Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
Vom Netzwerk:
ist zwar tot, aber mir scheint, sie treibt immer noch ihre Spielchen mit uns.«

12
    »Langsam fängst du an, mich zu langweilen, Baby«, sagte Lavender missmutig. »Ich hatte eigentlich nicht vor, den ganzen Abend mit Reden zu verbringen. Mir hatte da eher ein schönes Abendessen und anschließend ein langer, genüsslicher Fick vorgeschwebt.«
    Cordy nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie. Dann ließ er eine Hand zu ihrer rechten Brust gleiten, streichelte sie sanft und ließ den Daumen durch einen der ovalen Ausschnitte gleiten. »Mir doch auch, Puppe. Aber ich muss das einfach wissen, okay?«
    Sie hielt seine Hand fest und drückte sie fester an ihre Brust. »Damit du weißt, was dir entgeht«, sagte sie.
    Cordy stöhnte auf. »Nur noch ein paar Fragen.«
    Mit einem Seufzer ließ Lavender ihn los.
    Sie saßen in seinem Wagen auf dem Parkplatz des Bellagio. Cordy fuhr den schwarzen Chrysler PT Cruiser, den er vor zwei Jahre an den Automaten im Sam’s Town gewonnen hatte. Der Wagen war sein bisher größter Gewinn, und er hätschelte ihn wie ein Baby und parkte ihn immer an möglichst abgelegenen Stellen, um ihn vor Dellen und Beulen zu bewahren. Die Lederbezüge der Sitze rochen nach Salsa und Zigarren, seinen beiden größten Leidenschaften, gleich nach Sex und Glücksspielen.
    Er versuchte, sich wieder zu konzentrieren, was allerdings angesichts des Stoffs, der sich über Lavenders Brüsten spannte, nicht ganz leicht war.
    »Erzähl mir noch mal von dem Freund«, sagte er leise.
    »Ich habe ihn doch nur einmal gesehen, Cordy«, erwiderte Lavender. »Das habe ich dir jetzt schon drei Mal gesagt.«
    »Und jedes Mal ist dir ein bisschen mehr eingefallen, Puppe. So läuft das nun mal.«
    Lavender verdrehte die Augen. »Es war ein wahnsinnig heißer Abend, etwa so wie heute. Wir waren im Klub. Wir haben beide da gearbeitet, Christi und ich, und wir hatten dieselbe Schicht. Weißt du, sie war richtig gut. Sie hatte nicht so viel Spaß dran wie ich, aber sie war richtig gut. An dem Abend, vor etwa einem Jahr, kam dieser Typ hinter die Bühne, als sie mit ihrem Auftritt fertig war, und hing eine Weile da rum. Ich weiß keinen Namen, gar nichts. Aber Christi hat gesagt, er wäre ein alter Freund von ihr, das weiß ich noch. Ich fand das ziemlich komisch.«
    »Warum?«
    Lavender kicherte. »Na, weil er so alt war. Ein alter Freund eben. Verstehst du?«
    »Wie alt war er?«, fragte Cordy.
    »Keine Ahnung. Vierzig, fünfzig. Alt eben.«
    »Wie sah er aus?«
    »Ach, das weiß ich nicht mehr. Ganz normal.«
    »Dunkles oder helles Haar?«
    »Ah … dunkel, glaube ich. Vielleicht auch schon grau, ich weiß es nicht mehr.«
    »Wie groß?«
    »Ziemlich groß«, sagte Lavender.
    Cordy merkte, dass er so nicht weiterkam. »Und du hattest ihn vorher noch nie gesehen? Christi hat ihn auch nie erwähnt?«
    Lavender schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und danach? Hast du ihn noch mal gesehen?«
    »Nein«, sagte sie noch einmal.
    Cordy wechselte die Fragerichtung. »Vorhin hast du gesagt, er wäre gruselig gewesen. Was war denn so gruselig an ihm?«
    Lavender runzelte die Stirn. »Er hat nicht viel geredet. Christi hat ihn nicht weiter beachtet, das hat ihm nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass er eigentlich allein mit ihr reden will, aber das wollte sie offensichtlich nicht. Es hat gewirkt, als hätten sie Streit, weißt du? Und dann sein Blick. Ganz stechend. Du weißt schon … gruselig eben. Wenn sie nicht gesagt hätte, er wäre ein Freund, hätte ich gedacht, er wäre ein Stalker. So was passiert uns häufig. Aber er war ganz verknallt in sie.«
    »Woher weißt du das?«
    »Also, ich bitte dich, er war in der Garderobe, ja? Die Hälfte der Mädchen war nackt, und das waren schöne Mädchen. Sogar ich stand nackt vor ihm, stell dir das mal vor. Aber er hat überhaupt nicht reagiert. Er hat uns gar nicht wahrgenommen. Er hat nur Christi gesehen.«
    Cordy versuchte sich vorzustellen, wie man Lavender nicht wahrnehmen konnte, wenn sie nackt war. Für ihn war das unvorstellbar. »Weißt du noch, worüber sie geredet haben?«
    »Nein. Er hat allein in einer Ecke gesessen und ihr von Zeit zu Zeit was zugeflüstert. Aber sie hat eigentlich eher mit den anderen Mädchen geredet, nicht so sehr mit ihm. Ich glaube, sie wollte ihn irgendwie ärgern. Sie hat versucht, ihn wütend zu machen, indem sie ihn nicht beachtet.«
    »Hat Christi im Klub auch Besuch von anderen Freunden bekommen?«
    »Nein, nie. Das war das einzige Mal.

Weitere Kostenlose Bücher