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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Stiche?«, wandte sie sich deshalb abermals an Faith, ohne Tyler auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Â»Ich bin wieder total okay. Daddy hat das Zeug, das Sie ihm aufgeschrieben haben, aus der Apotheke geholt, und als ich heute Morgen wach geworden bin, habe ich gar nichts mehr gespürt. Sie sind wirklich schlau.«

    Â»Freut mich, dass ich zumindest schlauer als die Biene war.«
    Faith kicherte vergnügt. »Können wir jetzt los?«
    Zum ersten Mal wandte sich Hailey Tyler zu. Dabei setzte sie ein süßes Lächeln auf und genoss es, seine überraschte Miene zu sehen. »Einen Augenblick.«
    Sie ging noch mal in ihr Büro zurück, nahm ihren Blazer und die Handtasche von ihrem Schreibtischstuhl, gab auf dem Weg nach draußen ihrer Assistentin, die bis zur Schließung des Parks um zehn die Verantwortung für alles hatte, ein paar letzte Anweisungen und warf vor Verlassen des Gebäudes einen kurzen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken im Bad. Doch im Grunde war ihr Aussehen vollkommen egal, denn sie hatte sicher nicht die Absicht, irgendeinen Menschen zu beeindrucken, vor allem nicht den arroganten Tyler Scott.
    Faith lief draußen ungeduldig auf und ab, aber Tyler hatte seelenruhig einen Fuß auf einer Parkbank abgestellt, als wäre es völlig ausgeschlossen, dass sich Hailey weigern würde, mit ihm und dem Mädchen in ein Restaurant zu gehen.
    Â»Mein Wagen steht …«
    Â»Wir werden Sie zu Ihrem Wagen bringen, und dann fahren wir Ihnen einfach hinterher. Wir werden sogar auf Sie warten, falls Sie sich noch umziehen möchten, oder, Faith?« Nun, zumindest siezte er sie wieder, während seine Tochter in der Nähe war.
    Â»Na klar. Ich würde wirklich gerne sehen, wo Sie wohnen, Hailey«, meinte das Mädchen aufgeregt.

    Verdammt! Schon wieder hatte dieser Kerl sie mit Hilfe seiner Tochter ausgetrickst. Hailey hatte vorgehabt, mit ihrem eigenen Wagen zu dem Restaurant zu fahren, damit er nicht erfuhr, wo sie wohnte. Selbstverständlich stand ihre Adresse auch in ihrer Akte, die auf seinem Schreibtisch lag, aber trotzdem ärgerte sie sich, weil wieder mal ein Punkt an ihn gegangen war.
    Â»Ich lebe in einem Doppelhaus oben auf dem Berg«, sagte sie zu Faith und schloss Tyler wiederum absichtlich aus der Unterhaltung aus. »Die zweite Hälfte meines Hauses vermiete ich häufig an Touristen. Vor allem im Winter suchen immer jede Menge Skifahrer hier in der Gegend eine Unterkunft.«
    Â»Das ist doch bestimmt gefährlich, oder nicht?« Tyler nahm wie selbstverständlich ihren Arm, als sie den Weg in Richtung Angestelltenparkplatz nahm. »Fremde unter Ihrem Dach zu haben, meine ich.«
    Â»Ich achte immer sorgfältig darauf, wer die Wohnung bekommt.«
    Â»Aber für eine allein lebende Frau …«
    Â»Ich habe nicht gesagt, dass ich allein lebe.«
    Er blieb derart plötzlich stehen, dass er seine Finger schmerzhaft in die Haut an ihrem Ellenbogen vergrub. »Sie leben doch allein, oder nicht?«
    Seine grimmige Miene alarmierte sie. Die Brauen über seinen stechenden Augen zogen sich so eng zusammen, dass seine Stirn in Falten lag, und sein Mund bildete einen erbosten schmalen Strich.
    Ihre neu gewonnene Unabhängigkeit hatte die angeborene
Vorsicht nicht ersetzt, und für eine freche Antwort fehlte ihr der Mut.
    Â»Ja«, erwiderte sie ruhig, fügte dann allerdings in einem nur für ihn bestimmten Flüsterton hinzu: »Aber es geht Sie einen feuchten Kehricht an, ob ich mit jemandem zusammenlebe oder nicht.«
    Â»Natürlich geht mich das was an. Weil ich nämlich ziemlich egoistisch und vor allem ausnehmend besitzergreifend bin. Ich werde dich mit keinem anderen Menschen teilen, wenn wir erst zusammen sind.«
    Sie öffnete den Mund, um ihn erneut in seine Schranken zu verweisen, als plötzlich Faith mit heller Stimme fragte: »Und welches von den Autos gehört Ihnen?«
    Hailey versuchte, ihren Ärger abzuschütteln und auf die Frage des Kindes einzugehen. Es ging einfach alles derart schnell, und so verlor sie den Überblick. Sie wollte diesem anmaßenden Kerl erklären, dass er sich vollkommen lächerlich benahm, doch sie bekam ganz einfach nicht die Gelegenheit dazu.
    Â»Ã„hm … das da drüben. Der blaue Jeep.«
    Â»Ein Jeep! Wahnsinn«, freute sich Faith und rannte auf den Wagen zu. »Darfich mit Ihnen fahren, Hailey?

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