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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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kleinen schottischen Dorfes in den Highlands blieb Adam fast das Herz stehen. Das konnte nicht sein, Lea war eirt Mensch. Es musste ein Zufall sein.
    »Wovon redest du, zum Teufel?«
    »Bist du wirklich sicher, dass er mir nichts tun kann?«, fragte Lea den leeren Stuhl neben ihr.
    Na toll! Sie hatte nicht alle Tassen im Schrank! Er hätte erleichtert sein sollen. Dann konnte er ja auch nicht...
    Nein, daran wollte er gar nicht erst denken.
    Was immer ihre imaginäre Freundin zu sagen hatte, es schien Lea zu beruhigen. Sie richtete ihren Blick wieder auf Adam. »Mary sagt, ich soll dir ausrichten, dass sie der Kurier war und dass die Lösung gestohlen worden ist.«
    Lea stieß, trotz Marys Versicherungen, ihren Stuhl unwillkürlich ein paar Zentimeter zurück. Adams Gesichtsausdruck war mörderisch. Egal, wie oft Liam ihr versichert hatte, dass Vampire Menschen nichts antun dürfen, dieser Vampir hier sah so zornig aus, dass er sich im Moment vermutlich nichts mehr aus ihren Gesetzen machte.
    »Was soll das? Los, rede!«, herrschte er sie an.
    Keine Spur mehr von dem Mann, der ihr sein Bett zum Schlafen überlassen, der Frühstück für sie bestellt hatte. Dieser Mann hier war ein Fremder. Wie konnte er ein Vampir sein? Wieso hatte sie es nicht gewusst? Wieso hatte Liam es nicht gewusst? Dieser verdammte Geist! Er sollte doch wohl die Mitglieder seiner eigenen Art erkennen?!
    »Lea, du siehst fürchterlich zornig aus«, bemerkte Liam neben ihr.
    »Ach ja?«, zischte sie.
    »Was?« Adams Augen hatten sich zu Schlitzen verengt.
    Lea verspürte ein schmerzhaftes Kribbeln im Nacken, das sich rasch in ihrem ganzen Kopf ausbreitete. Liam hatte ihr erzählt, dass Vampire Gedanken lesen können, und ihre Angst wich heller Wut. Sie beugte sich vor.
    »Versuchst du etwa, meine Gedanken zu lesen?«
    Adam zuckte überrascht zurück.
    »Adam, bitte! Was geht hier vor?«, rief Victoria beunruhigt aus.
    Lea hatte die andere einen Moment lang ganz vergessen.
    Sie holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen.
    »Mrs. Bilen«, begann sie, aber Mary fing an auf sie einzureden, und sie konnte nicht mehr weitersprechen.
    »Sie kann mir nicht helfen, sie ist ja noch ein Mensch.«
    »Was meinst du mit ›noch‹?«, fragte Lea.
    Victoria musterte sie verwirrt.
    »Ihr Name stand auf der Lieferliste. Sie war eine derjenigen, die die Lösung bekommen sollten«, erklärte Mary.
    »Ich bin einfach nie dazu gekommen, Lea von der Formel zu erzählen«, warf Liam ein.
    »Weißt du was? Ich will's gar nicht wissen!«, rief Lea aufgebracht. Sie war todmüde. Das Gerede der Geister und dann dieser erzürnte Vampir, der vor ihr saß - und ein Gefühlschaos in ihr auslöste -, das alles ging über ihre Kräfte.
    »Mary, sag mir einfach, was ich sagen soll«, befahl sie.
    Mary beugte sich vor und begann in ihr Ohr zu flüstern.
    Lea schloss die Augen und wiederholte Wort für Wort, was sie sagte.
    »Mary sollte das Paket mit den Fläschchen nach Edinburgh bringen, aber man hat sie überfallen. Sie hat nicht gesehen, wer es war. Als sie ein Geräusch hinten im Lieferwagen hörte, hat sie angehalten und ist nach hinten gegangen, um nachzusehen. Und dann ...«
    Mit bebender Stimme flüsterte ihr Mary auch den Rest ins Ohr. Lea versuchte, sich nicht von ihrem Kummer, ihrer Verzweiflung niederdrücken zu lassen, aber es war schwer. Sie schlug die Augen auf.
    »Sie weiß nicht, was mit ihrer Leiche geschehen ist«, sagte sie zu Adam, die Tränen fortblinzelnd. »Wahrscheinlich liegt sie irgendwo am Rand der M90.«
    Victoria klappte der Unterkiefer herunter. »Ihr Geist ist jetzt hier bei uns?«
    Lea nickte. »Ja.«
    »Das reicht!« Adam sprang auf und zeigte auf Lea. »Du kommst sofort mit!«
    »Adam, wir sollten auf Cem warten«, protestierte Victoria.
    »Victoria, das hier ist nicht deine Angelegenheit. Du bleibst hier, dein Mann wird bald da sein.« Mit diesen Worten packte er Lea beim Arm und zog sie auf die Füße.
    Mit hartem Griff zerrte er sie zwischen den Tischen hindurch zum Ausgang. Sie rempelten dabei mehrere Leute an, doch das schien Adam kaum wahrzunehmen. Mary redete derweil ununterbrochen auf Lea ein, und Liam schrie Adam Proteste ins Ohr, für die dieser natürlich taub war.
    Lea verstand kein Wort. Doch schon waren sie draußen.
    Lea versuchte sich von Adam, der sein Handy am Ohr hatte, loszureißen, doch der umklammerte ihren Arm nur noch fester. Lea biss die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. Adam schien nicht bewusst zu

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