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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Mama fahren.«
    Sie betraten den Lagerraum, wo Adalee sich einen Platz für ihr Projekt freigeräumt hatte. Sie hatte mehrere Tafeln nebeneinandergestellt, um die Chronik des Hauses darzustellen. Seit Riley das Werk gestern betrachtet hatte, hatte Adalee schon weiter daran gearbeitet. Einige Fotos waren mit Stoff oder Treibholzstöckchen gerahmt. Lächelnd machte Adalee eine Verbeugung. »Gefällt's dir?«
    »Adalee, mir bleibt die Spucke weg. Wo hast du das gelernt?«
    »Na ja, ich studiere ja schließlich Raumgestaltung - das ist der einzige Kurs, den ich bestanden habe -, und da muss ich dauernd mit solchen Mitteln arbeiten.«
    »Hast du das Material, das ich dir gegeben hatte, komplett verwendet?«
    »Ja, und dann bin ich in die Bibliothek gegangen, um die Lücken zu füllen ... Jetzt sind nur noch ein paar übrig. Zum Beispiel kriege ich nicht raus, wer achtzehnhundertzweiundneunzig im Haus gewohnt hat. Da stand es noch auf der Plantage ... Vielleicht hat es leer gestanden.«
    »Was glaubst du, wann Mrs Lithgow hier gewohnt hat?«
    Adalee deutete auf ein Schwarzweißfoto des Hauses. Davor stand mit eingeschalteten Scheinwerfern ein altertümliches schwarzes Auto. »Das ist ein Plymouth von neunzehnhundertsechsundzwanzig. Hab ich im Internet recherchiert. Ich glaube, Mrs Lithgow gehört zur Familie Wentworth, aber ich kriege nicht heraus, ob sie ein Kind war oder eine Kusine ... Ich dachte, wir könnten vielleicht im Verandah House fragen, ob sie ihren Mädchennamen wissen.«
    »Gut gemacht.« Riley betrachtete die Fotos, die Familiennamen. »Du überraschst mich, Adalee. Deine Arbeit ist hervorragend.«
    »Danke. Mit den Logans habe ich aufgehört. Ich habe angerufen und Mrs Logan auf den AB gesprochen, und sie hat mir ein Foto rübergefaxt.« Adalee deutete auf ein leeres Rechteck, das von leuchtend grünem Stoff umrahmt war. »Ich habe es noch nicht aufgeklebt.«
    »Ja. Und was ist mit uns? Soll der Buchladen nicht mit in die Chronik?«
    »Ich denke ... Ach, ich überlege einfach noch. Vielleicht wäre es schön, eine ganze Tafel über unsere Familie zu machen.«
    »Super. Aber jetzt lass uns gehen, damit Mama nicht warten muss. Hast du Maisy schon gesehen?«
    »Nein, aber ihre Zimmertür war zu, sie ist also gestern Abend nach Hause gekommen.«
    »Das ist immerhin schon was, oder?« Riley legte Adalee die Hand auf den Arm. »Danke für deine Hilfe. Ich weiß, dass es eine hektische Zeit ist und dass ich ziemlich nervös bin, aber ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich für das bin, was du hier gezaubert hast.«
    »Es hat eigentlich viel mehr Spaß gemacht, als ich anfangs dachte.«
    »Es muss nicht alles Spaß machen, weißt du.«
    Adalee schüttelte den Kopf. »Für dich vielleicht nicht. Ehrlich, Riley, es muss nicht alles bloß langweilige, lästige Pflichterfüllung sein.«
    »Finde ich auch, aber manche Arbeiten sind das eben. Willst du mit mir zu Mama fahren, oder joggst du lieber zurück?«
    »Nein, wenn es nicht unbedingt sein muss. Wär toll, wenn du mich mitnehmen könntest.«
    Riley schaute nach dem Laden und sagte Ethel, sie sei in einer Stunde zurück und Maisy komme um zehn, um die Lesezirkel zu betreuen.
    »Ich finde, für die Betreuung unserer Gäste hat sie ein Händchen.« Ethel lachte selbst über ihre Anspielung.
    Riley seufzte. »Was soll ich bloß mit Maisy machen?«
    »Feuern kannst du sie im Augenblick nicht, oder?« Ethel steckte den Schlüssel in die Kasse und fing an, das Geld zu zählen.
    »Sehr witzig, Ethel. Bis nachher. Sagst du mir dann, wie viel wir gestern Abend eingenommen haben?«
    Riley und Adalee verließen den Laden durch die Hintertür und stiegen in den Wagen. Riley zwang sich, über das bevorstehende Treffen mit Mama nachzudenken. Sicher würde sie schlecht gelaunt sein, weil sie gestern Abend Nick Martin verpasst hatte. Sie blickte zu ihrer Schwester hinüber. »Also, auf ins Vergnügen!«, sagte sie.
    Adalee lehnte den Kopf an die Kopfstütze. »Deine Definition von Vergnügen ist ziemlich schräg.«
    Riley lachte. »Ja, kann sein.«
    »Aber ernsthaft, seit wann machst du dir solche Sorgen, dass du Mama aufregen könntest? Früher hast du dir doch manchmal einen Spaß daraus gemacht, Mama ›Kummer und Pein‹ zu bereiten.« Adalee zitierte die Worte ihrer Mutter, die sie einmal am Esstisch gesagt hatte, als Riley ihre Leber mit Zwiebeln nicht essen wollte. Daraufhin hatten die Schwestern jahrelang über »Kummer und Pein« des Lebens geklagt.
    Riley spürte,

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