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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Designshop aufmachen könnte.«
    Riley ging zu ihr hinüber und hockte sich neben ihren Sessel. »Davon hast du mir ja gar nichts gesagt.«
    »Ich wollte warten, bis das Fest vorbei ist. Ich meine, noch zwei Semester, dann mache ich meinen Abschluss ... Ich dachte, also, ja, ich dachte, wir könnten zusammenarbeiten und ...«
    Kitsy mischte sich ein: »Von solchen Dingen kann man träumen, aber das ändert nichts. Adalee, du kannst deinen Designshop zu Hause anfangen. Das weißt du doch.«
    Maisy unterbrach sie. »Das ist doch lachhaft. Wollt ihr denn das Haus und den Laden einfach so den Bach runtergehen lassen?«
    »Du hast das ja schon gemacht.« Kitsys Stimme war bei diesen Worten so scharf, dass Maisy in ihren Sessel fiel, als hätte jemand sie geohrfeigt.
    »Bitte, hört auf!«, mischte Riley sich ein. »Wir müssen noch über etwas anderes reden.«
    Als alle still waren, rechnete Maisy damit, dass ihre Mutter jetzt das bis dahin verbotene Thema anschneiden würde: ihren Krebs. Sie fror innerlich.
    »Heute Vormittag«, erklärte Riley, »besuche ich Mr und Mrs Rutledge.«
    Es fiel Maisy schwer, sich auf dieses ganz andere Gesprächsthema einzustellen.
    »Das ist aber lieb von dir«, erklärte Kitsy, »sie haben einen großen Verlust erlitten.«
    Rileys klare Stimme klang durch den Raum: »Ich will ihnen sagen, dass Brayden ihr Enkelsohn ist.«
    Kitsy sog so erschrocken die Luft ein, dass Maisy am liebsten aufgesprungen wäre und ihr die Hand auf den Mund gelegt hätte. Doch plötzlich wusste sie genau, was sie zu tun hatte - sie ging zu ihrer Schwester hinüber und umarmte sie. »Ach, Riley! Sheldon war der netteste Mann der Welt.«
    »Ja.« Riley befreite sich aus Maisys Umarmung. »Deshalb habe ich es niemandem erzählt. Jedenfalls dachte ich, das sei der Grund. Ich wollte sein Leben nicht zerstören. Und außerdem ist mir inzwischen klar, dass ich Brayden nicht teilen wollte.«
    »Ich wusste nicht einmal, dass ihr beiden befreundet wart«, sagte ihre Mutter mit schmalen Lippen.
    »Waren wir auch nicht, Mama. Nachdem jemand mir das Herz gebrochen und ich am Strandfeuer zu viel getrunken hatte, haben wir eine einzige Nacht zusammen verbracht. Versteht ihr jetzt, warum ich das nie erzählt habe? Aber ich kann es nicht mehr verheimlichen. Und dass ich Brayden seine Großeltern vorenthalten habe, war grausam. Es tut mir leid.«
    »Was denn?«, fragte Maisy, während sie zu verarbeiten versuchte, dass Riley in der gleichen Nacht mit Sheldon geschlafen hatte, in der sie Mack und Maisy auseinandergebracht hatte. »Was tut dir leid?«
    Riley blickte auf. »Es tut mir leid, dass ich euch allen Sheldons Vaterschaft verheimlicht habe. Es tut mir leid, dass ich den Buchladen verloren habe. Es tut mir leid ... dass ich dir in der Nacht damals Mack weggenommen habe.«
    »Hör auf!«, bat Maisy. »Wir haben alle, ohne Ausnahme, Dinge getan, die wir heute bereuen. Aber damit ist jetzt Schluss.«
    »Ist Sheldon nicht« - Adalee zögerte, bevor sie das Wort aussprach - »tot?«
    »Adalee!«, mahnte Maisy scharf.
    »Sheldon Rutledge«, flüsterte Kitsy.
    »Ja«, sagte Riley, »er ist tot.«
    »Hätte schlimmer kommen können«, erklärte ihre Mutter achselzuckend. »Jetzt muss ich mich ausruhen.«
    Die Schwestern gaben ihr der Reihe nach einen Kuss. Maisy betrachtete Riley, sah noch einmal den Abend des letzten großen Feuers vor sich, wie ihr Vater an den Strand heruntergerannt war und sie und Mack auseinandergerissen hatte. Und sie erkannte, dass es eine weitere tiefe Gemeinsamkeit zwischen Riley und ihr gab: Sie selbst hatte mit Tucker geschlafen und ihre Schwester mit Sheldon, aber sie hatten beide den gleichen Grund gehabt: Sie wollten Mack Logan vergessen. Und in beiden Fällen hatte eine einzige traurige Nacht ihr Leben völlig verändert.

Achtundzwanzig
    Riley
    Das Ferienhaus, das die Rutledges gemietet hatten, war weiß gestrichen und hatte leuchtend blaue Fensterläden und ein Blechdach. Auf der überdachten vorderen Veranda standen eine große Hollywoodschaukel und drei Sessel in den Farben Pastellblau, Rosa und Grün. Riley erinnerte sich, dass ihr Onkel aus Charleston dieses Häuschen einmal gemietet hatte. Damals war sie auf der Hollywoodschaukel eingeschlafen.
    Während ihres letzten Gesprächs mit Mack, als sie ihm gestanden hatte, wer Braydens Vater war, war Riley klar geworden, dass sie auch den Rutledges die Wahrheit sagen musste. Jahrelang hatte sie sich eingeredet, dass sie Sheldons Vaterschaft um

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