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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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kochte ihren köstlichen Kaffee. Gleich würde der Buchladen zum Leben erwachen.
    Eine halbe Stunde später traten Brayden und Riley durch die Tür unten an der Treppe, die direkt in den Laden führte. Anne sang aus voller Kehle die Jack-Johnson-CD mit, die aus den Lautsprechern ertönte, und ordnete dabei die Muffins in der Theke. Ihr wippender Pferdeschwanz und die eng anliegenden T-Shirts mit den wechselnden Sprüchen darauf zählten zu den Attraktionen des Cafés. Heute trug sie ein T-Shirt aus dem Driftwood Cottage Bookstore mit einer Reklame für Bücher: »The Original Laptop ... Books« stand darauf.
    Anne arbeitete nur im Laden, um ihr Hobby zu finanzieren: Sie stellte Engel aus Keramik her. Sie besaß ein verblüffendes Geschick, zarte Schwingen aus Ton zu formen und zwischen den Flügeln ein einzelnes Wort in den Engel einzugravieren. Dazu wählte sie Begriffe wie FRIEDE, GELASSENHEIT oder VERZEIHEN. Oft kamen Kunden, sahen die Engel in der Geschenkabteilung und gaben daraufhin bei Anne einen ganz persönlichen Engel in Auftrag. Anne töpferte den Engel dann, ohne nachzufragen, was draufstehen sollte - sie wusste es einfach.
    Riley erwiderte Annes morgendliche Umarmung - Anne ließ keinen vorbeigehen, ohne ihn in die Arme zu nehmen - und schrieb im Geiste einen Zettel: den Newsletter der Buchhandlung fertig schreiben, die Büchersendung von Harcourt überprüfen, mit Anne Schreibwaren für die Geschenkabteilung aussuchen ...
    Sie gab ihrem Sohn zum Abschied einen Kuss, und dann verging der Tag in einem Wirbel aus Vorbereitungen für die Heimkehr ihrer Mutter, Telefonaten mit ihren Schwestern und allen möglichen nervigen Kleinigkeiten.
    Es war schon später Nachmittag, als Ethel durch die offene Bürotür schaute. »Rileyschatz, der Mann von der Zeitung ist hier.« Sie deutete mit ihrem behandschuhten Zeigefinger auf den Eingang.
    Riley blinzelte zur Ladentür hinüber. Sie musste ihre Sehschärfe überprüfen lassen, doch dieser Punkt rutschte auf ihrer To-do-Liste immer weiter nach unten.
    Lodge Barton, der Herausgeber der Lokalzeitung, betrat den Laden. Er trug sein übliches verknittertes weißes Oberhemd und eine khakifarbene Chinohose. Seine Schildpattbrille war verrutscht.
    Rasch fuhr Riley sich mit der Hand übers Haar. Sie hatte ganz vergessen, dass er kommen wollte. »Sag ihm, ich bin gleich bei ihm.«
    Sie löste den Pferdeschwanz und kämmte sich, bevor sie Lodge begrüßte. Sie kannte ihn seit der Grundschule und fühlte sich wohl in seiner Gegenwart. So ging es ihr mit allen, die in diesem Urlaubsort aufgewachsen waren.
    Riley stellte sich auf die Zehenspitzen, um Lodge in die Arme zu nehmen. Er war hochgewachsen, schon in der fünften Klasse hatte er einen verfrühten Wachstumsschub gehabt. Jetzt, mit einunddreißig, zeigte sich in seinem Spitzbart und an den Schläfen vorzeitiges Grau. Seine Brille saß schief, seit Riley denken konnte, als könne seine Nase das Gestell einfach nicht halten. Er gab die Zeitung des Städtchens heraus und hatte das Vertrauen und die Zuneigung der gesamten Bevölkerung gewonnen, auch wenn man seine Ansichten nicht immer teilte. Riley setzte sich in einen fadenscheinigen Polstersessel und bedeutete ihm, sich neben ihr in einem Ledersessel niederzulassen, von dessen Beinen die weiße Farbe abblätterte.
    »Du siehst gut aus, Riley.«
    »Das sagst du immer, du Spinner.« Sie legte Lodge die Hand auf den Arm.
    Er zuckte die Achseln. »Und es stimmt immer.«
    »Danke, dass du den Artikel schreibst«, sagte Riley. »Ich hoffe, dass ein paar andere Tageszeitungen ihn übernehmen und die Leute scharenweise in unsere Veranstaltungen strömen. Ich wünsche mir sehr, dass diese Festwoche ein Riesenerfolg wird ... für alle.«
    »Kein Problem«, sagte Lodge. »Also, fangen wir an! Erzähl mir bitte kurz was zur Geschichte des Hauses und warum ihr die ganzen Events geplant habt.«
    »Lass mal sehen - wo soll ich anfangen?« Riley schaute zur Decke hinauf, während die verschiedenen Leben dieses Hauses wie eine rasche Dia-Show vor ihrem inneren Auge vorbeizogen.
    »Wie wäre es, wenn du mit dem Alter des Hauses anfängst?«, schlug er vor.
    Riley lächelte. »Dieses Jahr wird es zweihundert Jahre alt. Daher die Zweihundertjahrfeier.« Sie stieß Lodge mit dem Ellbogen in die Seite.
    Er grinste sein schiefes, hinreißendes Grinsen. »Weiter, du Schlaubergerin!«
    »Das Gebäude gehörte ursprünglich dem Besitzer einer Baumwollplantage. Es war das Wohnhaus. Für die damalige

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