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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Parfüm aufgetragen, etwas Blumiges ...«
    »Amore Amore von Cacharel«, sagte Lea traurig. »Mary hat ihr letztes Weihnachten ein Fläschchen geschenkt.«
    Adam schaute zu seiner Schwester hinüber. »Du weißt ebenso gut wie ich, dass diese Kleinigkeiten nicht zum Profil eines lebensmüden Vampirs passen.«
    Helena schwieg, das Kinn störrisch vorgestreckt. Sie widersprach nicht, aber es war offensichtlich, dass sie Lea noch immer nicht glaubte.
    »Warum könnte Sara getötet worden sein? Frag Mary, ob sie sich vorstellen kann, von wem.«
    »Also wirklich!«, murmelte Helena gereizt. Aber auch sie wartete auf Leas Antwort.
    Lea legte den Kopf zur Seite, dann richtete sie sich alarmiert auf. »Was soll das heißen?« Stille. Adam wartete ungeduldig. Leas Miene wurde immer zorniger. »Warum hast du mich angelogen? Ach Mary, was hast du nur getan!«
    »Lea?« Erschrocken über ihre Reaktion streckte Adam die Hand nach ihr aus. Was hatte Mary gesagt? Und konnte er wirklich glauben, dass ein Geist neben der Leiche saß und mit Lea sprach?!
    »Warum hast du nicht schon früher was gesagt?«, fragte Lea die leere Stelle über der Schulter der Toten. Adam war so ungeduldig, er hätte sie am liebsten geschüttelt, aber eine eisige Kälte, die von jener Stelle kam, zu der Lea hinstarrte, hielt ihn zurück. Was hatte sie noch über zornige Geister und kalte Luft gesagt?
    »Was ist los, Lea? Was geht hier vor?«
    Lea seufzte. Dann erst schaute sie ihn grimmig an.
    »Mary war nicht ganz ehrlich zu mir«, sagte sie zögernd.
    »Offenbar war sie nicht ganz ehrlich zu vielen. Aber sie hat für ihre Fehler büßen müssen, und das sollte man doch berücksichtigen, oder?«
    Adam hatte auf einmal ein ganz ungutes Gefühl. »Lea.
    Was - ist - los?«
    Wie sollte sie das erklären, ohne Mary in Schwierigkeiten zu bringen? Lea sammelte ihre Gedanken. Sie hätte nie gedacht, dass es möglich wäre, einen Geist in Schwierigkeiten zu bringen, aber Mary fürchtete sich schrecklich davor, dass Helena sich weigern würde, ihr ein standesgemäßes Begräbnis zu geben, wenn sie erfuhr, was sie getan hatte. Es hatte mit einem kleinen schwarzen Buch zu tun, das bei einer Vampirbeerdigung offenbar immer verlesen wurde und in dem alle Namen standen, die ein Vampir in seinem langen Leben getragen hatte, ebenso wie all seine Verdienste. Dieses Buch nicht zu verlesen war offenbar die größte Strafe, die einem Vampir widerfahren konnte.
    Nun gut, sie konnte ja verstehen, dass dieses Buch wichtig war - aber dass Mary einen solchen Horror davor hatte, dass es nicht verlesen werden könnte, das begriff Lea nicht so ganz.
    »Bitte sei mir nicht böse, Lea, bitte. Ich wollte doch bloß meine Sara beschützen, meine arme, arme Sara!«
    Mary begann erneut zu schluchzen, und Lea biss entnervt die Zähne zusammen. Sie hatte zwar Mitleid mit der Verstorbenen, aber das, was die beiden getan hatten, machte sie wütend. Und sie war jetzt diejenige, die all das zwei lebenden Vampiren erklären musste - die alles andere als begeistert sein würden.
    Lea holte tief Luft, um sich ihrer Aufgabe zu stellen.
    Aber sie bereute es sofort, denn der Geruch des Bluts und des Todes drang ihr unangenehm in die Nase, und ihr wurde speiübel. Tapfer biss sie die Zähne zusammen.
    »Ich weiß, das ist viel verlangt und vielleicht auch unverschämt, Helena, aber Sie müssen mir versprechen, dass sowohl Mary als auch Sara ein standesgemäßes Begräbnis bekommen. Vorher kann ich nichts sagen.«
    Helena war, laut Mary, sehr einflussreich in der Vampirwelt.
    »Wie bitte?«, fragte Helena empört.
    Lea seufzte. »Tut mir leid, Helena. Ich weiß, wir haben uns gerade erst kennen gelernt. Ich weiß, Sie glauben mir nicht. Wahrscheinlich denken Sie, dass ich mehr Mühe mache, als ich wert bin, und da haben Sie wahrscheinlich recht. Aber bitte, tun Sie mir diesen Gefallen, glauben Sie mir. Ich weiß, wir können einander helfen, aber bevor ich mehr sagen kann, müssen Sie mir versichern, dass Mary und Sara nicht noch mehr leiden müssen.«
    Helena verschränkte die Arme. Es war offensichtlich, dass hier eine Frau vor ihr stand, die es gar nicht mochte, wenn man ihr vorschrieb, was sie tun sollte.
    »Sie wissen, dass wir andere Methoden haben, die gewünschten Informationen aus Ihnen herauszubekommen.«
    Lea nickte. Ja, sie wusste es. Sie hatten keinen Grund zu tun, was sie verlangte. Sie konnten sie zwingen. Ein Interrogator konnte die Informationen einfach aus ihrem Hirn pflücken. Bei dem

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