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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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wütenden Niesanfall beschwert. Ağan hatte den kleinen Affen schnell weit genug zur Seite getragen und Jenny und Addi das Werk vollenden lassen.
    „Pfeffer war eine geniale Idee“, meinte Addi jetzt, als sie den langen Hohlweg beobachteten. „Das wird die armen Hunde so durcheinanderbringen, dass sie uns erst gar nicht bemerken. Super, Jennymädchen!“
    Jenny grinste. „Es wäre sicher auch mit Parfüm gegangen. Aber das ist dann doch Verschwendung!“
    Wie immer gehörte auch in diesem Fall das lange Warten zu den schwierigsten Aufgaben der Detektive. Zum Glück war Goffi bei ihnen, und während zwei Wache hielten, konnte einer mit ihm spielen.
    Als es schließlich kühler zu werden begann, krochen Jenny, Addi und Ağan dicht aneinandergedrängt in ihr Versteck.
    Mit der einsetzenden Dämmerung wurden alle Geräusche lauter. Jeder Vogel war besser zu hören, jedes Knacken im Wald schien überlaut. Die Zeit schlich im Schneckentempo voran. Doch endlich wurde die Geduld der drei Freunde belohnt.
    Jenny sah die Schemen als Erste. Sie bewegten sich vollkommen lautlos, wie helle Schatten durch die erste Dunkelheit. Nichts war zu hören, wenn sie ihre Pfoten auf den weichen Waldboden setzten, und sie gingen fast fliegend schnell, wie es außer ihnen vielleicht wirklich nur Geister konnten.
    Ihr Gang erinnerte Ağan an arabische Pferde, die unter dem Himmel der Wüste dahineilten. Ja, dachte Ağan, so könnte der Herzschlag des Windes aussehen, wenn man ihn sehen könnte. Schnell, fliegend und unaufhörlich.
    Im nächsten Moment fuhr den beiden Hunden der Pfeffer in die Nase und plötzlich kreiselten sie auf dem breiten Waldweg wie zwei betrunkene Hühner. Sie keuchten und hechelten, schnauften und japsten, dass sie einem leidtun konnten.
    „Was habt ihr denn?“, erklang die Stimme des Entführers, der die Hunde gar nicht an einer Leine führte, sondern frei laufen ließ.
    Jenny beugte sich zu Addi und flüsterte: „Er muss sie so gut an sich gewöhnt haben, dass sie ihm vertrauen. Die Gräfin hat ja gesagt, er hätte ein Händchen für Hunde.“
    Addi nickte. „Der ist schlau. Deswegen hat er die Barsois zunächst auch ein paarmal ganz normal ausgeführt und anschließend wieder zurückgebracht. So hat er sie kennengelernt und ihr Vertrauen gewonnen.“

    Im nächsten Moment tat der Hundeentführer etwas Überraschendes, das aber wiederum zeigte, wie klug er war. Er beugte sich plötzlich zur Erde und holte tief Luft.
    „Pfeffer!“, schrie er dann wütend. Wie ein Blitz richtete der Mann sich wieder auf. Sein wirklich engelhaft schönes Gesicht glühte rot vor Zorn in der Abenddämmerung, während er sich mit blitzenden Augen umsah. „Fjodor, Leonid, bei Fuß! Den Pfeffer hat hier jemand gestreut, um euch zu fangen.“ Er hielt inne und sah zwischen die Bäume. Dann brüllte er plötzlich laut: „Aber nicht mit mir! Und ich warne Sie, Gräfin, wenn Sie das sind – das wird teuer! Und zur Strafe lasse ich Sie jetzt erst mal schmoren. Mein Angebot kommt in drei Tagen. In drei Tagen in der Grünen Lampe , wenn Sie Ihre Köter wiedersehen wollen.“
    Goffi fauchte.
    Doch da packte der falsche Engel die Hunde schon an ihren Halsbändern, hakte zwei kurze Leinen ein und zerrte sie gnadenlos mit sich fort.
    Die Barsois niesten und japsten. Plötzlich fanden sie mit ihren Pfoten kaum noch Halt auf dem Boden, aber ihr Entführer ließ sie nicht Luft holen. Mit schnellen Schritten zog er sie quer durch den Wald davon.
    „Mist!“, rief Addi erschrocken. „Wir müssen ihm nach.“
    Die Unsichtbar-Affen sprangen aus ihrem Versteck und folgten dem lauten Knacken der trockenen, auf dem Boden liegenden Äste, das den Weg des Entführers durch das Unterholz vorgab. Sehen konnten sie nichts, denn schon nach wenigen Metern verschluckte die Dunkelheit alles. Dabei machten sie selbst einen Heidenlärm. Und der falsche Engel war ein guter Läufer. Seine Schritte wurden immer leiser, während Jenny, Addi und Ağan Mühe hatten, mehr als sich selbst zu hören.
    „Sssst!“, zischte Addi schließlich und blieb stehen. „Wir müssen unsere Ohren benutzen. Und das geht nicht, wenn wir so einen Monsterradau veranstalten.“
    Er packte Jenny und Ağan und hielt sie fest. Zunächst hörten die Unsichtbar-Affen nur ihren eigenen keuchenden Atem, dann aber wurden die Schritte des Erpressers wieder besser hörbar. Die Hunde waren auch jetzt vollkommen lautlos. Wahrscheinlich zerrte der Mann sie nicht mehr so wild hinter sich

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