Unsere feuerrote Hexe
bezahlen sollst, oder?“
Dann hauche ich ihr kleine Küsse auf den Nacken, mittlerweile hab ich herausgefunden, dass sie dies besonders liebt und prompt kommt ein kleines Seufzen von ihr.
„Du kannst doch nicht für mich mitbezahlen“, protestiert sie jetzt energischer und hebt den Kopf. Jetzt sieht sieh mich direkt an.
„Klar kann ich“, zucke ich mit den Schultern. „Du bist unser Kindermädchen und fährst mit in Urlaub. Basta.“
„Basta?“, sie funkelt mich aus blaugrünen Augen an. „Was soll das denn?“
„Heather – bitte“, stöhne ich auf und massiere ihr zärtlich die Schultern. „Keine Diskussionen. Es ist der Wunsch der Kinder, dass du mitfährst und ich werde auf gar keinen Fall Geld von dir annehmen. Wir können jetzt gerne darüber bis zum Morgengrauen diskutieren, aber das wird nichts daran ändern, dass ich den Urlaub allein bezahle.“
Heather will sich hochrappeln, doch ich drücke sie energisch wieder zurück in die Kissen. „Und jetzt halt einfach die Klappe, okay?“, ich beuge mich über sie und beiße zärtlich in ihr Ohrläppchen. Dann küsse ich mich weiter zu ihrem Nacken vor.
„Du kannst sehr überzeugend sein“, schnurrt sie und schließt wieder die Augen.
„Ich bin Anwalt – und ich bin gut.“
Ein leichtes Grinsen umspielt ihre Lippen, aber sie hat scheinbar aufgegeben und gibt sich meinen Berührungen hin.
Ich streichele sie weiter, Heather wirkt total entspannt und ich betrachte bewundernd die schöne Frau, die da vor mir liegt. Wieder fällt mir ihr merkwürdiges Muttermal auf.
„Hast du schon mal überlegt, das wegmachen zu lassen?“, ich zeichne mit dem Finger die Konturen dieses Halbmondes nach. „Obwohl – es sieht fast so aus wie ein Tattoo…“
„Das bringt nichts“, murmelt Heather leise, sie schläft schon fast. „Es würde wiederkommen…“
„Es würde wiederkommen?“, ich schaue ungläubig auf sie hinunter, dann lege ich mich neben sie. Aber weiteres Nachhaken ist zwecklos, wie ich gerade einsehen muss, denn sie scheint eingeschlafen zu sein.
‚Es würde wiederkommen – so ein Quatsch…’
Aber wahrscheinlich war sie schon im Halbschlaf und hat nicht mehr mitbekommen, worüber wir gesprochen haben…
Im Morgengrauen jagt sie mich wieder ins Schlafzimmer, obwohl ich bitte und bettele, sie bleibt hart. Ich weiß ja, dass es richtig ist, es ist zu riskant wegen der Kinder, aber die Tatsache, dass ich wohl nie zusammen mit Heather im Arm aufwachen werde, macht mich sehr wehmütig.
Für lange Urlaubsplanungen bleibt keine Zeit, es ist bald Ende Juli und wir müssen schnell etwas buchen. Also überlege ich den ganzen Vormittag, wohin wir fahren könnten. Dass ich Massen an Aktenbergen zu bearbeiten habe, ist im Moment eher zweitrangig.
Urlaub - und das auch noch mit Heather – an etwas anderes kann ich im Moment nicht denken.
Sie hat mir gesagt, dass sie große Hitze nicht mag, also schließe ich mal alles rund ums Mittelmeer aus. Ben und Nele lieben es im Sand zu buddeln, das können sie auch an der Nord- oder Ostsee. Zufällig bekomme ich mit, wie meine Assistentin Diana mit einer Bekannten telefoniert, die wohl in Dänemark war.
‚Dänemark’ , ich überlege kurz. Ich war mal mit ein paar Studienkollegen dort segeln, es war eigentlich ganz nett dort.
‚Warum nicht? ’
Nach Dänemark fährt wenigstens nicht die ganze Schicki-Micki-Bagage, die wir hier so kennen.
Ich versuche mein Glück einfach in einem kleinen Ort und finde ein sehr komfortables Haus mit mehreren Zimmern. Es liegt direkt am Strand und etwas abgelegen vom nächsten Städtchen.
‚Perfekt’ , ich greife sofort zum Telefon und muss grinsen, als ich den Preis sehe, günstig ist anders, aber das ist mir egal. Ich habe Glück, das Haus ist noch frei, was mich auch nicht wirklich wundert bei dem Preis. Und es kann schon in einer Woche losgehen.
Ich rufe sofort Heather an, die sich ebenfalls sehr freut und schon überlegt, was alles mitgenommen werden muss.
„Die Schaufeln und die Eimerchen. Ich habe gesehen, Nele hat einen Drachen, aber eine Schnur ist gerissen. Ich könnte Jupp fragen, ob er sie repariert“, plappert sie aufgeregt darauf los. „Und wir brauchen unbedingt den Fußball und Hennes…“
„Und ich brauche dich“, platzt es aus mir heraus, ich bin selbst ein bisschen überrumpelt von meinen Worten.
Heather ist für einen Moment ruhig. „Das … das hört sich gut an“, sagt sie leise und ihre Stimme klingt ein bisschen rauer als
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