Unsere feuerrote Hexe
lächelt sie mich dann an.
„Dann lass uns gehen“, ich nehme ihre Hand und drücke sie kurz. Als ich sehe, dass niemand in der Nähe ist, hauche ich ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. „Hallo Heather“, murmele ich an ihren Lippen.
„Hi“, lächelt sie in meinen Kuss hinein.
Die Woche vergeht in meinen Augen viel zu langsam. Auch wenn ich jede Menge Arbeit noch vor mir habe, die Stunden ziehen sich zäh wie Kaugummi dahin. Endlich ist mein letzter Arbeitstag gekommen und gut gelaunt schaufele ich Werner meine Akten auf seinen Schreibtisch.
„Und du willst wirklich nach Dänemark?“, er verzieht etwas das Gesicht. Mein Kollege bevorzugt entweder Kreuzfahrten oder die Karibik.
„Ja – und weißt du was? Ich freue mich schon total darauf“, das Heather mitkommt, das verschweige ich ihm aber lieber. Auf blöde Bemerkungen hab ich keine Lust, denn die würden mit Sicherheit kommen, wenn er hört, dass das Kindermädchen mitfährt.
Wir fahren am nächsten Tag abends los. Die Kinder können im Auto schlafen und die Autobahnen sind dann hoffentlich frei.
Heather hat mir geholfen meinen Koffer zu packen, es hat zwar deutlich länger gedauert, als wenn ich es allein gemacht hätte, weil wir uns zwischendurch immer wieder lange geküsst haben, aber so war das Ganze natürlich auch viel angenehmer.
Als wir endlich im Auto sitzen, streichele ich ihr verstohlen übers Bein, sie schenkt mir ein umwerfendes Lächeln.
„Ich glaube, ich hab noch nie einen Urlaub so herbeigesehnt wie diesen“, gestehe ich ihr.
„Ich freue mich auch“, sie legt kurz ihre Hand auf meine, dann dreht sie sich zu Nele und Ben um. Ben hat schon vor Aufregung ganz rote Bäckchen, er will unbedingt die Nacht über aufbleiben, hat er verkündet. Doch ich bin ganz sicher, dass er das nicht lange durchhalten wird.
Am frühen Morgen kommen wir dann bei unserem Feriendomizil an. Natürlich sind beide Kinder in der Nacht eingeschlafen, jetzt wecken wir sie sanft.
Die Vermieterin ha t die Schlüssel in der dazugehörigen Garage deponiert und ich bin gespannt, wie das Haus sein wird.
Es ist alles perfekt vorbereitet und ich atme erleichtert auf. Das Schönste ist aber, dass alles so stimmt, wie es angegeben war. Das Haus liegt direkt in den Dünen am Strand und die Nachbarn sind eine ganze Ecke entfernt.
„Es ist wunderschön“, Heather strahlt mich an.
Ich beuge mich zu ihr hin. „Du bist wunderschön“, raune ich in ihr Ohr und hauche ihr einen zarten Kuss auf die Wange.
Heather sieht sich erschrocken um, doch Nele und Ben sind schon auf dem Weg zum Wasser.
„Ich bin so froh, dass du mitgekommen bist“, ich gebe ihr einen langen Kuss.
Heathers Tränen
13
Ich nehme Heathers Hand und gehe mit ihr an den Strand. Als wir ihn erreichen, will sie sich von mir lösen, doch ich halte sie weiter fest.
„Was ist dabei, wenn wir uns an der Hand halten?“, frage ich, Heather will etwas antworten, doch dann schweigt sie.
Nele sieht uns als Erste und kommt aufgeregt mit einer Muschel in der Hand auf uns zu. Sie scheint gar nicht zu registrieren, dass ich Heather festhalte und zeigt uns ihr Fundstück.
„Die ist sehr schön“, Heather löst sich dann aber doch von mir und betrachtet jetzt ausführlich die Muschel. Ben hat auch eine gefunden und tapst ebenso stolz auf uns zu.
Ich hole das Strandspielzeug der Kinder und wir bleiben erstmal eine ganze Weile dort. Heather scheint es auch gar nicht eilig zu haben die Koffer auszupacken, sondern tobt erstmal mit den Kindern im Sand.
Ich setzte mich hin und beobachte die Drei beim Spielen. Sie geben so ein harmonisches Bild ab, ihr fröhliches Lachen entlockt mir ein Lächeln. Sie sehen aus wie… ich muss schlucken. Ja, wie eine Mutter mit ihren Kindern.
Aber ist es nicht genau das? Ist nicht Heather schon längst zum perfekten Mutterersatz für Nele und Ben geworden?
Ich schüttele den Kopf, das ist wohl unfair. Immerhin ist es Heathers Job, sich um die beiden zu kümmern. Auch wenn es nur zu deutlich ist, dass sie Ben und Nele fest in ihr Herz geschlossen hat.
Und Jessica ist sehr angespannt, ich hab ja schließlich auch zugestimmt, dass sie sich wieder auf ihren Beruf konzentriert. Nein, das ist nicht fair. Jessi muss ihre Chance nutzen.
Heather kommt auf mich zu und kniet sich vor mir in den Sand. „Du bist sicher müde von der Fahrt, oder? Soll ich uns ein Frühstück machen, danach kannst du dich etwas hinlegen?“
„Was ist mit dir?“, frage ich nach. „Du
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