Unsere feuerrote Hexe
Ein bisschen anstrengen solltest du dich schon“, ich bekomme einen festen Biss in meine Schulter. „Und außerdem solltest du deine Entscheidung allein treffen.“
„Ich liebe dich, Heather. Ich hab es anfangs nur nicht wahrhaben wollen .“
„Weiß ich“, grinst sie mich dann frech an. „Aber wie geht es jetzt weiter? Du sagst, du suchst noch ein Haus. Also lebst du noch mit Jessica zusammen?“, fragt sie vorsichtig nach.
„Ja. Ich kann schlecht mit den Kindern in ein Hotel ziehen. Aber es gibt Häuser, die sofort zu beziehen sind. Wäre es schlimm für dich, bis wir etwas Passendes gefunden haben, ein Appartement zu bewohnen? Oder möchtest du so lange noch hier bleiben?“
„Nein, das ist okay. Ich will nur Nele und Ben wieder sehen .“
„Es wird nur vorübergehend sein. Und ich werde dich ganz oft mit den Kindern besuchen“, verspreche ich ihr.
„Das will ich dir auch raten !“
Ein lautes Poltern an der Türe lässt uns zusammenschrecken. „Hey, ihr quatscht ja da drin“, hört man eine vergnügte Frauenstimme. „Dann könnt ihr auch runter kommen.“
„Das ist Maureen“, erklärt Heather mir entschuldigend.
„Wir kommen gleich“, ruft sie in Richtung Türe.
„Tun wir das?“, raune ich ihr zu und Heather kichert leise. Ich gebe ihr noch einen leidenschaftlichen Kuss, dann hebe ich sie sanft aus der Wanne.
„Megan wird deine Sachen schon in mein Zimmer gebracht haben“, erklärt Heather mir dann, als wir in Bademänteln über den breiten Korridor gehen.
„Dann hat hier also keiner was dagegen, dass ich bei dir schlafe?“, ich atme erleichtert auf und hatte mich schon gefragt, wo ich für die Nacht ein Zimmer herbekomme.
„Nein“, Heather runzelt die Stirn. „Warum sollte jemand was dagegen haben?“
„Na ja, also… ähm… es hätte ja sein können, wir sind nicht verheiratet und so…“
„Alexander“, sie bleibt stehen und ich kann sehen, dass es in ihren Augen vergnügt aufblitzt. „Wir sind nicht katholisch.“
Dann öffnet sie eine Türe und schiebt mich in ein Zimmer. Das große Himmelbett springt mir sofort ins Auge, an den Fenstern sind lange weiße Gardinen angebracht und insgesamt wirkt es hell und freundlich.
„Ich hab es eingerichtet“, erklärt Heather mir dann auch sofort. „Wir durften jeder ein Zimmer nach unseren Wünschen gestalten, was zur Folge hat, dass hier alles ein kunterbunter Mix ist“, gluckst sie. „Du solltest mal das Zimmer von Amy sehen, Maureens jüngster Tochter. Nele würde es gefallen. Alles in pink, alles Barbie. Vielleicht können wir ja mal mit den beiden herkommen.“
„Das würde Nele und Ben bestimmt gefallen“, stimme ich ihr zu. „Und ich denke, sie würden große Augen machen“, ich ziehe Heather wieder in meine Arme, es ist zu verlockend, sie zu berühren und zu küssen. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass das alles hier wahr ist“, gestehe ich ihr.
„Ich auch nicht. Du hast aber auch eine lange Leitung .“
„Wie bitte?“, ich schaue sie empört an, hebe sie über meine Schulter und schmeiße sie aufs Bett. „Sag das noch einmal und du wirst dein blaues Wunder erleben“, drohe ich ihr und fange an, sie zu kitzeln.
„Nicht“, prustet sie los, dann lasse ich aber von ihr ab.
„Wir sollten deine Familie nicht länger warten lassen“ , ich klaue mir noch einen Kuss von ihren sinnlichen Lippen.
„Die warten nicht, keine Sorge“, grinst Heather. „Wenn wir nicht kommen, wissen die Bescheid.“
Ich springe direkt vom Bett auf und suche meine Sachen, mir ist das doch sehr unangenehm. „Wir sollten essen gehen“, sage ich etwas verlegen.
„Okay“, gluckst Heather.
Sie nimmt meine Hand, als wir einen großen Saal betreten und mir verschlägt es erneut den Atem. Schon der Weg zu diesem riesigen Raum war eine kleine Odyssee. Ich hab mich immer wieder staunend umgesehen, mir die Rüstungen und alten Gemälde angeschaut, von denen einige die Familiengeschichte der Ó Briains erzählen.
„Ah, da seid ihr ja“, Mave erhebt sich von ihrem Platz, selbstredend sitzt sie am Kopf einer langen Tafel und kommt auf uns zu. Ich hätte sie fast kaum wieder erkannt. Jetzt trägt sie ein elegantes Kostüm, was mit Sicherheit von einem bekannten Designer stammt und ein kleines Vermögen gekostet haben muss. Immerhin war ich oft genug mit Jessi shoppen, um das zu erkennen.
Ihre wilden roten Haare sind zu einem ordentlichen Knoten zusammengesteckt.
„Wie ich höre, habt ihr alles klären
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