Unmoralisch
schienen den BH fast zu sprengen. Sie kniete sich in den Sand und streckte ihm die Hand entgegen.
»Du wirst erfrieren«, sagte er.
»Dann musst du mich eben wärmen.«
Stride zog sich ebenfalls die Schuhe aus. Er behielt das Hemd an, zog aber die Hose aus und warf sie beiseite. Dann setzte er sich neben sie, sodass ihre Beine sich berührten, und der Sand unter ihm fühlte sich überhaupt nicht kalt an. Serena schlang die Arme um ihn, ihre Hände fuhren unter sein Hemd, schlossen sich um seinen Rücken und gruben sich in seine Haut. Sie küssten sich gierig und ließen sich nach hinten fallen, bis sie im Sand lagen.
Er küsste sie auf den Hals, schob den einen BH-Träger von der Schulter und zog ihn nach unten, bis er ihre Brust mit der Hand umfassen konnte. Seine Lippen schlossen sich um ihre Brustwarze und liebkosten sie. Ihre Finger stahlen sich durch den Schlitz seiner Boxershorts, und sie fuhr mit den Fingernägeln über seinen harten Schwanz. Dann schob sie den Stoff beiseite, und er spürte den kühlen Luftzug, als sein Penis nach draußen glitt.
»Schnell«, flüsterte sie.
Er schob die Daumen unter den Bund ihres Höschens. Sie stand aus dem Sand auf, und er zog es nach unten und warf es beiseite. Dann griffen ihre Hände nach ihm, und sie zog ihn auf sich. Er liebkoste ihre Brüste mit der Zunge, aber sie legte die Hände um seine Wangen und zog sein Gesicht nach oben, damit er sie küssen konnte. Er küsste sie auf die Lippen, auf die Wangen, auf die Augen.
Sie öffnete die Beine und schlang sie um ihn. Er spürte, wie sein Penis ihren Unterleib streifte und weiter nach unten glitt. »Das ist nicht …«, murmelte er. Nicht sicher. Nicht geschützt.
»Doch, ist es«, erwiderte sie, und er hörte so viel Traurigkeit in ihrer Stimme, dass er kurz überlegte, ob der Augenblick jetzt wohl ruiniert war.
Doch gleich darauf fand er den Weg in sie hinein, und sie war feucht und bereit. Er keuchte auf vor Lust. Sie stöhnte ebenfalls, hielt ihn fest mit den Beinen umschlungen, und er spürte ihre Finger am Hals. Er stieß in sie hinein, so tief, dass sie völlig vereinigt waren. Die Sterne sahen ihnen dabei zu, und das Geräusch der Wellen klang ihm in den Ohren.
Serena sah ihm mit weit offenen Augen dabei zu, wie er sie liebte. Nie zuvor hatte er sich so entblößt, so tief mit einem anderen Menschen verbunden gefühlt wie in diesem Moment, als sie ihn ansah. Ihre Augen blieben weit geöffnet, bis ihr Kopf schließlich nach hinten fiel, bis sich ein Lächeln über ihr Gesicht breitete, bis sie aufschrie und ihr Körper unter seinen Händen erzitterte. Und dann schloss er selbst die Augen und ließ sich gehen.
Sie hatte das T-Shirt wieder übergezogen, doch sonst war sie nackt, und er streichelte sanft ihre Beine und ihren Bauch, während sie nebeneinander am Strand lagen. Sand klebte an ihrer Haut. Sie hatte sich auf die Ellbogen aufgestützt und schaute in den Himmel hinauf.
»Hast du Schuldgefühle?«, fragte sie.
»Sollte ich wohl. Aber ich habe keine.«
»Gut.«
»Darf ich dich etwas fragen?« Er sah, wie ihre Lippen sich zu einer schmalen Linie zusammenpressten. Sie wusste bereits, was er fragen wollte. »Es war die Abtreibung«, sagte sie. »Ich hatte zu lange gewartet, und es gab Komplikationen. Ich kann keine Kinder bekommen.«
»Ist das schlimm für dich?«, fragte er und dachte an Andrea.
»Man macht verschiedene Phasen durch. Damals, nach allem, was ich durchgemacht hatte, konnte ich gar nicht verstehen, warum man überhaupt Kinder haben will. Dann, mit Mitte zwanzig, bin ich eine Zeit lang in Selbstmitleid zerflossen und habe viel geweint und viel getrunken. So viel, dass ich fast bei der Polizei rausgeflogen wäre. Wie die Mutter, so die Tochter. Der Suchttyp vererbt sich eben. Aber dann habe ich eine gute Therapeutin gefunden, die mir da rausgeholfen hat. Inzwischen ist es mal mehr, mal weniger schlimm. Aber ich habe mein Leben nicht so gelebt, als würde ich etwas versäumen, nur weil ich keine Kinder habe.«
»Geht mir genauso«, sagte Stride.
»Sag mal«, sagte Serena. »Das hört sich jetzt vielleicht komisch an. Aber war ich gut?«
»Wie bitte?«
»Beim Sex. War ich gut? Früher war das nicht so, und ich weiß, dass es an mir lag. Der ganze Ballast, den ich mit mir Rumtrage, ist mir immer in die Quere gekommen.«
»Die Antwort weißt du doch bestimmt schon, oder?«, fragte Stride.
Sie lächelte, lachte über sich selbst, sah aber trotzdem erleichtert aus. »Ja, eigentlich
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