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Unsere Claudia

Unsere Claudia

Titel: Unsere Claudia
Autoren: Berte Bratt
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herpassen – famos, Claudia. Du mußt die Lösung auch einschicken!“
    „Nein, das geht nicht, wir lösen sie ja zusammen“, sagte Claudia. „Ich könnte sie doch unmöglich allein finden, so wenig Schwedisch, wie ich kann.“
    „Wir schicken sie zusammen ein“, meinte Ulla. „Und dann fliegen wir nach Paris!“ fügte sie lachend hinzu.
    Claudia und Ulla waren für alles andere blind und taub. Es machte gewaltigen Spaß!
    „Geburtsort einer schwedischen Königin“, sagte Ulla. „Nun mal los, Karin.das ist was für dich! Wenn Claudia die deutschen Städte kann, dann kannst du wohl die schwedischen Königinnen?“
    „Usch, laß mich in Frieden mit der blöden Aufgabe“, fauchte Karin. Sie war stark davon in Anspruch genommen, neue Senkel in ihre Schlittschuhstiefel einzuziehen.
    „Paßt hier ein M her?“ fragte Claudia.
    „Wieso meinst du?“
    „Ja – ich denke an Marseille – Königin Desideria, weißt du – Désirée Clary aus Marseille…“
    „Ein Punkt für Claudia!“ lachte Ulla. „Aber das nächste muß ich doch wohl ‘rauskriegen: Lesen Sie einen nordischen Mädchennamen rückwärts und finden Sie den Namen eines Landes.“
    Ulla schrieb reihenweise Namen auf und begann von hinten zu lesen und lachte sich schier kaputt über die Ergebnisse. Ave, Asie, Dirgni, Allu, Nirak…
    „Halt“, rief Claudia, „gibt es bei euch nicht einen Namen, der nur Kari heißt, ohne n – dann käme nämlich nicht Nirak, sondern Irak heraus, und dann hätten wir ein I…“
    „Hurra!“ schrie Ulla. „Es stimmt – es stimmt!“ Nachdem sie ein paar Stunden so überlegt und herumgerätselt hatten, war die Aufgabe gelöst. Die letzte Stadt sollte wieder eine deutsche sein.
    „Zentrum für Lebkuchen und Spielzeug“, las Ulla vor, und da schoß Claudia sofort mit „Nürnberg“ heraus.
    Und von sämtlichen Anfangsbuchstaben sollte man den Namen eines „Fjällmassivs in Skandinavien“ bilden – und Ulla buchstabierte siegesstolz „Jotunheimen“.
    „Siehst du – Jena, Oran, Tundra, Uganda, Nil, Haparanda, Euphrat – ja, das muß doch der Euphrat sein, da steht ja ,fließt durch Nummer acht’ und acht ist der Irak – also: Euphrat – Irak, Marseille, Edinburgh, Nürnberg.“
    „Sagt mal, wollt ihr den ganzen Tag dasitzen und Stubenhocker spielen?“ fragte Karin mißmutig. „Hat Claudia immer noch nicht ihr ganzes Wissen an den Mann gebracht?“
    „Aber Karin!“ rief Ulla. „Was fällt dir denn ein?“
    Da nahm Karin sich zusammen und rang sich ein Lächeln ab.
    „Ach, gar nichts“, sagte sie. „Es ist nur so langweilig, drinnen zu sitzen. Jetzt schneit es nicht mehr so dicht. Wollen wir nicht gehen? Schlittschuhlaufen hat keinen Zweck bei diesem Wetter, aber wir könnten ja mit den Skiern ‘rausgehen!“
    Claudia wollte daheimbleiben. Sie war nicht weit genug im Skilaufen und würde die beiden andern nur hemmen.
    Statt dessen holte sie für Tante Helga ein. Sie ging und lächelte vor sich hin. Wenn nun Ulla und sie einen der Preise gewännen?
    Man stelle sich bloß mal vor – eine Flugreise – ja, wenn auch nicht gerade nach Paris, dann aber vielleicht nach Kopenhagen oder Oslo… das würde doch wahnsinnigen Spaß machen!
    Vielleicht würde Ulla sich auch als eine angenehme Reisegefährtin entpuppen. Claudia kannte sie kaum. Karin hatte sie auf der Eisbahn kennengelernt. Sie gingen nicht in dieselbe Schule, und sie wußten nur sehr wenig voneinander. Es war eine ausgesprochene Sportkameradschaft und nichts weiter.
    Wie es wohl wäre, mit Ulla nach Kopenhagen zu fliegen?
    Da mußte Claudia über sich selber lachen. Ging sie nicht tatsächlich herum und nahm den Preis schon auf Vorschuß? Sie schüttelte ihren Wunschtraum ab und wiederholte vor sich selbst, was sie im Geschäft sagen mußte:
    „Ein Pfund grüne Erbsen, zwanzig Eier und ein halbes Pfund Speck.“
    Ja, denn morgen war Donnerstag, und donnerstags ißt ganz Schweden grüne Erbsensuppe und winzig kleine Pfannkuchen mit Eingemachtem.

Mit dem Eichhörnchen auf der Schulter
     
     
    Tante Helga kam aus der Mangelstube herunter. In der Küche fand sie die beiden Mädchen – Karin eifrig damit beschäftigt, ihre Skistiefel mit Fett einzuschmieren und Claudia mit den Händen in der Waschschüssel.
    „Wie seid ihr fleißig!“ sagte Tante Helga. „Ich dachte übrigens, du seiest mit Bertil draußen, Claudia.“
    „Das war ich auch“, lachte Claudia. Sie nahm die Hände aus dem Seifenschaum. „Aber dann gab es leider eine
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