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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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geht’s, Freund?« erkundigte sich der Beobachter.
    »Yockabump«, stammelte O’Leary und schloß das Auge, als die Lampen über ihm zu kreisen begannen.
    »Herrje, ein Ausländer«, sagte die froschartige Stimme. »Tut mir leid, Freund – ich nicht sprechen Ungarisch, du verstehen?«
    »Aber ich glaube, du bist nicht wirklich Yockabump«, flüsterte O’Leary. »Du siehst bloß so aus, wie jeder andere in diesem Alptraum wie jemand aussieht, der er nicht ist.«
    »Na also, du kannst doch reden! Junge, du hast mir Sorgen gemacht! Ich habe noch nie einen Kunden verloren, aber heute war ich nahe daran. Du hattest es ein bißchen eilig, nicht? Konntest nicht mal auf den Aufzug warten.« Der kleine Mann wischte sein Gesicht mit einem grünrot gemusterten Taschentuch.
    Lafayettes Augen blickten in den Raum. Die Wände waren elfenbeinfarben, der Boden war aus schwarzen Fliesen. Hinter einem Gitter über der Tür surrte eine Klimaanlage.
    »Was ist passiert?« Er versuchte sich aufzurichten und fiel zurück.
    »Mach dir keine Gedanken, Freund«, sagte der kleine Mann. »Der Arzt sagt, es fehle dir nichts. Du bist ein bißchen durchgeschüttelt, sonst nichts.«
    »Ich … Meine Erinnerung scheint etwas durcheinander zu sein«, sagte O’Leary. »Ich fiel in eine Art offenen Aufzugsschacht – draußen in der Wildnis. Kann das sein?«
    »Ja. Du fielst durch zwei Etagen. Kannst von Glück sagen, daß du dir keine Knochen gebrochen hast.«
    »Ist das nicht ein sonderbarer Ort für einen Aufzugschacht?«
    Der kleine Mann schaute überrascht. »Wie sollten wir sonst rauf und runter kommen? Du hast doch nicht etwa vor, die Firma auf Schadenersatz zu verklagen, hoffe ich? Ich meine, ich fing dein Signal auf und kam, so schnell ich konnte. Du hättest einfach einen Moment warten sollen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Übrigens – wer bist du?«
    Der kleine Mann streckte Lafayette eine viereckige, schwielige Hand hin. »Ich bin Sprawnroyal. Kundendienst. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Du bist einen Tag zu früh gekommen, weißt du; die Bestellung ist noch nicht ganz fertig.«
    »Ah … die Bestellung«, sagte Lafayette leer. »Ehrlich gesagt, der Sturz hat mich ein bißchen mitgenommen. Was war das für eine Bestellung?«
    »Ja, ich glaube, du hast eine kleine Gehirnerschütterung. Beeinträchtigt die Erinnerung.« Sprawnroyal schüttelte mitleidig den runden Kopf. »Dein Chef, Prinz Krupkin, machte uns eine Anzahlung auf einen Zwei-Personen-Teppich, einen Tarnumhang und einige andere Sachen aus dem Achtundsiebzigersortiment.«
    »Großartig«, murmelte Lafayette. »Und morgen ist alles fertig, sagst du?«
    »Bleib lieber eine Weile hier liegen und ruh dich aus«, riet ihm Sprawnroyal. »Dann wirst du deine Gedanken schon wieder zusammenbekommen.«
    »Nein, nein, ich fühle mich ganz gut.« O’Leary richtete sich wacklig auf und kämpfte ein Schwindelgefühl nieder. Er sah, daß man ihn gebadet und rasiert und hier und dort verbunden hatte. Sogar einen Schlafanzug hatte man ihm angezogen – gelb mit roten Punkten und etwas zu weit.
    »Sag mal«, fragte er stirnrunzelnd. »Woher weißt du, daß ich – auf Befehl des Prinzen hierher gekommen bin?«
    Sprawnroyal zwinkerte verdutzt. »Wer sonst würde einen von den Richtstrahler-Signalringen tragen, die wir für ihn gemacht haben?«
    »Richtig! Natürlich, wie konnte ich so was vergessen?« O’Leary schwang seine Beine über die Bettkante und stand auf. Seine Knie waren weich, aber sie trugen.
    Sprawnroyal faßte ihn am Ellbogen. »Nur nichts überstürzen, Freund. Wie wäre es mit einer warmen Mahlzeit? Würde dir bestimmt guttun.«
    »Essen«, murmelte Lafayette. »Ja, das ist gut.«
    »Komm mit – wenn du meinst, daß du gehen kannst.« Der kleine Mann reichte ihm einen Bademantel und führte ihn durch einen Tunnel, der offenbar durch den gewachsenen Fels gebohrt war, in einen niedrigen, holzgetäfelten Raum mit einer langen Theke und mehreren mächtigen Eichenfässern, die halb in die Wand hinter der Bar eingelassen waren. An Tischen mit karierten Decken saßen andere kleine, stämmig gebaute Männer beim Kaffee und unterhielten sich. Mehrere winkten oder nickten O’Learys Führer zu, als er einen Tisch neben einem Fenster ansteuerte, gegen dessen Scheiben der Regen trommelte. Ein verlockendes Aroma von frisch gemahlenem Kaffee und frisch gebackenem Brot erfüllte die Luft. Eine dicke kleine Kellnerin mit einer Stupsnase kam herübergeeilt.
    »Was soll es

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