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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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kann ich irgendwie nicht.
    Die Dreharbeiten für den Kinofilm werden beginnen, sobald sie von dem Workshop in Los Angeles zurück ist. Und da sie die Hauptrolle hat, wird sie wieder für etliche Wochen kaum zuhause sein. Was das für unser Familienleben bedeutet, will ich mir gar nicht ausmalen.
    ‚Dabei sind wir doch wirklich die Vorzeigefamilie’ , denke ich zynisch.
    Das Interview ist letzte Woche erschienen, man konnte beim Lesen nicht einen Zweifel daran bekommen, dass etwas nicht stimmt.
    Ich lachte bitter in mich hinein und werfe dann einen Blick auf das Hochzeitsfoto von mir und Jessi, das auf meinem Schreibtisch steht. Wie werden die nächsten Monate wohl ablaufen? Wie wird es den Kindern damit ergehen, dass s ie ihre Mutter kaum noch sehen?
    Ob Heather das alles auffangen kann? Ich kann es nur hoffen…

    Wenigstens kriege ich Jessica dazu überredet, mit mir und den Kindern für eine Woche auf die Kanaren zu fliegen. Auch wenn sie anfangs davon nicht sonderlich begeistert ist, weil sie sich auf den Workshop vorbereiten will, ich habe mich mit sehr klaren Worten durchgesetzt.
    Doch der Urlaub ist irgendwie viel zu kurz und ich spüre deutlich, dass Jessi mit ihren Gedanken woanders ist.
    Immerhin: Nele und Ben scheinen es zu genießen, dass Jessica mal mehr Zeit für sie hat, auch wenn man die Art wie meine Frau mit den Kindern umgeht, nicht mit der von Heather vergleichen kann.
    Auch das muss ich mir eingestehen: Heather hat viel mehr Einfühlungsvermögen für die beiden, als Jessica.
    Trotzdem bin ich traurig, als diese Woche zuende ist und wir wieder nach Hause fliegen. Ich habe mich ganz gut erholen können und wer weiß, wann wir das nächste Mal alle zusammen Urlaub machen werden.

    Die Kinder stürmen jubelnd in Heathers Arme, als sie uns am Flughafen abholt. Vor allem Ben hat im Urlaub viel von Heather geschwärmt, ich hatte schon die Befürchtung, dass Jessica eifersüchtig werden könnte, aber wenn sie es war, hat sie es sich nicht anmerken lassen. Vielleicht ist sie auch einfach froh darüber, so muss sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie weg ist.

    „Herzlich Willkommen“, lächelt Heather uns an und ich muss zugeben, dass ich mich auch freue, sie wieder zu sehen.
    „Haben Sie sich die Woche von uns erholen können?“, frage ich sie grinsend.
    „Das war nicht nötig“, lacht sie fröhlich auf und hebt Ben auf ihren Arm.
    Mein kleiner Sohn hat wohl auch für längere Zeit nicht vor, dort wieder hinunterzukommen, denn er hängt wie ein kleines Klammeräffchen an seiner Nanny.
    „Ben, du wirst Heather zu schwer“, ich will ihn ihr wieder abnehmen, doch Ben schüttelt heftig den Kopf.
    „Lassen Sie nur, das geht schon“, sagt Heather und ich schaue ihr für einen Moment lang in die Augen.
    „Okay“, ich schlucke heftig. Ich hatte fast schon vergessen, wie sehr mich diese Augen faszinieren, schnell wende ich mich ab und verstaue die Koffer auf einem Wagen.

    „Wann geht es für Sie los?“, erkundigt sich Heather bei Jessica, als wir nach Hause fahren.
    „In einer Woche. Ich bin schon sehr gespannt“, antwortet meine Frau. „Los Angeles ist wirklich etwas Besonderes.“
    „Das wird sicher aufregend“, entgegnet Heather. Sie wirkt wirklich interessiert und da Jessica es liebt, von ihrem Beruf zu erzählen, bekommt Heather auch eine ausführliche Schilderung, was in dem Workshop gemacht wird.
    Ich lenke derweil den Wagen nach Hause, bei aller Liebe zu meiner Frau, ich kann es nicht mehr hören, wenn sie darüber redet. Es war selbst im Urlaub schwer, sie auf andere Gedanken zu bringen, hier wird sie wohl wieder völlig in ihrer Schauspiel-Welt eintauchen.

    Meine Ahnung täuscht mich nicht. Jessica bereitet sich in dieser Woche sehr intensiv auf den Workshop vor - und am nächsten Wochenende stehen wir wieder am Flughafen.
    Nele ist sehr traurig darüber, dass Jessica so lange wegbleibt und sie weint herzzerreißend beim Abschied von ihrer Mama.
    Ben ist da nüchterner, er versteht es noch nicht so richtig, wie lange drei Monate eigentlich sind und bei ihm sehe ich die Trennung von seiner Mutter als nicht so schlimm an. Er liebt Heather abgöttisch und wird wohl kaum nach Jessica fragen.
    Heather und ich haben Mühe, Nele auf andere Gedanken zu bringen. Doch in einem Flughafenshop entdecken Nele und Ben ein Buch, das ihr Interesse auf sich zieht.
    Heather setzt sich mit den beiden dann auch sofort auf eine Bank und noch am Flughafen liest sie es ihnen vor. Die Kinder hören

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