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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Umweg in ihrer Lebensplanung, zu dem eine einzige impulsive Handlung sie gezwungen hatte.
    Seit dieser Nacht vor dreizehn Jahren hatte Riley nur mit ihrer Schwester gesprochen, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Es war leicht, Maisy die Schuld an dem Riss in ihrer Beziehung zu geben - schließlich war sie diejenige gewesen, die Palmetto Beach verlassen hatte, die nach Kalifornien gezogen war und sich weigerte, ihre Familie zu besuchen. Doch Riley war klar, dass es nicht die räumliche Distanz war, die sie von ihrer Schwester trennte, sondern dass die Bitterkeit und der Zorn sie einander entfremdet hatten.

Sieben
    Maisy
    Am wohlsten fühlte Maisy sich, wenn ihr in einer Bar die Männer Beachtung schenkten. Dann war sie in ihrem Element wie ein Fisch im Wasser. Bud's war das Lokal in Palmetto Beach, wo alle hingingen - eine Kombination aus Restaurant, Bar und Schwimmhalle, mit einem Teenagertreff draußen im Innenhof. Im Barraum war der Boden mit Erdnussschalen übersät, und die Tischplatten trugen eine dicke Schellackschicht. Maisy entdeckte einen alten Freund, Billy-Joe Caulfield. Während sie ihm zuwinkte, erinnerte sie sich an den Abend, als er sie im Innenhof angefleht hatte, mit ihm durchzubrennen, während Candy, seine damalige Freundin, zwei Tische weiter gesessen hatte. Irgendwann hatte Maisy gehört, dass er Candy schließlich geheiratet hatte. Angeblich hatten die beiden sogar Kinder.
    Als Billy-Joe sie erkannte, hob er die Augenbrauen. Er stand von seinem Tisch auf und kam zu Maisy und Adalee ans andere Ende der Bar herüber. Maisy hielt Augenkontakt mit ihm, bis er bei ihnen angelangt war.
    »Sieh mal einer an, Maisy Sheffield ist zurück und besucht uns in unserem guten, alten Palmetto Beach in Georgia. Was treibt dich denn von der fernen Küste hierher?«
    Maisy stand auf und schlang die Arme um Billy-Joe, vielleicht ein bisschen zu fest - immerhin war er ein verheirateter Mann. Sie erwartete, dass er ihre Umarmung erwidern würde, doch das tat er nicht. Stattdessen hielt er die Arme starr an den Seiten, während sie ihm um den Hals fiel. Verlegen und ärgerlich trat Maisy zur Seite. Fast hätte sie dabei ihren Barhocker umgestoßen.
    »Ich freue mich auch sehr, dich zu sehen. Wie geht's?« Maisy zwang sich zu einem förmlichen Tonfall, aber auch ihr entging nicht, dass sie nach dem reichlichen Alkoholgenuss ein wenig zu lallen begann.
    »Mir geht's prima. Bist du zu dem großen Fest in die Stadt gekommen?«
    »Natürlich. Das will ich doch auf keinen Fall verpassen.« Billy-Joe blickte über die Schulter zu dem Tisch mit den fünf Männern, von dem er gerade aufgestanden war. Alle fünf betrachteten Maisy. »Hat es einen bestimmten Grund, dass sie uns anstarren, als hätte ich Hörner auf dem Kopf?«, fragte sie.
    Dass die Männer sie zwar bemerkten, ihr aber keine bewundernden Blicke zuwarfen, verdarb Maisy den Abend und versetzte sie in schlechte Laune. Sie hatte mit Adalee herkommen, sich an die guten alten Zeiten erinnern und für die nötige Bettschwere ein paar Bierchen zischen wollen. Wegen des Jetlags nach ihrem Flug wäre sie sonst erst sehr spät eingeschlafen.
    »Sie überlegen einfach, ob du es wirklich bist.« Billy-Joes Hand wanderte durch die Luft, als fände er keinen Platz, wo sie zur Ruhe kommen konnte, als wolle er Maisy berühren, dürfe es aber nicht. Dieser Gedanke stimmte Maisy versöhnlich.
    »Ja, ich bin es wirklich.« Lächelnd legte sie den Kopf ein wenig schräg.
    Als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung sah, drehte Maisy sich um und wäre fast gestolpert. Sie schaute in das Gesicht von Lila Carter. Lila hielt ein volles Bierglas in der Hand und grinste bösartig. »Ach nee, wer beehrt uns denn da endlich mal wieder? Unser Fräulein Ballkönigin. Maisy Sheffield, die Frau, die von der Männerwelt in Palmetto Beach so angehimmelt wurde wie keine andere.« Lila verbeugte sich spöttisch und verschüttete dabei Bier auf dem klebrigen Dielenboden.
    Maisy machte auf den Erdnussschalen zwei Schritte rückwärts, um kein Bier abzukriegen. »Wie charmant, Lila. Einfach bezaubernd. Ganz große Klasse - wie immer.«
    Lila drehte sich um. An dem runden Tisch hinter ihr saßen sechs Frauen. »Also, Mädels, sperrt eure Männer ein!«, rief sie ihnen zu. »Maisy Sheffield ist wieder in der Stadt.«
    Maisy wurde flau. Tapfer verbarg sie ihre Verlegenheit. Ihr Ruf hatte sich offenbar nicht geändert. Jetzt holte er sie ein.
    Sie setzte sich wieder auf ihren Barhocker und schaute ihre

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