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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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richtig in Form bringen, und du brauchtest dir keine Sorgen zu machen, daß alte Damen dich zusammenschlagen …«
    »Mir fehlt gar nichts! Was ich sagen will, ist, daß diese alte Dame etwas mit der Gräfin Andragorre zu tun hatte, die spurlos verschwunden ist!«
    »Welcher Gräfin?«
    »Andragorre. Sie ist meine Frau. Ich meine, nicht wirklich, aber …«
    »Ah, ich verstehe.« Sprawnroyal zwinkerte. »Du kannst dich auf meine Diskretion verlassen, Lafayette.«
    »Das ist nicht, was ich meinte! Sie ist ein sehr schönes Mädchen, und sie ist verschwunden. Und die alte Fledermaus in der Blockhütte erwähnte den Glasbaum!«
    »So? Nun, ich glaube, jeder in dieser Gegend weiß vom Glasbaum. Die einzige Seltsamkeit daran ist, daß es in dieser Gegend niemanden gibt.«
    »Die alte Frau muß für diesen Prinzen Krupkin arbeiten! Sie verwechselte mich mit einem anderen – sie ist kurzsichtig, glaube ich – und verriet, daß sie die Gräfin in ihrer Blockhütte erwartete!«
    »Ich verstehe das nicht. Wenn diese alte Dame genau wie du auf der Lohnliste des Prinzen steht, wie kommt es dann, daß sie dich anspringt?«
    »Sie dachte, ich hätte sie betrogen und Fürst Rodolfos Leute zu ihr geführt.«
    »So? Du kennst Fürst Rodolfo?«
    »Ja. Die Sache ist die – dieser Krupkin muß hinter der Entführung stecken. Bloß ging etwas schief, und die Gräfin Andragorre wurde ihm vor der Nase weggeschnappt, bevor die alte Dame liefern konnte.«
    »Diese Gräfin ist aus Rodolfos Fürstentum, wie?« Sprawnroyal schüttelte seinen Kopf. »Das kommt mir unwahrscheinlich vor, Lafayette. Krupkin würde auf fremdem Territorium keine Übergriffe riskieren.«
    »Er lockte sie aus der Stadt – sie dachte, sie hätte ein Rendezvous mit einem Schwindler namens Lorenzo, der sich bei ihr eingeschmeichelt hatte, aber sie ahnte nicht, daß der elende Heuchler sie Krupkin ausliefern würde.«
    »Na, dann ist ja alles in Ordnung«, sagte Sprawnroyal. »Wenn sie bei deinem Chef ist, und du willst sie wiederhaben, mußt du eben mit ihm reden, verstehst du?«
    »Zum Teufel mit meinem Chef! Im Vertrauen, Roy: Er ist gar nicht mein Chef.«
    »Du meinst – du hast gekündigt?«
    »Ich habe nie für ihn gearbeitet. Du bist vorhin zu einer falschen Schlußfolgerung gekommen. Tut mir leid.«
    »Dann – wo hast du seinen Signalring her?«
    »Fürst Rodolfo hat ihn mir gegeben.«
    »Was?« Sprawnroyal ergriff O’Learys Finger und untersuchte den Ring aus der Nähe. »Der ist von Krupkin«, sagte er dann mit plötzlich gedämpfter Stimme. »Sag die Wahrheit: Was hast du gemacht, um an den Ring zu kommen? Hast du Krupkin die Kehle durchgeschnitten?«
    »Wo denkst du hin? Ich habe den Kerl nie gesehen!«
    Sprawnroyal schüttelte seinen Kopf. Seine Augen beobachteten O’Leary hart und wachsam. »Das kommt mir komisch vor. Seine Hoheit schmeißt mit diesen Dingern nicht um sich – das weiß ich.«
    »Fürst Rodolfo hatte den Ring und gab ihn mir, das ist alles«, sagte Lafayette irritiert. Er zog den Ring vom Finger und legte ihn auf den Tisch. »Hier«, fuhr er fort, »du kannst ihn wiederhaben. Ich will ihn nicht. Mir liegt nur daran, die Gräfin Andragorre zu finden.«
    Sein Gastgeber nahm den Ring mit grimmiger Miene an sich und stieß seinen Stuhl zurück. »Komm mit«, sagte er kurz. »Das ist eine Sache für Flimbert, unseren Sicherheitschef. Diese Entwicklung wird ihm nicht gefallen. Und denk dir unterwegs eine bessere Geschichte aus als die, die du mir aufgetischt hast. Andernfalls könnten wir uns genötigt sehen, die volle Schärfe unserer Betriebsschutzbestimmungen in Anwendung zu bringen.«
    »Was soll das heißen?« schnappte O’Leary. »Ihr wollt mir den Kredit kürzen?«
    »Nicht ganz, mein Lieber. Eher deinen Kopf.«
     
    Flimbert war ein rundgesichtiger, haarloser Gnom mit dicken Brillengläsern. Er trommelte mit seinen dicken Fingern auf die Schreibtischplatte, während Sprawnroyal Bericht erstattete. »Ich habe mich vergewissert«, schloß er. »Der Ring ist einer von denen, die wir für Prinz Krupkin gemacht haben.«
    »Das ist jedenfalls ein klarer Fall von unbefugtem Besitz«, erklärte Flimbert mit pfeifender Fistelstimme. »Unbefugter Besitz ist ein schweres Verbrechen. Sie werden die nächsten dreihundert Jahre angekettet in einer Tretmühle auf Ebene zwölf verbringen.«
    »Tut mir leid, daß ich Sie enttäuschen muß«, entgegnete O’Leary zornig. »Ich werde nicht dreihundert Jahre leben.«
    »Ach so. Ich wußte nicht, daß

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