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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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können es schaffen. Wir sind nicht zu orten, wir kommen so dicht ran wie wir wollen und wir haben das absolute Überraschungsmoment auf unserer Seite. Für die Treibstoffübernahme brauchen wir nicht die ganze Besatzung, sondern nur ganz wenig Leute. Das meiste können wir selbst erledigen.“
    Schmidt nickte nachdenklich. Wehe, wenn eine dieser Randbedingung nicht mehr stimmen sollte. Aber so wahnwitzig Hansens Plan zur Übernahme von Treibstoff und Proviant auf den ersten Blick auch war, er war durchführbar. Mit einem bisschen Glück sogar gänzlich ohne Blutvergießen. „Wann geht es los?“
    Hansen dachte nach. „Wir haben Kurs auf das Seegebiet genommen, in dem sich die Augsburg befindet. Wir sollten in ein paar Stunden da sein. Dann wird es ernst.“
    Schmidt nickte.

Weißes Haus, Washington DC, USA
    „Ich fasse also zusammen: Wir schaffen es nicht, das deutsche U-Boot zu versenken. Stattdessen liegt nun vor der iranischen Küste ein versenktes amerikanisches Atom-U-Boot neben einem torpedierten iranischen Frachter und einem torpedierten iranischen Zerstörer auf Grund!“ Der Präsident machte eine Pause und sah in sehr betretene Gesichter.
    Er wurde jetzt sarkastisch. „Zudem schippert auch noch ein nicht zu übersehender US-Flottenverband im Indischen Ozean herum, wirft tonnenweise Torpedos ab und wir müssen demnächst der Welt und den verzweifelten Angehörigen der Opfer erklären, wo die USS Boise, die USS Pinckney und eine P3 Orion samt ihren Besatzungen abgeblieben sind.“
    Der Präsident hob die Stimme. „Und in Kürze wird dieses deutsche U-Boot irgendwo einlaufen und der ganzen Welt erzählen, dass die amerikanische Marine zur Treibjagd auf ein deutsches Kriegsschiff geblasen hat, das nichts anderes tun wollte, als an unserer Seite gegen den internationalen Terrorismus zu kämpfen.“
    Er schloss mit Bitterkeit in der Stimme. „Das sind die Probleme, die wir lösen müssen.“ Er blickte in die Runde. „Irgendwelche Vorschläge?“
    Der Präsident hatte während seiner letzten Worte bemerkt, dass Commander Paulson etwas sagen wollte, sich aber in diesem hochrangigen Kreis nicht so recht traute. „Schiessen Sie los“, munterte ihn der Präsident auf.
    „Mr. President, mir geht das U-Boot, oder besser dessen Besatzung nicht aus dem Kopf.“ Der Präsident runzelte etwas die Stirn. Dann bedeutete er Paulson, durch ein kurzes Nicken, fortzufahren. „Sir, Sie befürchten offenbar, dass die Besatzung irgendwo an Land geht und dort die Medien informiert.“ Der Präsident nickte wieder.
    „Aber warum haben sie das nicht schon längst getan, Sir? Sie hatten doch ausreichend Gelegenheit in Afrika, dem nahen Osten oder Indien irgendeinen Hafen anzulaufen und dort eine Pressekonferenz zu geben. Wer hätte sie denn daran hindern können? Wenn unsere Navy nicht, dann niemand.“ Der Präsident wurde auf einmal sehr nachdenklich und nickte Paulson erneut zu.
    Paulson fuhr fort. „Ich glaube, sie haben einen ganz anderen Plan. Und den führen sie aus. Und wer ihnen ernsthaft in die Quere kommt, der wird versenkt oder vom Himmel geholt. Im günstigsten Fall gibt es einen Schuss vor den Bug.“
    „Und welchen Plan haben sie?“ Der Präsident begann, Paulsons Gedankengängen zu folgen.
    „Das weiß ich nicht genau, Mr. President. Aber mit der Unerbittlichkeit, mit der sie vorgehen, fürchte ich, dass sie entweder einen Vergeltungsangriff auf deutsche oder amerikanische Einrichtungen planen oder, und das glaube ich eher, dass sie sich benutzt und betrogen fühlen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen wollen. Und die Verantwortlichen, die sie am meisten betrogen haben, sitzen in Deutschland.“ Er blickte in die Runde und sah in teils nachdenkliche, teils zweifelnde Gesichter. Er holte tief Atem und versuchte all seine Überzeugungskraft in seine Stimme zu legen, als er sagte: „Denken Sie nur daran, was dieses Boot bisher geleistet hat. Es ist die perfekteste Plattform für geheime Kommandoeinsätze, die jemals gebaut wurde. Ein Team von Kampfschwimmern an Bord ...“ Er lies den Satz unbeendet und machte eine kleine Kunstpause. „Meine Herren, da draußen tickt eine Zeitbombe, die nur eins will, nach Deutschland kommen und dort explodieren!“
    Admiral Harris meldete sich zu Wort. „Sie haben mich fast überzeugt, Commander. Die Frage ist, nun ja sie ist zynisch, aber dennoch: Was nutzt uns am meisten? Dass das Boot bis Deutschland durchkommt oder nicht? Wenn nicht, dann müssen wir

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