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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Darfich, Daddy? Bitte?«
    Â»Ich denke, das solltest du Hailey fragen und nicht mich.«
    Faith blickte sie derart flehentlich an, dass Hailey sich geschlagen gab. »Natürlich darfst du das, aber ich muss dich warnen. Es ist nämlich so, dass jeder, der in meinem Wagen fährt, einen Gurt anlegen muss.«

    Â»Das ist okay. Mein Daddy zwingt mich auch immer dazu, mich anzuschnallen.«
    Hailey öffnete die Beifahrer- und danach ihre eigene Tür. Tyler legte eine Hand auf ihre Schulter und nickte mit dem Kopf: »Mein Wagen steht da hinten. Warten Sie einfach am Tor. Ich fahre Ihnen dann hinterher.« Dies war keine Bitte, sondern ein Befehl, mit dem er ihr deutlich zu verstehen gab, dass sie am besten gar nicht daran dächte, den Parkplatz zu verlassen, ohne dass er direkt hinter ihr war.
    Wie um seinen strengen Ton ein wenig abzumildern, streichelte er ihre Schulter und küsste sie einen Moment später mitten auf den überraschten Mund. Sie wurde puterrot und war nur erleichtert, dass das Mädchen schon im Wagen saß und nicht mitbekommen hatte, was geschehen war. Doch wenn sie ihn zur Rede stellte, fiele Faith wahrscheinlich auf, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, und daher wandte sie sich einfach ab, öffnete umständlich die Tür, und Tyler machte kehrt und lief dorthin zurück, wo sein eigener Wagen stand.
    Â»Wir werden die Fenster offen lassen, bis ein Teil der heißen Luft aus dem Wageninneren verschwunden ist, und dann mache ich die Klimaanlage an. Im Grunde ist eine Klimaanlage in einem Jeep vollkommen überflüssig, aber ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen.« Hailey blickte lächelnd in Faiths bewunderndes Gesicht.
    Â»Ich finde es super, dass Sie eine Klimaanlage haben, aber warum in aller Welt haben Sie sich einen Jeep gekauft?
« , fragte die Kleine mit der unverhohlenen Neugier, die für Kinder typisch war.
    Â»Das wirst du gleich sehen«, stellte Hailey lachend fest.
    Das Touristenstädtchen Gatlinburg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seine malerische Einzigartigkeit nach Kräften zu bewahren, und da man die engen Straßen bisher nicht verbreitert hatte, staute sich dort häufig der Verkehr. Statt des Parkway, der die Hauptstraße des Ortes war, nahm Hailey deshalb die Straße entlang des schnell fließenden Little Pigeon River und fuhr dann den Berg hinauf. Der Jeep kletterte völlig mühelos den steilen, gewundenen, schmalen Weg hinauf, doch zu ihrer Enttäuschung musste Hailey sehen, dass auch der große, leistungsstarke Lincoln, der tatsächlich noch vor ihr an der Ausfahrt des Parks gewesen war, die Steigung fast ebenso problemlos nahm.
    Ihr Haus schmiegte sich direkt an den Berg, und als Hailey in der schmalen Einfahrt hielt, kletterte Faith eilig von ihrem Sitz. »Vorsicht«, warnte Hailey, während sie ihr langsam folgte, ohne sich auch nur nach Tyler umzudrehen. Schließlich hatte sie gehört, dass auch er inzwischen angekommen war.
    Â»Keine Angst, ich passe auf. Oh, das Haus ist einfach toll. In welcher Wohnung wohnen Sie?«
    Â»In der oberen.«
    Â»Ist unten irgendwer?«
    Â»Augenblicklich nicht.«
    Das Haus war ein seltsam verwinkeltes Gebilde aus Holzschindeln und Glas. Das Dach war ungewöhnlich
steil, und die Rotholzveranda vor Haileys Tür, die praktisch in der Luft zu schweben schien, bot einen spektakulären Blick auf den weit unten im Tal liegenden Ort.
    Hailey schloss die Haustür auf, Faith stürzte an ihr vorbei, und sie selbst bückte sich nach der Abendzeitung, die neben dem Eingang auf dem Boden lag.
    Â»Sehr hübsch«, stellte eine dunkle, aufwühlende Stimme fest.
    Sie richtete sich wieder auf und drehte sich zu Tyler um. Statt des Hauses oder der Umgebung hatte er sich, während sie die Zeitung aufgehoben hatte, ihren Hintern angesehen. »Danke«, stieß sie wütend aus.
    Â»Sie sind sauer auf mich, stimmt’s?«
    Â»Angewidert wäre das passendere Wort.«
    Â»Und warum?«
    Â»Weil ich nicht einmal von jemandem wie Ihnen angenommen hätte, dass er seine eigene Tochter benutzt, wenn er sich eine Gespielin angeln will.«
    Die beleidigende Antwort hatte die erhoffte Wirkung. Sofort wurde der Ausdruck des Triumphs in seinem sonnengebräunten Gesicht durch einen des Zorns ersetzt. Doch bevor er die Gelegenheit zu einer Verteidigung oder zu einem Gegenangriff bekam, fragte Faith aus Richtung Tür:

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