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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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zu dem Kommandanten um und fragte ruhig: „Namen von Verdächtigen oder von Schuldigen?“
    Hansen kniff frustriert die Lippen zusammen und sagte nichts. Schmidt hatte natürlich recht.
    „Klar, dieser Röder ist uns beiden unsympathisch, aber auch er kann nur eine unwissende Marionette sein.“ Schmidt stockte etwas. „Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass bei ihm die Fäden zusammen laufen.“
    „Da könnte ich drauf wetten! Aber was mir am meisten Sorgen macht, ist die Frage, wer auf Seite der Deutschen Marine bei dieser Schweinerei mitgemacht hat.“
    Schmidt nickte bedächtig. „Ja, das ist die für uns vorerst wichtigste Frage. Auf wen können wir uns verlassen und auf wen nicht.“
    „Ersteres ist doch ziemlich klar, oder? Wir sollten ursprünglich mit einer handvoll Torpedos, einer Besatzung aus grünen Jungs und drei unbewaffneten Kampfschwimmern auslaufen. Das war doch der Plan, oder?“ Schmidt nickte zustimmend und Hansen fuhr fort: „Und wer hat uns voll ausgerüstet los geschickt? Wer hat uns freie Hand bei der Auswahl der Männer gelassen? Wer hat der Augsburg befohlen, uns heimlich zu versorgen? Unsere beiden Chefs und Admiral Hermes können wir wohl von der Liste der Verdächtigen streichen, oder?“
    „Ja, vermutlich. Hoffentlich. Was tun wir also?“
    „Wir müssen schnellstens zurück nach Deutschland. Alle. Heimlich. Und dann nehmen wir Kontakt mit Lüders und Junghans auf. Trotz allem, was passiert ist, darf nichts, aber auch gar nichts über diese Operation jemals an die Öffentlichkeit kommen. Die Folgen für unser Land wären katastrophal.“
    Schmidt blickte Hansen forschend in die Augen und fragte: „Sie wissen, was das bedeuten kann?“
    Hansen nickte mit einem missmutigen Gesichtsausdruck. „Ja, unter Umständen bleiben die Verantwortlichen unbehelligt“, seufzte er. „Haben Sie damit ein Problem?“
    „Ja, ich fürchte, ich könnte dann keine Nacht mehr ruhig schlafen. Allerdings könnte ich überhaupt nicht mehr schlafen, wenn ich meine Leute nicht lebend aus dieser Sache raus bringe. Das steht für mich ganz oben auf meiner Prioritätenliste.“
    „Gut, dann werden wir uns überlegen, wie wir alle unbehelligt nach hause kommen können. Einfach mit U 37 zurück zum Stützpunkt zu fahren ist zu riskant. Aber einfach woanders anzulegen, würde bei einer Entdeckung die Geheimhaltung ernsthaft gefährden.“
    „Darüber habe ich schon die ganze Zeit nachgedacht. Es gibt nur eine einzige, vernünftige und sichere Lösung: Meine Jungs und ich müssen in den Stützpunkt gelangen und dafür sorgen, dass U 37 vom Rest der Welt unbemerkt einlaufen kann und die Besatzung auch anschließend unbehelligt bleibt. Und genau hier kommen Junghans und Lüders ins Spiel. Wir müssen die Beiden irgendwie kontaktieren. Am besten per Handy mit Prepaid-Karten. Wenn es geht, schon von Norwegen aus, damit sie alles vorbereiten können. Dann könnte es vielleicht sogar gewaltlos gehen.“
    Hansen nickte und die Beiden diskutierten weiter über ihre Rückkehr nach Deutschland. Sie kamen überein, einfach noch mal komplett bei Null anzufangen. Jetzt, mit genügend Abstand zu den Kampfhandlungen, wollten sie vor allem Klarheit darüber, wie sie und ihre Männer mit dem Leben davon kommen könnten, um was es genau ging und wie man die Schuldigen bestrafen oder bestrafen lassen sollte. Und zwar in genau dieser Reihenfolge. Hansen, dessen zweiter Offizier, Schmidt und dessen Stellvertreter würden die Aufgabe übernehmen, hierfür einen Plan zu entwickeln. Der Erste Wachoffizier sollte solange U 37 übernehmen und in Deckung, also getaucht bleiben.
    Die vierköpfige Planungsgruppe sollte auf dem Campingplatz arbeiten. Sie würde eines der Notebooks von U 37 mit nehmen und konnte den auf dem Campingplatz verfügbaren, drahtlosen Internetzugang benutzen, um gegebenenfalls einige Dinge recherchieren zu können. Gleichzeitig sollte der Rest von Schmidts Männern an Land gehen und auf einem entlegenen Campingplatz, in den Bergen weit oberhalb von Geiranger, zwei Hütten mieten. Sie sollten sich als Arbeitskollegen ausgeben, die ein bisschen Trekking machen wollten. In Wirklichkeit würden sie in den einsamen Bergen über Geiranger mit einem harten Training beginnen.
    Der Austausch des zweiten Offiziers und von Schmidts Stellvertreter ging ebenso von statten, wie der von Schmidt. Die Kampfschwimmer wurden in der folgenden Nacht mit ihrer Ausrüstung ausgeschleust und nahmen den Landweg über

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