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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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wie gern sie sich verteidigt und alles erklärt hätte. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Adalee. Manche Erfahrungen haben mich einfach verändert. Es reizt mich nicht mehr, mich mit Mama zu zanken oder sie auszutricksen. Vielleicht könntest du es ja auch mal mit ein bisschen Sanftmut versuchen.«
    »Ich? Willst du mir Vorhaltungen machen?«
    Riley schwieg, bis der Wagen in die Auffahrt einbog. »Nein, ich mache dir ganz bestimmt keine Vorhaltungen, Adalee. Aber du hast gefragt, warum ich Mama auf keinen Fall aufregen möchte. Das Leben ändert sich - das ist die beste Antwort, die mir darauf einfällt.«
    Adalee starrte durch die Windschutzscheibe. »Manchmal wünsche ich mir, dass das Leben genau so bleibt, wie es gerade ist; und manchmal kann ich es gar nicht abwarten, zur nächsten Phase überzugehen.«
    »Das kenne ich«, meinte Riley. »Das ist, als lese man einen Roman. Manchmal will man unbedingt wissen, was als Nächstes passiert, und dann wieder soll das Buch nie aufhören.«
    Adalee schüttelte den Kopf. »Du und deine Bücher.« Sie öffnete die Beifahrertür, zögerte dann aber. »Ich bin wirklich froh, dass ich hier bin, auch wenn das vielleicht nicht so aussieht.«
    Riley lächelte ihrer kleinen Schwester zu. »Ich freue mich auch, dass du hier bist.«
    Adalee sprang aus dem Auto und rief über die Schulter: »Aber ich kann diese Besprechungen mit Mama nicht ausstehen!«
    Riley lachte und folgte ihrer Schwester ins Elternhaus.

Dreizehn
    Maisy
    Maisy stand auf der Veranda und blickte in den Garten. Ihre Schwestern waren schon fünf Minuten überfällig, und sie horchte auf das Geräusch des Autos. Sie konnte sich jedes Wort vorstellen, das Riley sagen, jede Geste, die sie machen würde. Dass Maisy mit Nick Martin ausgegangen war, würde sie keinesfalls erwähnen, sondern ihr Missfallen stumm zu erkennen geben. Früher hatte Maisy keine bessere Freundin gehabt als ihre Schwester Riley. Da war Mama diejenige gewesen, die sie mit Blicken oder Worten getadelt hatte. Doch schon vor langer Zeit hatte Maisy entschieden, dass ihre Mutter ihr zwar Schuldgefühle einreden, nicht jedoch ihr Verhalten kontrollieren konnte. Bereits als Kind hatte sie beschlossen, nur das zu tun, was sie selbst wollte. Mama konnte sie nicht zwingen, am Abend zu Hause zu bleiben oder einen Jungen nicht zu küssen oder mit siebzehn noch kein Bier zu trinken.
    Nur ihr Vater hatte es geschafft, Maisy zu bremsen. Sie gehorchte ihm meistens aufs Wort. Sie hatte nie verstanden, warum seine Liebe und seine Zustimmung ihr mehr bedeuteten als die ihrer Mutter, aber so war es. Seine Anerkennung zu verlieren war schlimmer als tausend Wochenenden Hausarrest. Das letzte Mal, als sie sich ihm widersetzt hatte, war am Abend mit Mack am Strandfeuer gewesen.
    Mack.
    Seit dem Augenblick, als sie Mack im Buchladen gesehen hatte, dachte sie weniger über Peter nach. Es war, als hätte ein Fieber seinen Höhepunkt überschritten. Sie hatte nicht einmal versucht, Peter noch mal anzurufen.
    Kies knirschte, und ein Motorengeräusch zog Maisy auf den Rasen hinunter. Adalee und Riley stiegen lachend aus dem Auto.
    »Was ist denn bloß so lustig?«, fragte Maisy.
    Beide schauten sie an. Adalee sprach als Erste. »Warum bist du so schlecht gelaunt? Du bist doch die, die sich gestern Abend einen Kerl geangelt hat.«
    »Warum sagst du das, Adalee? Das ist doch lachhaft.«
    »Jetzt reicht's aber!«, unterbrach Riley ihre Schwestern leise. »Gehen wir zu Mama! Wir sind schon sieben Minuten zu spät dran.«
    Gemeinsam betraten die Schwestern das Wohnzimmer. Gerade hatte die Physiotherapeutin Kitsy bei ihren morgendlichen Dehnübungen geholfen. Alle drei gaben ihrer Mama einen Kuss und setzten sich dann auf ihre angestammten Plätze. Riley beugte sich näher zu Kitsy. »Hast du dein Frühstück aufgegessen?«
    »Ja«, sagte Kitsy. »Hör auf, so ein Theater um mich zu machen!«
    »Du brauchst das Protein für die Heilung. Ich mache kein Theater.« Riley half Kitsy, sich im Bett aufzusetzen.
    Kitsy lehnte sich in die Kissen zurück. »Also, als Erstes möchte ich etwas klären.«
    Die Schwestern schauten sich an.
    »Adalee Louise Sheffield, du solltest doch wissen, dass du mir nichts verheimlichen kannst. Das habe ich dir schon gesagt, als du klein warst und ich die zerbrochene Porzellantasse zwischen deiner Unterwäsche gefunden habe. Ich weiß, dass du mit Alkohol am Steuer erwischt worden bist. Ich habe einen Rechtsbeistand für dich organisiert. Du

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