Universalheilmittel
wie gesagt, einer Unterart der Pfefferminze, die in verschiedenen asiatischen Ländern angebaut wird und nicht winterhart ist. Die genannten Wirkungen gelten für beide Öle, auch wenn nur von »Pfefferminzöl« gesprochen wird.
Das Öl sollte man äußerlich auftragen, wobei es auch für Beschwerden im Mund verwendet werden darf. Möglichst nicht schlucken.
Pfefferminzöl gilt als natürliches Antibiotikum, denn es vernichtet Bakterien, Viren und Pilze.
Es stärkt das Gedächtnis, erfrischt, kühlt, stillt Schmerzen, desinfiziert, desodoriert, löst Krämpfe und Schleim, beruhigt, gleicht aus, zum Beispiel bei Schwindel und Übelkeit. Wirkt antiseptisch und entzündungswidrig. Heuschnupfenpatienten sollen schon gute Erfolge durch Inhalationen mit Pfefferminzöl erlebt haben. Gegen Kopfschmerzen und Migräne, Husten und Heiserkeit (die Brust damit einreiben), Beschwerden nach Insektenstichen, Schmerzen bei Ischias, rheumatische Beschwerden, Gicht, Muskelschmerzen, Prellungen, Verstauchungen, Nervenschmerzen, Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen.
Gut zu wissen
Wegen seiner galletreibenden Eigenschaft sollen Menschen mit einem Gallenleiden keinen (Pfeffer-)Minztee trinken, denn er kann Koliken auslösen.
Auch die Öle sollen bei Erkrankungen der Gallenblase nicht verwendet werden, ebenfalls nicht bei einem schweren Leberschaden, während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Pfefferminzöl auf keinen Fall in Erkältungsbädern verwenden, weil es kühlend wirkt.
Bei Säuglingen und Kleinkindern nicht in der Nähe des Gesichts mit Minzöl umgehen, denn es wirkt nicht nur sehr scharf auf der Haut, sondern auch der Geruch geht schon in Richtung »ätzend«.
Man soll den Tee und das Öl nicht über einen zu langen Zeitraum trinken und verwenden, weil die Heilwirkung nachlässt. Lieber pausieren und dann wieder neu beginnen.
Manche Homöopathen raten davon ab, gleichzeitig homöopathische Medikamente und Pfefferminzöl zu nehmen.
Porträt
Zur Herkunft der Minze gibt es eine schöne Geschichte von den Göttern der alten Griechen.
Minthe, bezaubernde Tochter des Unterwelt-Flussgottes Kokytos, war das Objekt der Leidenschaft von Hades, dem Gott der Unterwelt. Dieser hatte allerdings sein Eheversprechen schon anderweitig getätigt. Des Hades Schwiegermutter Demeter wurde so wütend, dass sie Minthe in Stücke riss. Aus diesen Stücken erwuchs ein Kraut, »dem Hades seinen Penis gab«. So nahm es ein wunderbares Aroma an, das Menschen und Götter gleichermaßen entzückte. Lange Zeit wurde der Duft der Minze als Liebesmittel gesehen, ergo flocht man in der Antike aus den Stängeln Kränze für Brautleute.
Der Tee hilft wie gesagt gegen zahlreiche Beschwerden. Ob er als Aphrodisiakum durchgeht, müsste man ausprobieren. Auf alle Fälle erleichtert er das Einschlafen …
Seit jeher wurde die Minze von den Menschen genutzt und kultiviert, besonders in China und Japan, aber auch anderswo. Reste von Minzpflanzen fand man beispielsweise als Blumengebinde in ägyptischen Gräbern. Man nahm sie also nicht nur zum Genuss und zum Heilen her, sondern auch für rituelle und noch ganz andere Zwecke. So legten die Herrscher des Orients zum Zeichen ihrer Freundschaft Minzblätter in ihre Schriftrollen. Im Mittelalter trugen manche Ästheten Sträußchen von frischer Minze um den Hals, um sich vor Gerüchen zu schützen. Dass sie auf diese Weise auch vor Krankheitskeimen gefeit waren, war ihnen aber noch nicht bewusst.
Im England des viktorianischen Zeitalters gab es den Beruf des Kräuterstreuers. Diesen Fachmann baten wohlhabende Menschen in ihre Häuser und Paläste, damit er auf dem Fußboden alle möglichen wohlriechenden und desinfizierenden Blättchen verteilte, besonders die von der Minze. Aber es ging nicht nur um den Wohlgeruch, sondern auch darum, dass Ungeziefer fernblieb.
In die Wassertanks der englischen Handels- und Kriegsschiffe warf man Minze, um das Trinkwasser frisch zu halten.
Zusammen mit der Kamille gehört Pfefferminz bei uns zu den beliebtesten und am meisten verwendeten Heilkräutern. Volksnamen lauten Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Teeminze. In vielen Teemischungen befinden sich Blättchen von der Pfefferminze, besonders in solchen, die gegen Magen-, Darm- und Leberleiden verordnet werden. Eine besonders gute, auch leicht zu Hause herstellbare Kombination ist die von Pfefferminzblättern und Kamillenblüten zu gleichen Teilen. Sie wirkt gegen alle Magen- und Darmbeschwerden.
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