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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sagte sie heftig. “Das wird sich nie ändern, Julia.” Sie ging zurück zum Sofa und setzte sich wieder. “Was wird mit ihm geschehen?”
    “Hat er dir nichts gesagt?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Er wollte nicht, dass ich ihn sehe.”
    “Er schämt sich, Penny. Gib ihm ein paar Tage.”
    “Er wird einen Anwalt benötigen.”
    “Ich habe schon mit Michael Runsom gesprochen.”
    Penny sah sie erschrocken an. “Du hast mit ihm gesprochen? Nach allem, was passiert ist?”
    “Ich habe es für dich getan, Penny. Du bist diejenige, um die es jetzt geht.”
    Penny seufzte. “Ich mache mir solche Sorgen um ihn, Julia.” Als würde ihr mit einem Mal bewusst, dass auch andere gelitten hatten, fragte sie: “Wie geht es Andrew?”
    “Schon besser. Ich musste ihm die Sache mit Frank erklären. Es ging nicht anders, Penny”, fügte sie an, als ihre Freundin die Augen schloss. “Er hätte sonst davon in der Schule gehört.”
    “Natürlich.” Penny begann, an der Umrandung eines kleinen rosafarbenen Kissens zu ziehen, bis plötzlich die Naht aufging. “Wie hat er es aufgenommen?”
    “Er war verwirrt, verärgert, verletzt. Er hat viele Fragen gestellt, und ich habe ihm alles beantwortet, soweit ich es konnte.”
    “Ich hoffe, er hasst mich nicht.”
    Julia schüttelte den Kopf. “Er könnte dich nie hassen.”
    “Und Coop?” Sie sah besorgt aus. “Ich habe gehört, dass er verletzt wurde, als Frank … ihn niedergeschlagen hat.”
    “Er hat eine leichte Gehirnerschütterung und ist die Nacht über im Memorial geblieben, aber es geht ihm gut. Du weißt ja, wie zäh er ist. Jetzt hat er das auch bewiesen.” Sie sah auf die Uhr und stand auf. “Ich muss los. Ich möchte Andrew nicht zu lange alleine lassen.” Sie gab Penny einen Kuss auf die Wange. “Soll ich morgen vorbeikommen?”
    Penny schüttelte den Kopf. “Danke, aber … wenn es dir nichts ausmacht, wäre ich die nächsten Tage lieber alleine. Ich muss … das alles erst mal verarbeiten und unbedingt ein paar Entscheidungen treffen …”
    “Das verstehe ich. Versprich mir aber, nichts zu überstürzen. Das sagst du mir schließlich auch immer.”
    Penny reagierte mit einem schwachen Lächeln. “Ich werde dran denken, versprochen.”
    Auf halbem Wege zu ihrem Wagen drehte sich Julia noch einmal um, aber Penny hatte bereits die Tür geschlossen.
    Steve und Julia saßen auf der steinernen Bank und tranken Eistee. Ein paar Meter von ihnen entfernt schilderte Andrew Jimmy in allen Einzelheiten, was sich in der Hütte ereignet hatte.
    Nachdem er seine Sachen im Monterey Arms abgeholt hatte, war Steve in die “Hacienda” zurückgekehrt. Julia war sich aber nicht sicher, ob er es für Andrew getan hatte oder ob er wirklich hier sein wollte.
    Sie wollte ihm so viel sagen, fand aber nicht die passenden Worte. Was, wenn es für sie beide zu spät war? Was, wenn Penny Recht hatte? Wenn sie wirklich vor ein paar Tagen das Beste weggeworfen hatte, was ihr jemals widerfahren war?
    Steve, der von ihrem inneren Ringen nichts bemerkte, deutete auf die beiden Jungs. “Sieh dir nur Andrew an”, sagte er mit einem Anflug von väterlichem Stolz. “Ist es nicht erstaunlich, wie robust dieser Junge ist?”
    “Es ist erstaunlich, und dafür bin ich dankbar. Es ist zuerst schwierig für ihn gewesen, die Sache mit Frank zu verstehen. Aber wir haben uns lange darüber unterhalten, und ich glaube, dass er es verkraftet hat. Außerdem war dein kleines Gespräch unter Männern wohl auch ganz gut”, fügte sie hinzu. “Nachdem ich von Penny zurückgekommen war, war er wie ausgewechselt.” Sie lächelte. “
Was
hast du ihm gesagt?”
    “Eigentlich nicht viel. Ich habe
ihn
reden lassen.”
    “Na, egal, was du gemacht hast, es hat geholfen. Danke.” Nach einer Weile räusperte sich Julia. Jetzt oder nie, dachte sie.
    “Steve?”
    Er trank einen Schluck Tee und sah weiter den Jungs zu. “Hmm?”
    “Ich habe nachgedacht … ich habe neulich ein paar sehr hässliche Dinge gesagt. Ich meine … ich habe dich angegriffen, möglicherweise ungerechtfertigt.” Sie sah ihn wieder an. Er trank weiter seinen Eistee und hatte den Blick auf Andrew und Jimmy gerichtet.
    Er wird mir nicht entgegenkommen, dachte sie bestürzt. Sie würde es ganz allein machen müssen. “Was ich sagen will, ist … es tut mir Leid.” Sie biss sich auf die Lippe. “Ich hoffe, es ist für uns noch nicht zu spät.”
    Steve nahm noch einen Schluck, während sein sonst so ausdrucksstarkes

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