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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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überhaupt eine? Paulson runzelte die Stirn. Bisher hatte man nur über das Boot, die Technik und die daraus resultierende Leistungsfähigkeit von U 37 gesprochen. Die Besatzung hatte man als Faktor nicht weiter berücksichtigt. Aber U 37 war nur ein Instrument, eine hochkomplexe Kriegsmaschine, die von Menschen bedient wurde und deren Wirksamkeit entscheidend von der Qualifikation der Besatzung abhing. „Wenn da wirklich die unerfahrensten Matrosen der deutschen Marine an Bord sind, dann möchte ich mich um nichts in der Welt mit den Erfahrenen anlegen“, sinnierte Paulson halblaut vor sich hin. Er hegte zunehmend Zweifel an den Angaben der CIA.
    Paulson hob den Hörer eines der beiden Telefone auf seinem Schreibtisch von der Gabel. „Admiral Harris? Commander Paulson hier. Sir, ich muss unbedingt mit Ihnen reden, wir brauchen dringend weitere Informationen. Über die Mannschaft von U 37. Ich fürchte, wir sind bisher von falschen Annahmen ausgegangen. Keine Ahnung, Sir. Die NSA vielleicht? Oder die CIA? Am besten beide. Jawohl Sir, ich komme gleich rüber.“
    Paulson stand auf, zog seine Uniformjacke an und stürmte aus seinem Büro.

Unter der Packeisdecke des Nordpolarmeeres
    Kleinfeld und Kobler saßen noch beim Abendbrot und diskutierten hitzig.
    „Die besten Zeiten waren die, bis zu „The Lamb lies down on Broadway“. Nachdem Peter Gabriel weg gegangen ist, haben die nur noch kommerziellen Mist gemacht!“. Der Kampfschwimmer war offenbar ein Fan der Gruppe Genesis in ihrer Ur-Besetzung.
    „Quatsch, seit Phil Collins das Heft in die Hand genommen hat, haben sie die besten Songs überhaupt geschrieben. Ein Hit nach dem andern!“
    „Sag ich doch! Kommerzieller Mist!“
    Hansen musste unwillkürlich grinsen, offenbar maßen einige seiner Leute der Tatsache, dass sie wahrscheinlich immer noch von der halben US-Navy gejagt wurden nur noch eine untergeordnete Bedeutung zu. Hansen mischte sich nicht ein, gab Kleinfeld aber insgeheim Recht. Auch er hörte lieber die alten Platten von Genesis. Jeder hat wohl seine eigene Art mit der Situation fertig zu werden, dachte Hansen. Bisher war er mit der Moral seiner Besatzung sehr zufrieden, auch wenn die immer erregter geführte Diskussion am Nebentisch langsam zu einem Streit zu eskalieren drohte.

Central Intelligence Agency, Langley, Virginia, USA
    „Verstanden Mr. President.“ Der Direktor der CIA beendete das Gespräch und wählte sofort eine interne Kurzrufnummer.
    „Blank hier. Lassen Sie sofort alles stehen und liegen. Ich brauche die Namen, sowie alle Informationen, sowohl persönlicher als auch dienstlicher Natur, der Besatzung von U 37. Verstanden? Nichts, aber auch gar nichts ist unwichtig genug, um es nicht in den Bericht zu schreiben. Machen Sie unseren Leuten in Deutschland ordentlich Dampf. Alles was Sie brauchen, Personal, Spesen und Material, ist hiermit von mir genehmigt! Und wehe, die Deutschen bekommen auch nur ein Quäntchen Wind davon! Das Ganze muss absolut geheim ablaufen, verstanden?“
    Der Direktor der CIA legte den Hörer auf und machte ein unglückliches Gesicht. Wieso war eigentlich er nicht schon längst darauf gekommen? Irgendwie lief in diesem Fall gerade alles schief.

Unter der Eisdecke des Nordpolarmeeres
    Nach drei Tagen unter dem Eis war auf U 37 fast Routine eingekehrt. Hansen war darüber nicht besonders glücklich, denn das bedeutete auch unweigerlich ein Nachlassen der Wachsamkeit. Aber sie hatten schon über zwei Drittel der Strecke geschafft und bisher gab es keine Probleme. Die Brennstoffzellen arbeiten einwandfrei und lieferten völlig lautlos den Strom für ihre viertägige Tauchfahrt unter dem Packeis. Die Batterien waren voll geladen und konnten einige Tage Strom liefern, um in einem Notfall den nächst gelegenen Rand des Packeises zu erreichen. Trotzdem sehnte Hansen den Zeitpunkt herbei, an dem sie wieder offenes Wasser erreichen würden. Er bekam Hunger und ging nach unten, um eine Kleinigkeit zu essen.
    Der STO saß zusammen mit dem IWO beim Mitternachtswächter in der Back, als sich der Kommandant zu ihnen gesellte. Hansen hatte sich einen großen Pott Kaffee und ein Wurstbrötchen geholt und setzte sich zu den Beiden. Der IWO und der STO unterhielten sich über Maiers Lieblingsthema, das Nordpolarmeer. Aufgrund der Tatsache, dass Hansen in seiner bisherigen Karriere nie auch nur entfernt die Idee hatte, sich dem Packeis zu nähern oder gar darunter zu tauchen, war er mit dieser Thematik wenig vertraut und

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