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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Schwester an. Adalee lehnte an der Bar und beobachtete das Schauspiel belustigt. Maisy wäre am liebsten mit dem Hintergrund verschmolzen, aber sich unsichtbar zu machen gehörte nicht gerade zu ihren Fähigkeiten. Schließlich siegte wieder ihr Sarkasmus. »Ich finde es auch schön, dich zu sehen, Lila. Es ist immer eine Freude, wenn man zu Hause mit solcher Herzlichkeit und Bewunderung empfangen wird.«
    Lila gab ein merkwürdiges, prustendes Geräusch von sich und setzte sich wieder an den Frauentisch. Billy-Joe winkte zum Abschied und kehrte an seinen Tisch, zu seinem Kartenspiel und zu den anderen Männern zurück. Adalee lachte.
    »Du fandest das lustig?«, fragte Maisy bestürzt.
    »Ja, ein bisschen schon. Na komm, Maisy, du musst doch zugeben, dass du das nicht erwartet hast! Mensch, Billy-Joe war doch zehn Jahre oder so in dich verknallt. Und jetzt hat er dich nicht mal in die Arme genommen. Was hast du nur mit ihm gemacht, dass er so sauer auf dich ist?«
    »Nichts. Das ist ja das Problem. Ich habe gar nichts mit ihm gemacht.«
    »Nein, ich glaube, das Problem ist, dass er geglaubt hat, du würdest was mit ihm anstellen, aber du hast es nicht getan.«
    »Meinst du denn, ich hätte es in der Hand, was die Männer sich von mir erhoffen?«
    »Doch, natürlich. Du bist die allmächtige Maisy Sheffield.«
    »Und Lila Carter hat mich sowieso schon immer gehasst. Damals auf der Highschool war sie schon so gemein ... Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt Freundinnen hat.« Maisy hob die Hand, um noch ein Bier zu bestellen, aber da summte ihr Handy. Sie griff in ihre Handtasche, hoffte auf einen Anruf von Peter. Er würde lieb zu ihr sein und sie aus ihrem Missmut und ihrer Verstörung herausholen.
    Sie nahm ab, ohne aufs Display zu schauen, und ärgerte sich gleich darüber, denn Rileys müde Stimme erinnerte sie daran, dass sie Vormittagsdienst hatte. Die Nachtschwester sei gerade bei ihrer Mutter angekommen, berichtete die große Schwester, und sie selbst fahre jetzt nach Hause.
    »Toll«, erwiderte Maisy, »dann sehen wir uns morgen früh im Driftwood Cottage.« Sie schaute zu Adalee hinüber. »Ich habe alles im Griff.«
    Sie legte auf, schaute sich in der Bar um und überlegte, wann Mack Logan wohl ankommen würde. Spielte es denn überhaupt eine Rolle, was die Leute von ihr dachten? Sie würde Mack wiedersehen. Vielleicht hatte sie seinetwegen nach Palmetto Beach zurückkehren müssen. Inzwischen konnte sie einen Sinn in dieser Reise sehen. Eben noch waren ihre Gedanken von Lucy und Tucker zu Billy-Joe und dann zu Lila gejagt und weiter zu Peter und seiner Frau. Doch jetzt konzentrierte sie sich ruhig und sicher auf einen Menschen: Mack Logan.
    Der Barmann stellte Maisy noch einen Whiskey hin, und sie bedankte sich, lächelte und beobachtete seine Reaktion. Jetzt war sie wieder sie selbst.
    Adalee schaute zum hundertsten Mal auf ihr Handy. »Ich frage mich, warum er noch nicht angerufen hat.«
    »Wer?« Maisy lächelte immer noch.
    »Chad. Er hat gesagt, er würde anrufen, wenn er mit der Arbeit fertig ist, und uns dann hier treffen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Mensch, wegen Jungs weint man doch nicht, Adalee! Lektion eins: Du hast die Fäden in der Hand.«
    »Wir wollten uns einen schönen Sommer machen. Ich habe Chad sogar einen Job im Beach Club besorgt, und jetzt werde ich ihn kaum sehen, weil ich im Buchladen arbeiten muss. Das verdirbt mir den ganzen Sommer.«
    »Ach, das ist doch Blödsinn, Schwesterchen. Es gibt immer Möglichkeiten. Ich weiß, als ich nach Kalifornien gegangen bin, warst du erst zehn, aber jetzt ist es Zeit, dass ich dir das beibringe, was eine ältere Schwester an eine jüngere weitergeben sollte.«
    Adalee musste lachen. »Zum Beispiel, wie man sich Hausarrest einhandelt oder wie man es anstellt, dass alle Frauen in der Stadt böse auf einen sind?«
    »Stopp mal, nicht alle Frauen. Ich habe - ich hatte auch viele Freundinnen. Aber die meisten von ihnen sind weggezogen.« Maisy stand auf. »Komm, lass uns Pool-Billard spielen!«
    »Die Tische sind alle besetzt.« Adalee setzte sich auf einen Barhocker. »Außerdem bin ich nicht in der Stimmung dazu.«
    »Du darfst nicht zulassen, dass irgendein Kerl dir die Laune verdirbt. Lektion zwei. Du darfst es so einfädeln, dass die Typen schlechte Laune kriegen oder dass sie sich einsam fühlen, aber nicht umgekehrt. Hast du deine ersten beiden Lektionen so weit verstanden?«
    Adalee sprang vom Hocker. »Ja, Madam.« Sie

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