz. Für diesen Fall ist ganz klar geregelt, was zu tun ist. Natürlich unter absoluter und bislang auch erfolgreicher Geheimhaltung.“
    „Vermisst? Es wird kein U-Boot vermisst, verdammt noch mal! Es wurde versehentlich von den Amerikanern versenkt!“
    „Von welchem Boot?“
    „Das ist geheim!“
    „Von welcher amerikanischen Marinedienststelle kam die Meldung?“
    Evensen wurde immer wütender. „Verdammt Hermes! Ich sage, dass das Boot versenkt wurde! Haben Sie verstanden? Ich, Ihr Vorgesetzter, sage Ihnen das!“
    „Wo? In welcher Tiefe? Gab es Überlebende? Wie lange hat man gesucht? Mit welchen Einheiten wurde gesucht? Hat man Wrackteile gesichtet?“
    Evensen sah Hermes mit hochrotem Kopf an, doch der fuhr ungerührt fort: „Tut mir leid Admiral Evensen, aber so geht das nicht. Nicht mit mir. Solange eines von meinen Booten unter ungeklärten Umständen vermisst wird, werde ich alle für einen solchen Fall erforderlichen Schritte unternehmen. Es sei denn, Sie entbinden mich von meinem Posten.“
    Evensen erschrak. Das würde genau den Staub aufwirbeln, der auf gar keinen Fall aufgewirbelt werden durfte. Er kniff etwas die Lippen zusammen. Sein Auftritt hatte offenbar seine Wirkung verfehlt. Er versuchte es auf einem anderen Weg.
    „Hermes, sehen Sie, hier geht es nicht nur um ein, wenn Sie es unbedingt so ausgedrückt haben wollen, vermisstes U-Boot und dessen Besatzung. Hier geht es um die Sicherheit unseres Landes, um einen unvorstellbaren Schaden für die Bundesrepublik, wenn diese Operation an die Öffentlichkeit kommt. Die Information über die Versenkung habe ich von höchster Stelle bekommen und dort erwartet man, dass wir

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