Unsere feuerrote Hexe
büßen“, Heather zappelnd lachend in meinen Armen, doch ich denke gar nicht daran, sie noch einmal davon kommen zu lassen. „Erst heiß machen und dann verschwinden, das geht nicht“, mit Schwung öffne ich die Türe zum Schlafzimmer und schmeiße das prustende Etwas aufs Bett.
„Tu das nie wieder!“, maule ich und lasse mich auf sie fallen.
„Au!“, lacht sie laut auf, dann wird sie aber schnell ernst.
„Bin ich spießig?“, fragt sie dann wieder. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich sehr schnell und ein Kribbeln läuft durch meinen Körper, als sie so unter mir liegt.
„Nein“, murmele ich und beginne sie gierig zu küssen. „Ganz bestimmt nicht…“
Ich genieße die seltenen Stunden, wenn Nele und Ben nicht im Haus sind. Heather und ich brauchen keine Rücksicht zu nehmen und wir sind diesmal sogar richtig laut. Aber anders geht es auch nicht, ich bin wie ausgehungert nach ihr und ihr geht es offensichtlich auch nicht anders.
Wir atmen beide sehr schwer, als wir schließlich zur Ruhe kommen. Dann legt sich Heather auf meinen Bauch und schaut mich treu an. „Alexander?“
„Hm?“
„Was ist spießig?“
„Lilly ist da!“, schreit Heather aufgeregt in den Hörer und mir fällt bald das Telefon aus der Hand.
„Maureen hat sie Lilly genannt? Wie schön“, freue ich mich mit ihr über den neusten Familienzuwachs.
„Ja“, ich höre, dass Heather jetzt doch schlucken muss. „Lilly sollte eigentlich die Patin werden…“
„Sie würde sich sehr darüber freuen .“
„Ja, bestimmt“, ich kann hören, dass Heather weint, dann räuspert sie sich. „Es ging sehr schnell, wir haben es gerade noch so ins Krankenhaus geschafft“, erzählt sie aufgeregt. „Und Jamie ist völlig aus dem Häuschen.“
„Das glaube ich. Ich rufe ihn heute Abend mal an.“
Nele und Ben sind froh, als Heather dann zwei Tage später wieder zurück ist. Jedes Mal, wenn sie nach Irland fliegt, zählen sie schon die Stunden, bis sie wiederkehrt. Heather hat viele Fotos von der kleinen Lilly gemacht, sie hat einen ganz zarten roten Flaum auf dem Kopf.
„Jamie meint, sie wäre mit Abstand das hässlichste Baby, das er je gesehen hat“, grinst Hea ther.
„Wie bitte?“, ich schaue sie entrüstet an.
„Du kennst ihn doch. Aber er liebt die Kleine heiß und innig. Es war sehr schwer, ihm seine kleine Tochter überhaupt mal aus dem Arm zu nehmen.“
„Wann können wir mal das Baby angucken?“, fragt Ben mit Bettelblick.
„In den Herbstferien fahren wir alle zusammen für zwei Wochen auf die Burg“, verspricht Heather ihm.
„Das ist noc h so lange“, mein kleiner Sohn ist enttäuscht.
Ich kann ihn verstehen, auch ich würde gerne hinfahren und alle wieder sehen. Doch erst einmal kommen die Sommerferien. Nele und Ben werden mit Herbert und Susanne zusammen für drei Wochen nach Los Angeles fliegen. Ich sehe dem Ganzen mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Drei Wochen ohne die beiden, das wird sehr hart werden. Andererseits werden Heather und ich dann ebenfalls in Urlaub fahren. Das erste Mal, das wir beide mal längere Zeit nur für uns sind und darauf freue ich mich schon ungemein.
In den letzten drei Ferienwochen wird uns Robert für ein paar Tage besuchen. Er will mit den Kindern nach Italien und macht bei uns dann jeweils Zwischenstopps.
Und es wird wie erwartet. Nach einem sehr tränenreichen Abschied von Heather gewöhnen sich Nele und Ben in Los Angeles bei Jessica schnell ein. Schon zwei Tage später berichtet mir Nele begeistert von dem neuen Zuhause ihrer Mama. Jessica hat ein luxuriöses Penthouse gemietet und auch versprochen sich soviel Zeit wie möglich für die beiden zu nehmen.
Als sie dann wiederkommen, klingen ihre Berichte durchweg positiv. Jessica hat viel mit ihnen unternommen und sich Freiräume von ihrem Drehplan geschaffen. Ich frage mich insgeheim, warum das früher nicht auch gegangen ist, aber dann beschließe ich, mich nicht mehr darüber zu ärgern.
Auch der Name Phil taucht hin und wieder auf, doch ich hüte mich, bei den Kindern genauer nachzufragen. Allem Anschein nach scheint er wirklich der neue Partner von Jessica zu sein. Vielleicht wird Susanne Heather gegenüber ja mal mehr erzählen.
Zu meiner großen Verwunderung spricht Herbert Heather dann an, als sie die Kinder bei uns absetzen.
Ich gehe sofort auf Angriffstellung und würde ihm am liebsten das Wort verbieten, doch Susanne zwinkert mir zu und ich warte erst einmal ab.
„Heather…
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