Unsere feuerrote Hexe
Person, die immer noch wie in Gedanken aufs Meer schaut. Eine kräftige Windböe weht ihr die Kapuze vom Kopf – fasziniert betrachte ich die langen roten Locken, die jetzt wild im Wind wehen.
„Heather!“, ich halte es nicht mehr aus und rufe ihren Namen. Ich bin nur noch zehn Meter von ihr entfernt, doch ich bin nicht sicher, ob sie mich bei dem tobenden Meer und dem Sturm hören kann.
Ruckartig fliegt ihr Kopf zu mir herum, ihre Augen weiten sich ungläubig, als sie mich sieht.
Ich laufe schnell die restlichen Meter zu ihr und bleibe dann etwas unsicher vor ihr stehen.
‚Wie wird sie reagieren?’ , ich beiße mir nervös auf der Unterlippe herum und fahre mir mit der Hand durch die Haare.
„Alexander“, sie sieht mich immer noch total ungläubig an, ich versinke kurz in ihren faszinierenden Augen.
‚Blaugrün …’
„Ich… also… ich bin gekommen… also…“, beginne ich zu stottern.
‚Jetzt reiß dich aber mal zusammen’ ,
„Also… ich… ich bin gekommen, um dich zu sehen“, stammele ich dann heraus.
Heather zieht etwas spöttisch die Augenbrauen hoch. „Gut, das hast du ja nun getan. Und jetzt?“
„Mir ist einiges klar geworden, Heather“, fahre ich fort.
„Und was?“, sie kommt jetzt einen Schritt näher, mein Herzschlag überschlägt sich fast vor Aufregung.
‚Sie ist so schön, so unfassbar schön’ , kommt es mir immer wieder in den Sinn. Ich würde sie gerne berühren, sie an mich drücken – und küssen, aber das traue ich mich nicht.
„Ich möchte, dass du mit mir mitkommst… ich möchte mir dir und den Kindern leben… ich…“, stottere ich weiter.
Heather lächelt mich auf ihre unvergleichliche Art an. „Sag’ es, Alexander...“, ihre Stimme klingt so sanft und zärtlich, dass mir der Atem stehen bleibt.
„Ich liebe dich, Heather. Schon so lange…“, meine Stimme klingt rau und mein Herzschlag dröhnt laut in meinem Kopf.
„Und ich liebe dich“, in ihren Augen glitzert es, ich ziehe sie fest an mich und vergrabe mein Gesicht in ihren roten Locken. Ihr Duft, ihr wahnsinnig angenehmer Duft, ich inhaliere ihn förmlich und ihr Körper an meinem zu spüren, sie endlich in meinen Armen zu halten, treibt mir ebenfalls die Tränen in die Augen.
„Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht hab, das zu kapieren“, flüstere ich an ihrem Ohr.
Sie löst sich etwas von mir, jetzt rinnen ihr tatsächlich die Tränen über ihre Wangen. „Das kann dir auch leid tun…“
Ich beuge mich zu ihr hinunter und küsse ihr sanft die salzigen Tropfen von ihrer Haut. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich…“, murmele ich dabei.
Heather schlingt die Arme um meinen Hals und beginnt mich zärtlich zu küssen.
„Das reicht fürs Erste, ich hab’s kapiert. Küss mich jetzt lieber“, raunt sie an meinen Lippen und ich erfülle ihr diesen Wunsch nur allzu gerne.
Es reißt mich fast von den Beinen, als ich endlich wieder ihre weichen Lippen an meinen spüre. Ich ziehe sie so dicht an mich heran, wie es nur irgend geht. Wir küssen uns beide mit einer Leidenschaft, dass ich alles um mich rum vergesse.
„Mein Gott, ich hab dich so vermisst, Heat her“, stöhne ich in ihren Mund, als wir beide uns kurz lösen, um Luft zu holen.
„Ich dich auch“, flüstert sie leise. „Und die Kinder…“
„Die beiden werden ausflippen, wenn sie dich sehen ! Vor allem Ben. Ihm ging es nicht gut in den letzten Wochen.“
Heather schiebt mich erschrocken von sich. „Was ist mit Ben?“, ihre Augen weiten sich entsetzt.
„Er isst kaum mehr etwas und ist sehr verschlossen geworden… Zuerst haben wir geglaubt, es liegt am neuen Kindergarten, aber dann…“
„Neuer Kindergarten? Wieso denn das?“, hakt Heather sofort nach.
„Jessi wollte kein neues Kindermädchen mehr und hat Nele auf eine Privatschule geschickt, in der sie den ganzen Tag betreut wird. Und mit Ben hat sie das Gleiche veranstaltet“, antworte ich ihr geknickt.
Erneut steigen Tränen in Heathers Augen, diesmal aber wohl vor Wut, denn sie funkelt mich böse an. „Wie konntest du das zulassen? “
Ich bekomme zusätzlich noch einen zornigen Knuff gegen die Schulter .
„Ich wollte das auch verhindern, aber Jessica hat sie manipuliert“, antworte ich zerknirscht.
„Oh, die Armen! Kann man das irgendwie noch ändern? Dass sie nicht den ganzen Tag dort sein müssen? Ich bin doch jetzt wieder da“, sie schaut mich jetzt so herzerweichend an, dass ich ihr sofort jeden Wunsch auf der
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