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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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sie.
    „Doch, bin ich. Männer können so etwas nicht“, schiebe ich schnell hinterher, wofür ich nur ein spöttisches Augenbrauenhochziehen von Heather ernte.
    „Wie viele Schultüten haben Sie denn schon verschandelt, dass Sie sich da so sicher sind?“, sie beugt sich zu mir hinüber und bohrt mir ihren Zeigefinger in die Brust. „Hm?“
    „Heather bitte. Ich kann so was nicht“, ich setze meinen flehendlichsten Blick auf und hoffe so, sie zu erweichen.
    „Den Blick hat Ben von ihnen“, lacht sie plötzlich laut auf. „Bei Ben wirkt er aber besser…“
    „Geben Sie mir zwei Minuten, dann habe ich Sie auch weichgekocht“, behaupte ich dreisterweise.
    „No way“, prustet Heather los . “Ich mache Ihnen einen Vorschlag”, sagt sie dann und schaut mich erwartungsvoll an. „Wir machen das zusammen…“
    „Heather…“, ich stöhne gequält auf. „Das kann nicht Ihr ernst sein.“
    „Wir können es ja mal probieren“, fügt sie jetzt sanfter hinzu. Offenbar hat sie ihre Taktik geändert, denn jetzt hat sie so einen Hundeblick aufgesetzt.
    „Sie werden an mir verzweifeln“, gebe ich ihr zu bedenken.
    „Ich bin Kindermädchen, ich habe gute Nerven .“
    „Hab ich noch irgendeine Wahl?“, maule ich sie an.
    „Die hatten Sie eigentlich die ganze Zeit nicht“, ein breites Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus, doch sie ist einfach zu niedlich dafür, um lange empört oder sauer auf sie zu sein.
    „Ich denke mal, Sie haben schon konkrete Pläne bezüglich des Designs?“, resigniere ich.
    „Ich wollte das mit Ihnen besprechen“, sagt sie dann und huscht ins Haus. Mit einem Malblock kehrt sie zurück. „Ich dachte, wir überlegen uns etwas zusammen.“
    „Ich bin nicht gut in so was …“
    „Nele ist Ihre Tochter. Was fällt Ihnen zu ihr ein?“, lächelt sie mir zu.
    „Prinzessinnen, Barbies – PINK!“
    Heather kichert ein wenig und schreibt diese Wörter auf, dann stützt sie ihr Kinn auf ihre Hand und fixiert einen Punkt auf der Terrasse. „Vielleicht gibt es eine Filmrolle von Ihrer Frau, die Nele gut gefallen hat und wir nehmen ein Motiv aus einer Fernsehserie oder so etwas. Würde das Nele gefallen? So hätte sie einen Bezug zu Jessica…“, gibt sie zu Bedenken. „Oder…“, jetzt schaut sie mir direkt in die Augen. „Wir nehmen die Loreley.“
    „Nele hat keinen Bezug zu Jessica als Schauspielerin. Und da Jessica zur Einschulung gar nicht dabei sein wird, besteht auch keinerlei sonstiger Anlass, ihren Beruf irgendwie zu thematisieren“, entgegne ich schärfer, als ich eigentlich will. Mein Groll richtet sich aber nicht gegen Heather, sondern gegen Jessi. Ich kann immer noch nicht verstehen, dass sie es nicht einrichten kann, zur Einschulung von Nele zu kommen. „Das mit der Loreley ist schon besser“, sage ich dann etwas sanfter. „Oder wir basteln die Schultüte in Form einer Burg und machen vorne eine Prinzessin darauf. Ich hab zwar überhaupt keine Idee, wie das gehen könnte, aber ich glaube, das wäre eher etwas für Nele.“
    Heather strahlt mich an. „Das ist eine gute Idee“, sie rückt mit dem Stuhl neben mich und beginnt zu zeichnen. „So etwa?“
    Ich schaue mir die Zeichnung an. „Ja, oder…“, ich nehme ihr den Stift aus der Hand, unsere Hände berühren sich kurz und ein angenehmes Kribbeln durchflutet mich. „Oder so…“, ich versuche, mich auf die Schultüte zu konzentrieren und male auf, wie ich mir das vorstelle. „Man könnte blaue Pappe nehmen, dann hätte man schon den Himmel und den Rhein. Und grau für die Burg…“
    „Und die Prinzessin oder die Loreley im Vordergrund“, Heathers Augen funkeln mich begeistert an.
    „So in etwa“, die Nähe zu ihr verwirrt mich mehr, als ich zugeben möchte. Ihr Bein berührt meines unter dem Tisch und ich spüre dies alles nur zu überdeutlich.
    „ Vielleicht wäre eine Prinzessin doch besser“, gibt dann Heather zu bedenken. Sie unterbricht als Erste den Blickkontakt. „Die Loreley hat doch eine traurige Geschichte…“
    „ Okay“, krächze ich und räuspere mich schnell.
    „Ich werde mal sehen, was es so im Bastelladen gibt . Dann könnten wir in den nächsten Tagen anfangen“, jetzt sieht sie mich wieder an und ich muss mich zwingen, ihr nicht zu lange in die Augen zu schauen.
    „Okay“, ich verziehe mein Gesicht. „Ich schätze, Sie werden eh keine Ruhe geben, bevor das Ding fertig ist, oder?“
    „Exactly“, dann schnappt sie sich wieder den Stift und malt eine neue Version

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