Unsere feuerrote Hexe
hast auch nicht geschlafen“, ich tippe ihr mit dem Finger auf die Nase.
„Ich kümmere mich um Nele und Ben. Das ist schon in Ordnung, ich halte das aus“, zwinkert sie mir frech zu.
„Ach? Und ich nicht, oder wie?“
„Männer sind empfindlicher. Und außerdem bin ich ja noch jünger und…“
Weiter lasse ich sie nicht kommen, ich stürze mich auf sie und drücke sie in den Sand. Dann beginne ich sie zu kitzeln und Heather prustet laut los.
„Machst du da?“, höre ich sofort Bens Stimme neben mir. Alles, was seine ‚Hedda’ angeht, ist für ihn immer von großem Interesse.
„Heather war frech“, grinse ich ihn an. „Kommt, helft mir“, fordere ich Nele und Ben auf.
„Nein!“, protestiert Heather lachend, doch sie hat nicht wirklich eine Chance gegen uns. Die Kinder und ich kugeln uns mit ihr durch den Sand und kitzeln Heather so lange, bis sie erschöpft um Gnade bittet.
„Ich glaube, Heather hat genug“, ich ziehe sie dann hoch. Wir alle sind komplett voller Sand, doch immer noch glucksen die Kinder und Heather.
„Wir müssen die Sachen gut abklopfen“, kichert sie und wuschelt den beiden durch die Haare. „Ich glaube aber, da kann nur eine Dusche helfen.“
„Nein“, Ben schaut sie unglücklich an.
„Nur ganz schnell abbrausen“, Heather packt ihn und legt ihn sich über die Schulter. Ben quietscht fröhlich auf und ich mache das Gleiche mit Nele.
In dem Ferienhaus sind zwei Bäder, so sind wir relativ schnell damit fertig. Mein Magen meldet sich jetzt doch laut zu Wort und Heather bereitet das Frühstück vor. Ich staune, was wir alles an Lebensmitteln dabei haben, Heather erzählt, dass Petra großzügig vorgekocht und eingekauft hat.
Nach dem Frühstück lege ich mich dann wirklich etwas hin, das Haus ist groß genug, dass jeder ein Zimmer für sich hat, auch wenn Ben am liebsten bei seiner Nanny schlafen würde. Doch das konnten wir gerade nochmal abwenden, ich gebe zu, in der Nacht hätte ich Heather gerne für mich.
Als ich aufwache, steht mein Koffer bereits in meinem Zimmer, sie muss ihn wohl unbemerkt von mir hereingebracht haben.
Im Haus ist es still, ich gehe die Treppe hinunter, doch niemand scheint da zu sein. Von unserem Wohnzimmer aus kann man das Meer sehen, als ich die Terrassentüre öffne, höre ich schon ein vertrautes Lachen.
„Papi!“, Ben kommt auf mich zugestürmt, seine Bäckchen sind ganz rot und aufgeregt zeigt er mir etwas Seegras, das er mit seinem Käscher gefangen hat. Heather hat mit Nele und Ben eine spektakuläre Sandburg gebaut und sie verziert sie gerade mit Muscheln.
„Ist das eine von den Burgen, die wir am Rhein gesehen haben?“, frage ich sie lächelnd.
„Vielleicht“, zwinkert Heather mir zu. Sie hat wieder ein Piratentuch umgebunden, das ihre Haare bändigt und ich sauge das Bild in mir auf, wie sie da mit Jeans und T-Shirt im Sand kniet.
‚Sie ist so unglaublich schön. ‚Wie konnte ich das am Anfang nicht sehen?’
„Spielst du jetzt mit?“, lenkt Ben mich ab.
„Natürlich, denkst du, das lasse ich mir entgehen?“
Wir bleiben noch eine Weile am Strand, gegen Nachmittag schlagen wir den Kindern vor, in den nächsten Ort zu fahren und machen uns auf den Weg.
Das kleine Städtchen macht einen gemütlichen Eindruck und die farbenfrohen Häuser gefallen Heather ganz besonders. Wir gehen Eis essen und nehmen uns frischen Fisch mit, den Heather zum Abendessen zubereiten will.
Wieder staune ich über ihre Kochkünste, dadurch das Petra das zuhause immer macht, komme ich viel zu selten in diesen Genuss. Selbst Nele und Ben probieren den Fisch und schlagen kräftig zu. Der Tag am Strand und die Anreise bleiben nicht ohne Spuren bei den Kindern. Schon beim Essen gähnen die Zwei viel und Heather und ich verfrachten sie danach auch ins Bett.
Es dauert nicht lange, da sind beide eingeschlafen und ich ziehe Heather erstmal an mich, um mir einen langen Kuss zu holen.
„Das habe ich vermisst“, raune ich an ihren Lippen und sie legt sofort die Arme um meinen Hals.
„Ich auch…“
„Setzen wir uns noch etwas raus?“, bitte ich sie , Heather stimmt sofort zu.
Es ist traumhaft schön auf der Terrasse. Die Ostsee liegt vor uns, am Horizont ziehen ein paar Segelschiffe vorbei und das Rauschen des Meeres ist deutlich zu hören. Ich öffne einen Wein, Heather zögert diesmal nicht und lässt sich ein Glas einschenken.
„Auf den Urlaub“, proste ich ihr zu.
„Ja, auf den Urlaub…“
Ich beuge mich zu ihr
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