Unsere feuerrote Hexe
bitten, dass sie euch mitnehmen“, ich wuschele den beiden durch die Haare.
„Und was ist mit dir?“, fragt Heather mich müde und greift nach meiner Hand. „Hast du andere Pläne?“
„Ich würde lieber hier bei dir bleiben, Maus“, zärtlich streichele ich ihr durch die Locken.
„Das musst du nicht. Hannah und Hazel sind doch hier. Und ich bin müde, du wirst nicht viel von mir haben“, sie versucht ein Lächeln, es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie schwer es ihr fällt.
„Ich weiß nicht…“, antworte ich. Ich bin hin- und hergerissen. Der Gedanke, Heather hier mit Schmerzen liegen zu wissen, während ich mich mit den anderen amüsiere, behagt mir gar nicht.
„Komm doch mit, Papa“, bittet Nele mich.
„Ja“, bestätigt mir auch Ben.
„Geh schon“, Heather drückt meine Hand. „Ich werde sowieso schlafen .“
„Ist das wirklich okay für dich?“
„Absolut. Und jetzt los mit euch“, versichert Heather mir nochmals.
Ich hauche ihr einen Kuss auf die Lippen und bin mir noch nicht einmal sicher, ob Heather davon überhaupt noch etwas mitbekommt, denn sie scheint bereits eingeschlafen zu sein.
Leise schleiche ich mich mit Ben und Nele aus dem Zimmer. Ich ziehe ihnen wetterfeste Sachen an und gehe mit ihnen zu den anderen in die Halle.
„Kommst du mit?“, fragt Maureen mich freundlich.
„Ja, Heather hat mich quasi rausgeschmissen“, antworte ich wahrheitsgemäß.
„Glaub mir, schlafen ist das Beste, was sie für ihre Gesundheit tun kann“, Maureen hakt sich bei mir unter.
Mit mehreren Autos fahren wir dann zu Angus’ Farm. Nele und Ben sind schon ganz aufgeregt, sie waren noch ni cht auf einem Bauernhof, Jessi war dies nie recht, zuviel Dreck und Gestank.
Angus’ ist ein brummiger, alter Farmer, seine Augen haben aber einen warmen Ausdruck und hinter der knurrigen Fassade scheint ein guter Kern zu stecken.
Er zeigt uns die Ställe, wo die kleinen Pferdchen stehen. Die Ó Briains kennen sich hier schon gut aus und Lilly und Jamie zeigen den Kindern, wie sie die Ponys striegeln und satteln müssen.
Nele und Ben schauen sich das alles mit weit aufgerissenen Augen und Mündern an, zusammen mit ihnen kümmere ich mich dann um Daisy, eine liebe kleine Ponystute.
Ich muss zugeben, dass mir das auch alles total fremd ist, aber ich will mir keine Blöße geben und Jamie hat ein Auge darauf, dass ich Daisy nicht irgendwie falsch behandele. Gott sei Dank ist das Pony wirklich sehr brav und mit der Unterstützung von Heathers Schwager haben wir sie schließlich startklar gemacht.
Angus’ Weiden sind riesig und so führen wie die Ponys mit den Kindern obendrauf über die grünen Wiesen. Zuerst ist Nele dran und Ben darf Daisy mit mir zusammen führen. Schon nach kurzer Zeit strahlt sie übers ganze Gesicht. Maureen, Lilly, Jamie und Robert sind sehr bemüht um sie und fragen sie immer wieder, ob alles in Ordnung ist.
Zu meinem Schreck klingelt auf einmal mein Handy und hastig taste ich danach. Ich habe Angst, dass Daisy sich erschrickt, aber die Ponydame lässt alles völlig kalt.
Verwundert stelle ich fest, dass es Jessica ist, ich schaue auf die Uhr, in Los Angeles ist es gerade vier Uhr in der Nacht.
„Ja?“, frage ich verblüfft.
„Hallo Alexander. Stör ich?“, fragt sie unsicher.
„Nein, überhaupt nicht. Aber warum liegst du nicht im Bett?“
„Na, ich dachte, jetzt sind die Kinder auf jeden Fall wach“, kommt es aus der Leitung und ich bin richtig baff. „Sind die beiden in der Nähe?“
„Kann man sagen… Nele reitet gerade auf einem Pony.“
„Oh“, stößt Jessi hervor, ich kann mir ihr überraschtes Gesicht gut vorstellen. Gespannt warte ich ab, ob sie etwas dagegen hat. „Gefällt es ihr?“
„Ich denke schon. Warte, ich gebe sie dir“, lächelnd reiche ich mein Handy weiter. Nele ist etwas unsicher, ob sie wirklich einhändig weiter reiten kann, doch ich versichere ihr, gut aufzupassen. Die Unsicherheit ist schnell verflogen, begeistert berichtet sie Jessi über den Ausritt und die Zeit auf der Burg. Auch Heathers Unfall kommt zur Sprache.
Ben erzählt Jessi ebenfalls von Heather, er erzählt ganz hastig, man kann deutlich spüren, wie sehr in ihr Unfall noch beschäftigt, dann bekomme ich das Handy von ihm zurück. „Mama will dich sprechen…“
„Das tut mir leid mit Heather. Wie geht es ihr?“, erkundigt Jessica sich höflich.
„Ich denke, es geht ihr schlechter als sie zugibt“, antworte ich wahrheitsgemäß.
„Fahrt ihr
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