Unsere feuerrote Hexe
Gedanken?’
Ich kann nur selbst über mich den Kopf schütteln, dann spreche ich sie leise an.
„Heather?“
Immer noch scheint sie mich nicht wahrzunehmen. Ein Lächeln umspielt ihre schönen vollen Lippen und si e schaut wie gebannt zu der Burg, die wir jetzt langsam hinter uns lassen.
„Heather?“
Sie zuckt zusammen und sieht mich entschuldigend an. „Verzeihung“, murmelt sie verlegen. „Haben Sie etwas gesagt?“
„Interessieren Sie sich für alte Gemäuer?“, frage ich sie überflüssigerweise.
„Ja, sehr. Ich liebe Burgen und Schlösser. In meiner Heimat gibt es auch viele“, antwortet sie dann leise.
„Vermissen Sie Irland?“, ich schaue sie lange an und ertappe mich dabei, dass ich insgeheim hoffe, die Antwort würde ‚Nein’ lauten.
„Manchmal“, lächelt sie. „Aber nicht heute.“
„Gut zu wissen“, zwinkere ich ihr zu. „Sollen wir an einer Burg aussteigen?“
„Gerne, wenn die Kinder das auch wollen…“
Sie fragt Nele und Ben und die beiden stimmen sofort begeistert zu.
Wir gehen bei der Burg Rheinfels von Bord und zu meiner Überraschung macht es den Kindern nichts aus, dort hinaufzulaufen.
Wir nehmen uns die Zeit, uns alles anzuschauen und genießen das Panorama des Rheins.
Ich erzähle Heather und den Kindern die Sage um die Loreley und diesmal bin ich es, denen die drei wie gebannt an den Lippen hängen.
„Können wir dahin?“, fragt mich Nele mit ganz geröteten Wangen.
„Das ist nur ein Felsen, Schatz.“
„Vielleicht sehen wir Lore“, nickt Ben mir zu.
„Okay, wir können es ja mal versuchen“, lache ich dann. Den Weg dorthin fahren wir mit einem Taxi, das uns per Fähre auf die andere Rheinseite bringt und zum Loreleyfelsen hochfährt.
„Sie scheint nicht da zu sein“, sagt Nele etwas enttäuscht, doch Heather tippt ihr mit dem Finger auf die Nasenspitze. „Dann hat sie Pech gehabt, denn ich hab was Leckeres zu essen dabei.“
Die Kinder sind schnell abgelenkt und auf einer Wiese breitet Heather eine Picknickdecke aus.
„Falls ihr was Warmes möchtet, da vorne habe ich einen Imbiss gesehen“, sagt sie zu Nele und Ben. Doch die beiden begnügen sich mit den kleinen Schnitzelchen und dem Brot, das Heather mitgebracht hat.
„Sie sind ein Schatz“, platzt es aus mir heraus.
„Nein, bin ich nicht“, sie schenkt mir ein Lächeln, das ein Kribbeln in meinem Bauch auslöst. Verwundert schiebe ich diese Erkenntnis aber von mir.
Die Kinder und ich laufen noch ein bisschen auf dem Gelände herum, während Heather alles zusammenpackt.
Als wir wieder zu ihr zurückkommen, liegt sie auf der Decke und hat die Augen geschlossen. Sie hat ein Bein angewinkelt und das Kleid ist bis zu ihre m Oberschenkel hochgerutscht.
Wieder schlägt mein Herz einen Takt schneller, ich rüge mich dafür, schließlich habe ich sie schon wesentlich knapper bekleidet gesehen.
„Hedda, sind wieder da!“, ruft Ben und rennt zu ihr hin.
Heather setzt sich schnell auf und zieht das Kleid wieder hinunter. Man kann ihr nicht ansehen, ob ihr das peinlich oder unangenehm ist. Sie fängt Ben in ihren Armen auf und zieht ihn zu sich hinunter.
„Wir müssen euch noch einmal eincremen“, Ben protestiert sofort.
„Doch, das ist nötig“, ihre Stimme klingt viel strenger als sonst und mein kleiner Sohn f ügt sich in das Unvermeidliche und lässt es missmutig über sich ergehen. Ich schnappe mir Nele und verpasse ihrer Haut die gleiche Prozedur.
Ich will schon aufstehen und wieder gehen, da sehe ich, wie Heather sich ebenfalls ihr Gesicht eincremt. Sie benutzt einen hohen Lichtschutzfaktor, ein Tribut, den sie wohl ihrer hellen Haut zollen muss.
Als sie die Flasche mit der Sonnenmilch wieder verstauen will, bemerke ich, dass sie noch nicht alles verrieben hat.
„Moment“, grinse ich sie an und stelle mich dicht vor sie. „Da ist noch was…“
Ich verreibe sanft die restliche Creme auf ihrer Haut, sie ist ungemein zart und die Berührung löst ein Flattern in meiner Magengegend aus.
Heather schaut mich aus ihren faszinierenden Augen die ganze Zeit an, als ich sie jetzt bewusst ans ehe, versinke ich fast in diesem geheimnisvollen Grün.
Noch immer habe ich meine Fingerspitzen an ihrer Wange, ich bin wie gelähmt, kaum fähig mich zur rühren.
„Papa, wann fährt denn das Schiff?“, reißt mich Nele aus diesem merkwürdigen Bann.
„Gl… gleich, mein Schatz“, räuspere ich mich und unterbreche den Blickkontakt. Die Kinder laufen schon einmal vor zu dem
Weitere Kostenlose Bücher