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Unsanft entschlafen

Unsanft entschlafen

Titel: Unsanft entschlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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murmelte ich.
    »Er hat Lou erzählt, was Sie
gesagt haben — was Sie wissen.« Mannie trank einen Schluck von dem Scotch und
hielt dann das Glas behutsam zwischen den Handflächen fest. »Sie haben dem Kerl
einen Schreck eingejagt, Freundchen. Er will, daß sich Lou der Sache annimmt.
Ich soll Sie noch heute abend aus dem Weg räumen.«
    Mein Hemdkragen wurde mir
plötzlich zu eng. »Und was hat Lou dazu gesagt?«
    Karsh ließ sich mit seiner
Antwort Zeit, das Glas rollte zwischen seinen Handflächen hin und her.
    »Lou hält Sie für einen
gerissenen Burschen, Danny«, sagte er schließlich. »Er hat sich in der Stadt
nach Ihnen umgehört. Nach dem zu urteilen, was er dabei erfahren hat, könnten
wir beide fast Kollegen sein. Sie machen alles, wenn die Kohlen stimmen.«
    »Und?« krächzte ich.
    »Lou meint daher, Sie seien
vernünftig; ich soll Ihnen einen Vorschlag machen.«
    »Lou und ich sind doch schon im
Geschäft«, erwiderte ich. »Wenn ich den Mörder von Jenny Shaw liefere, kann ich
dreitausend Dollar kassieren.«
    »Stimmt«, nickte er gemessen,
wobei ihm sein vorzeitig ergrautes Haar das Aussehen eines älteren Staatsmannes
verlieh, der wohlwollend der neuen Außenpolitik zustimmt. »Das neue Angebot
liegt auf der gleichen Ebene«, sagte er. »Sie haben von dem Gespräch Wind gekriegt,
das Lou und Hurlingford an jenem Morgen geführt haben, und Lou fragt sich, von
wem? Weder er, noch ich, noch Hurlingford haben geredet. Es muß also eine
vierte Person zugehört haben, von der wir bisher nichts wußten. Stimmt’s?«
    »Ja«, flüsterte ich.
    »Damit ist das Geschäft im
Eimer.« In seiner Stimme schwang ein Hauch von Widerwillen mit, wie bei einer
alten Jungfer, die gerade darauf gestoßen ist, daß Lady Chatterleys Liebhaber gar nicht ihr Gatte war.
    »Jetzt wird es ungemütlich«,
fuhr Mannie fort, »und Lou macht nicht mehr mit. Er glaubt mittlerweile auch zu
wissen, wer diese Dame Shaw ermordet hat: Hurlingford. Der Bursche verliert
allmählich die Nerven. Alles, was ihm noch einfällt, ist, die Leute umzulegen.
Erst Jenny Shaw, jetzt Sie.« Mannie schüttelte sorgenvoll das Haupt. »Lou hat
schon so was Ähnliches erwartet. Hurlingford ist Eva Mandells Mörder, nun soll er auch die Strafe dafür
kriegen.«
    »Und was soll ich dabei tun?«
fragte ich zweifelnd.
    »Die Sache ist ganz einfach.«
Mannie kippte mit einer abrupten Bewegung den Rest des Whiskys hinunter. »Sie
sorgen dafür, daß derjenige, der das Gespräch mitgehört hat, dichthält. Das
sollte wohl nicht allzu schwierig sein. Falls es am Geld liegen sollte, wird
Lou einspringen. Dann helfe ich Ihnen, die Leiche von Eva Mandell zu finden,
und verdufte. Sie rufen die Polizei, und Hurlingford kann wegen Doppelmordes
verhaftet werden. Falls er behauptet, Lou und ich hätten für ihn die Leiche
beseitigt, erklären wir ihn einfach für verrückt. Wenn Sie und Ihr Gewährsmann
den Mund halten, wird kein Mensch Hurlingford glauben.«
    Ich öffnete den Mund, aber er
hob abwehrend die Hand, bevor ich ein Wort herausbringen konnte.
    »Noch etwas. Lou ist der
Meinung, daß Sie damit den Auftrag ausgeführt hätten, für den Sie engagiert
worden sind, nämlich Jenny Shaws Mörder zu finden.« Er zog einen dicken
Umschlag aus der Innentasche und warf ihn mir zu. Ich fing ihn ungeschickt auf.
Um seinen Inhalt zu erraten, brauchte ich kein Hellseher zu sein. Für derartige
Betrage habe ich ein Gespür, sogar wenn sie im Hüfthalter einer Dame verborgen
sind.
    »Die vereinbarten dreitausend
Piepen«, sagte Mannie. »Was ist also? Steigen Sie ein?«
    Ich wog den Umschlag in der
Hand und registrierte sein angenehmes Gewicht. »Was passiert, wenn ich nein sage?«
fragte ich.
    »Wir wollen doch nicht Katz und
Maus spielen, Freund.« Mannie lächelte fast. »Sie kennen die Antwort.«
    »Ja.« Ich steckte den Umschlag
in meine Hosentasche. »Ich steige ein.«
    »Gut.« Seine Stimme war
unbewegt. »Ich wußte doch, daß Sie nicht so blöd sein würden.« Er stand
ruckartig auf. »Dann wollen wir uns mal in Bewegung setzen, wie? Je schneller
wir die Sache hinter uns haben, desto besser.«
    »Wir sollen jetzt gleich
gehen?« fragte ich schwach.
    »Lou hat gesagt, es wäre eilig.
Holen Sie lieber Ihren Mantel. Ich habe meinen Wagen unten.«
    Die Küchentür ging plötzlich
auf, und Marie stürmte ins Zimmer.
    »Noch zehn Minuten, Schatz«,
sagte sie strahlend. »Dann können wir essen. Hast du den Whisky schon...« Sie
entdeckte Karsh, und ihre Stimme

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