Unsere feuerrote Hexe
heftig und krabbelt zu Heather ins Bett. Er kuschelt sich dicht an sie und Heather schreit leise auf. Als Ben erschrocken zurückweicht, hält sie ihn aber fest. „Nein, bleib so liegen, Schatz“ .
Ich kann sehen, dass sie Tränen in den Augen hat und einmal kurz das Gesicht verzieht, als er sich wieder anschmiegt, aber sie haucht ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Bei so einer Pflege geht es mir morgen schon besser“, krächzt sie leise.
„Das denke ich auch“, sagt Hannah, dann wendet sie sich an Nele und Ben. „Ich muss Heather wieder Salbe auftragen. Ich würde gerne, dass ihr dann aus dem Zimmer geht, okay?“
„Okay“, nickt Nele und gibt Heather einen Kuss auf die Stirn. „Hoffentlich geht es dir morgen wirklich besser.“
„Bestimmt…“
Ben verlässt nur unwillig das Bett, ich verspreche ihm, dass er nachher noch einmal zu Heather darf.
Zusammen mit Hannah entkleide ich sie vorsichtig, Heather zuckt ein paar Mal zusammen, doch sie sagt weiter keinen Ton. Dabei muss sie wirklich große Schmerzen haben, ich hab noch nie so viele Blutergüsse gesehen. Auch ihre Hände sind sehr lädiert, die Fingernägel sind fast allesamt abgebrochen und teilweise eingerissen, es ist nicht schwer zu erraten, dass sie sich offensichtlich krampfhaft versucht hat, festzuhalten.
Als wir endlich fertig sind, ist Heather schweißgebadet.
„Tut mir leid, dass wir dich so quälen müssen“, sagt Hannah mitfühlend.
„Macht nichts, ich bin ja selbst schuld“, flüstert Heather leise. Ihre Augen sehen müde aus und sie wirkt total erschöpft. Ich schlucke und schaue Hannah ängstlich an.
„Ist es normal, dass sie so fertig ist?“, ich versuche die Panik zu unterdrücken.
„Das kommt von der Gehirnerschütterung“, erklärt sie mir. „Bitte mache dir nicht zu viele Sorgen.“
„Okay“, doch so richtig überzeugt bin ich nicht.
Wie versprochen dürfen Nele und Ben noch einmal zu Heather. Sie bemüht sich krampfhaft, die Augen offen zu lassen, als die beiden dann schließlich wieder gehen, schläft sie augenblicklich ein.
Ich geselle mich noch kurz zu den anderen in den Salon, doch ich kann mich kaum auf die Gespräche konzentrieren. Jamie ist sehr aufmerksam mir gegenüber, scheinbar tut ihm die Sache von eben immer noch leid, ich versuche aber, ihm den Eindruck zu vermitteln, dass wirklich alles okay ist.
Als ich Nele und Ben ins Bett gebracht habe, gehe auch ich schlafen. Wie vorhin hat sich Heather nicht mehr gerührt und liegt in der gleichen Position.
So langsam merke auch ich die Müdigkeit in mir hochkriechen. Der Tag hatte es wirklich in sich und trotz aller Sorge dämmere ich langsam in einen traumlosen Schlaf.
Ich bin richtig erschrocken, als ich am nächsten Morgen merke, dass ich wirklich die ganze Nacht durchgeschlafen habe. Sofort sehe ich zu Heather hinüber, die auch noch nicht wach ist, doch sie wird langsam unruhiger.
Ich bleibe noch eine Weile liegen und beobachte sie, kurze Zeit später schlägt sie dann tatsächlich die Augen auf.
Als ich in dieses tiefe Grün schaue, schlägt mein Herz ein Tick schneller.
„Wie fühlst du dich?“
„Besser. Mein Kopf tut noch etwas weh, aber nicht mehr so schlimm wie gestern. Hannah hat gute Arbeit geleistet.“
Ich beuge mich zu ihr hinübe r und küsse sie vorsichtig. „Das freut mich, Schatz.“
Sie versucht sich etwas zu strecken, doch augenblicklich zuckt sie zusammen.
„Hast du Schmerzen?“
„Ein bisschen“, Heather versucht wieder zu lächeln, doch es gelingt ihr nicht besonders überzeugend. „Ich würde gerne duschen gehen. Kannst du mir vielleicht helfen?“
„Nichts lieber als das… Aber glaubst du wirklich, dass das so eine gute Idee wäre?“, hake ich besorgt nach.
„Ich würde es gerne versuchen .“
„Okay. Aber wenn es gar nicht geht, sagst du sofort Bescheid“, weise ich sie streng an.
„Ja“, versichert sie mir und ich stehe auf und gehe an ihre Bettseite. Ich lege einen Arm unter ihren Körper und ziehe sie mit dem anderen behutsam hoch.
Heather sagt kein Ton, doch ich kann spüren, dass sie zittert und sofort treten Schweißtropfen auf ihre Stirn.
„Wir lassen das besser, Darling. Du hast Schmerzen und die Verletzungen sind noch zu stark.“
„Bitte“, ihre Augen sehen mich flehend an und wie könnte ich diesem Blick widerstehen.
„Auf deine Verantwortung“, seufze ich auf.
Ich weiß gar nicht, wo ich sie anfassen soll, nur zu gut habe ich in Erinnerung, wo sie überall Hämatome und
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